Kapitel 30

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Endlich in meinem Zimmer angekommen, ging ich ins Bad und duschte mich ab. Ich trocknete mich ab und verließ das Bad um meine Unterwäsche anzuziehen.

Gerade, als ich die Badtür öffnete, stand Levi vor mir.

"Scheiße, Y/N, tut mir leid. Ich wusste nicht, dass du... Ich warte draußen!", rief er panisch und rannte sofort aus dem Zimmer.

Ich fasste mir an den Kopf. 'Er hat mich doch letztens erst nackt gesehen, warum dann jetzt dieses Drama?'

Ich lachte kurz, zog meine Unterwäsche an und öffnete die Tür.

"Komm rein, Levi."

Er betrat den Raum und scannte mich ab. Dabei wurde er ein wenig rot um die Wangen.

"Auf einmal ist es dir peinlich?", fragte ich ihn.

"Tut mir leid, ich war nur überrascht und ich wusste auch nicht, ob es dich gestört hätte. Ich wollte dir einfach deine Privatsphäre geben."

"Das ist lieb, ich danke dir dafür. Ich ziehe mich gleich an. Aber sag, was wolltest du denn eigentlich?"

"Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend nochmal an den See möchtest?"

"Das wär schön, aber ich geh heute Abend schon weg. Wir können das gern ein anderes Mal machen."

"Hm.. Verstehe, dann will ich dich nicht länger aufhalten." Betrübt sah Levi nach unten.

"Komm doch mit. Du würdest auch nicht weiter stören."

"Nein danke. Mir fällt gerade noch ein, dass ich noch Papierkram erledigen muss. Bis später dann.", sagte er und ging sofort aus meinem Zimmer raus.

Ich schüttlete leicht meinen Kopf. 'Diesen Mann kann man echt nicht verstehen.'

Ich ging zum Kleiderschrank und nahm ein hübsches, dunkelrotes Kleid raus und zog es an.

So ging ich dann zu meinem Pferd, wo Jean schon auf mich wartete.

"Wo sind denn die anderen beiden?", fragte ich.

"Die sind schon vorgeritten. Sascha hatte mal wieder zu großen Hunger und konnte nicht warten."

Ich setzte mich vorsichtig auf mein Pferd, da ich mein Kleid nicht ruinieren wollte.

Als ich losreiten wollte, schaute ich kurz nach hinten, weil ich schon die ganze Zeit das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. An der Seite des Stalls bewegte sich kurz eine Gestalt mit Kaputze. Ich wolle hin um herauszufinden, wer dort steht, doch Jean lenkte mich ab.

"Komm schon, Y/N, wir sind schon spät dran."

Ich dreht mich zu ihm um, nickte kurz und so ritten wir los in die Stadt zu einem kleinen Wirtshaus.

An einem Ecktisch saßen schon Connie und Sascha. Wie erwartet hatte sie schon ihr Essen im Mund.

"Mensch, Sascha. Wie kann man nur immer so viel futtern?", fragte Jean, doch sie genoss einfach ihr Essen.

Eine Weile verging. Mittlerweile kam auch unser Essen und wir hauten rein. Es gab so lange kein Fleisch mehr für uns, sodass wir es einfach nur genossen.

Währenddem ich aß, schaute ich mich im Raum um und meine Blicke trafen auf einen Mann, der seitlich zu uns, ein kleines Stück entfert, saß. Er trug auch eine Kapuze auf den Kopf.

'Ob er der Gleiche ist, wie der vorhin?'

Ich versuchte ihn nicht weiter zu beachten.

Als wir fertig waren, ging Musik an und einige Menschen standen auf und gingen zur Tanzfläche vor.

Wir hatten uns ein paar Biere bestellt und redeten über uns, unsere Pläne und unsere Vergangenheit. Ich ließ allerdings einige Details aus. Zum Beispiel, dass ich mit Levi aufgewachsen bin. Schade, dass er heute doch nicht mitkommen wollte. Es hätte ihn bestimmt gut gefallen.

Der Kapuzenmann saß immernoch an der gleichen Stelle. Ein Bier stand neben ihn. Fast unberührt. Meins war dafür schon fast leer.

"Komm, Y/N, lass uns tanzen.", sagte Jean und riss mich aus meinen Gedanken raus.

Wir vier gingen auf die Tanzfläche und bewegten uns zur Musik.

Jean wurde langsam ein wenig aufdringlich. Er kam mir beim tanzen immer näher.
'Als würde ich das nicht mitbekommen...'

"Jean, halt ein Bisschen Abstand zu mir. Du bedrängst mich.", sagte ich ihm.

Er wollte mich gerade an sich randrücken, als der Mann mit der Kapuze genau zwischen uns ging. Er hatte seinen Arm um meine Taille gelegt und zog mich an sich heran.

"Hey, was soll das?", meckerte ich.

"Sie sagte doch, du sollst Abstand halten. Hast du keine Manieren?", sprach eine mir all zu bekannte Stimme.

Der Mann machte die Kapuze runter und starrte mich an.

Diese wunderschönen stahlgrauen Augen...

"Dich kann man echt nicht alleine lassen...", sagte Levi und ging genervt nach draußen.

"Levi, warte...", rief ich, doch er ignorierte meine Worte.

"Tut mir leid, ich gehe kurz hinterher.", sagte ich zu den anderen.

Ich ging raus und sah Levi schon auf seinem Pferd sitzen.

"Was will das Pferdegesicht von dir?", äußerte er sich genervt.

"Wir wollten nur einen schönen Abend verbringen. Einfach nur etwas essen und trinken. Ich wusste doch nicht, dass er mich plötzlich bedrängen würde. Außerdem frag ich mich eher, warum du mir nachspionierst."

"Ich wollte wissen, mit wem du dich triffst. Es sah aus, wie ein Date und ich wollte nicht, dass dir etwas passiert."

Ich ging näher zu ihm ran.

"Ich kann schon auf mich aufpassen, Levi. Jean ist kein gefährlicher Mann."

"Ich will nicht, dass du dich mit anderen Männern triffst, Y/N."

"Achso. Du bist eifersüchtig? Ich wusste gar nicht dass das bei dir geht?"

Er stieg von seinem Pferd herunter und ging auf mich zu.

"Ich bin nicht eifersüchtig. Ich will, dass du nur mir gehörst. Verstehst du es endlich? Ich liebe dich, Y/N."

"Du bist ein Dummerchen, Levi. Ich habe doch auch nur Augen für dich. Ich liebe dich auch."

Wir kamen uns noch näher und küssten uns endlich.

Fremde Zeit (LevixReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt