Kapitel 43

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Eine Woche verging und Levi tauchte hier immernoch nicht auf.

'Was für ein Dickkopf... Ich glaube, dass er der Meinung ist, dass ich nachgeben werde und sicher als Erstes zurückkommen werde. Doch da täuscht er sich.', dachte ich mir.

Ich nutzte die Zeit für mein Training. Da ich zuhause trotzdem immernoch heimlich weiter trainiert hatte, war ich gar nicht mal so schlecht. Ich konnte sogar noch sehr gut mit den anderen mithalten. Auch meinen Kampfstil hatte ich nicht verlernt.

In der Woche trainierte ich sehr viel. Auch bei Hanji kam ich oft vorbei, um mit ihr und Moblit über die Forschung an den Titanen zu sprechen. Leider fanden sie nicht wirklich viel heraus. Selbst die Situation mit Annie war unverändert. Sie schlief immernoch in dieser Glaskapsel und keiner kam an sie ran.

Gedankenversunken lief ich an Erwin's Büro vorbei.

"Ah, Y/N! Sehr gut, dass ich dich sehe. Komm doch bitte mal in mein Büro.", rief Erwin.

Ich zuckte kurz zusammen, weil ich über so vieles nachdachte.

"Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken."

"Schon gut, ich war nur etwas in Gedanken. Ich komme rein."

Ich betrat sein Büro, schloss die Tür hinter mir und setzte mich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch.

"Über was möchtest du sprechen?", wollte ich gern wissen.

"Naja zunächst würde ich erstmal wissen, wie es dir geht. Wie fühlst du dich. Levi ist ja immernoch nicht hier. Möchtest du dennoch bei uns bleiben?"

"An meiner Entscheidung hier her zu kommen, bereu ich nichts. Ich werde weiterhin hier bleiben und kämpfen. Daran wird sich nichts ändern. Auch dann nicht, wenn Levi niemals zurück kommen würde."

Ich seufzte kurz aus.

"Ja, ich bin traurig, dass er nicht hier ist und Ja, ich wäre jetzt auch lieber bei ihm, doch nützt es nichts. Man kann sich in dieser Welt nicht verstecken. Man kann nur kämpfen. Sonst sind wir doch niemals frei. Auch ich habe den gleichen Traum wie Levi. Ich will auch ein Leben ohne Schmerz und Leid. Dennoch muss man dafür viel opfern und geben. Dem Ganzen muss er sich erst wieder bewusst werden."

"Er wird dir folgen, da bin ich mir sicher. Auch ein Sturkopf wie er, wird irgendwann nachgeben. Hab einfach noch etwas Geduld."

"Da hast du recht. In der Zwischenzeit werde ich euch hier zur Seite stehen."

"Ich danke dir, Y/N. Auf dich war schon immer Verlass."

Erwin nahm eine Karte aus seiner rechten Schublade heraus und legte sie vor mich hin.

Er zeigte auf den Wald der Baumriesen.

"Dies wird die neue Mission. Wie du schon von Hanji gehört hast, haben wir eigentlich gar Nichts mehr herausfinden können. Wir stehen seit einem Jahr auf einer Stelle. Dadurch haben wir auch sehr viel Soldatenkraft verloren. Viele kehrten uns den Rücken zu, da wir kein Stück voran kamen. Ich habe als neues Ziel den Abschnitt im Wald der Baumriesen. Dort war uns Annie Leonhardt das erste Mal in die Falle gegangen. Vielleicht finden wir dort genaue Informationen über sie."

"Hm... Ich verstehe."

"Ich habe lange über diesen Plan nachgedacht. Was hältst du von der Idee, wenn ich dir dein altes Team zurück gebe und du sofort wieder als Leiterin agierst? Das wären dann für dich Soldat Springer, Soldatin Braus und Soldat Kirschstein."

Ich wär am liebsten vor Freunde in die Luft gesprungen.

"Die alten Chaoten wieder vereint. Das klingt super, Erwin. Sasha wird sich bestimmt besonders freuen. Achso... Und wie sieht dein Plan dann genau aus?"

"Naja, wie immer werden wir hinter den Mauern auf der Hut sein müssen vor den Titanen und wenn möglich jedem Kampf aus dem Weg gehen. Wenn wir dann in dem Wald angekommen sind, suchen wir nach Spuren und so vielen Informationen wie möglich. Es werden drei Teams raus geschickt. Ihr teilt verteilt euch und sucht an unterschiedlichen Stellen."

Erwin zeigt auf die Karte und markiert drei Gebiete.

"Es ist einfacher drei kleine Teams zu schicken, als alle auf einmal."

Ich nickte mit dem Kopf um den Plan zuzustimmen.

"Du hast recht. Ich gehe davon aus, dass du hier bleiben wirst?"

"Ja. Ich verteile morgen an die Teamleiter die genauen Anweisungen, danach geht es los. Ich bleibe hier und werde weiter über genaue Strategien nachdenken. Sollte unterwegs etwas passieren, brecht ihr sofort ab und ich überlege mir neue Vorangehensweisen. Hast du alles verstanden?"

"Ja, Kommandant. Ich werde mein Bestes geben!"

Ich salutierte vor ihm und verabschiedete mich.

"Danke für deine Zeit. Bis später.", sprach Erwin.

"Bis später!"

Ich verbeugte mich und ging zum Trainingsplatz, wo die anderes schon sehr fleißig übten.

Bis zum Abend trainierte ich mit und freute mich schon richtig auf meine erste Mission, nach dieser langen Zeit der Pause.

Für heute hatten wir es geschafft. Ich ging duschen, zog mir frische Kleidung an und ging zum Abendessen.

Im Speisesaal war Sasha mal wieder die Erste, die sich etwas zu essen nahm und die Erste, die jammerte, weil ihr Teller so schnell leer war.

Wir kicherten viel und unterhielten uns über alles mögliche. Manchmal konnte man ganz die Situation vergessen, in der wir steckten.

Für einen kurzen Moment kam es mir vor, als hätten wir keine Probleme im Leben.

Ich träumte noch etwas vor mich hin, bis Armin mir am Ärmel zog.

"Y/N, du solltest jetzt besser aufpassen. Der Kommandant bespricht die neue Mission.", flüsterte er mir zu.

"Danke schön, ich war kurz in einer anderen Welt."

Ich blickte zu Erwin, der den Plan für die Mission vorstellte. Unter anderem teilte er die drei Teams ein und zeichnete passend dazu eine Skizze auf einer kleinen Tafel auf.

Sasha's Augen weiteten sich etwas, als sie mitbekam, dass wir als Team wieder vereint sind.

Nachdem Erwin alles erklärt hatte, wurde es wieder lauter im Saal. Alle unterhielten sich über die nächsten Tage.

"Juhu! Ich freu mich so, dass wir wieder vereint sind!", strahlte Sasha.

Auch Connie und Jean sahen begeistert aus.

"Endlich geht es hier wieder voran.", sprach Jean.

"Na los, dann packt alles zusammen und legt euch bald schlafen. Wir müssen morgen fit sein.", befahl ich meiner Gruppe.

Ohne Widerworte räumten sie auf uns stürmten los.

Auch die anderen von unserem Tisch wurden in Teams aufgeteilt. Auch Eren sah begeistert aus, dass es wieder in die nächste Mission ging.

Ich redete noch ein Bisschen mit meinen Kameraden und aß dabei mein Essen noch auf.

Danach räumte ich alles in die Küche, wechselte noch ein paar Abschiedsworte mit Hanji, machte alles für morgen fertig und ging dann auch zu Bett.

Fremde Zeit (LevixReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt