Kapitel 23

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Einen ganzen Monat hatten wir Zeit zum trainieren.

Levi und ich ignorierten uns schon die ganze Zeit über. Es schmerzte mich sehr. Ich wollte es eigentlich klären, doch etwas in mir hielt mich davon ab.

Da Hanji sich schon so sehr auf die Experimente mit Eren gefreut hatte, ritten wir heute mal wieder nach draußen.

Wir kamen an einer Wiese mit einem alten Brunnen an.

"Hier ist genug Platz zum üben.", rief Levi und so bauten wir alles nötige auf.

Petra umschwärmte Levi schon den ganzen Tag. Das nervte mich wieder wie verrückt.
Ab und zu sah sie zu mir und zwinkerte mir provokant zu.

Ich trainierte mit Eld den Nahkampf, um mich abzulenken. Levi und Hanji starteten dann auch das Expermient mit Eren.

Leider war nach einer Weile immernoch nichts von Erens Titanenkraft zu sehen, also brach Levi das Experiment ab.

Wir setzten uns gemütlich auf eine Bank und ruhten uns aus.

Es wurde schlagartig grell um Eren herum und alle gingen in Angriffsstellung.

Da ich schon sah, dass es Eren selbst war, nahm ich die Klingen wieder runter.

Sein Arm stecke in einem Titanenarm fest. Der Rest fehlte dazu.

Eld, Gunther, Petra und Auruo schrien Eren an. Levi und ich versuchten die Situation unter Kontrolle zu bringen, doch dies gelang uns leider nicht so gut.

"Es ist kompliziert.", sagte Levi.

"Bitte, nehmt die Waffen runter, er ist wirklich kein Feind!", rief ich ihnen zu.

Nachdem wir alle unser Bestes gegeben haben, um sie zu beruhigen, gaben sie endlich nach.

Wir packten unsere Sachen und kehrten zurück zum Hauptgebäude.

Nach dem Abendessen, erklärte uns Hanji ihre neue Entdeckung bezüglich Eren.

"Deine Selbstverletzung ist nicht alles, um sich zu verwandeln. Du brauchst noch einen starken Willen, ein genaues Ziel, damit es klappt. Deswegen erschien auch nur der Arm um den Löffel aufzuheben."

"Also war das keine Absicht von dir?", fragte Gunther.

Eren nickte und so entschuldigte sich die Einheit für ihr Verhalten.

Ich konnte sie zu gut verstehen. Ich hätte genauso Angst vor Eren, wenn ich nicht alles von Anfang an mitgemacht hatte.

"Dank Eren bin ich noch am Leben. Ihr wart leider nicht dabei, als der Kampf in Trost losging. Ohne ihn, wären noch viel mehr Menschen gestorben.", fügte ich hinzu.

Eren lächelte mich sanft an und Levi verzog nur seine Mine.

"Tch. Los, verschwindet alle in eure Zimmer. Wehe ich sehe heute hier noch einen rumlaufen. Ich will euch alle morgen pünktlich auf dem Trainingsplatz sehen!", meckerte Levi und alle machten sich sofort auf den Weg.

"Den Hauptgefreiten kann man echt nicht verstehen. Naja, dann schlaft gut und bis morgen!", rief Eld uns auf dem Gang noch zu und jeder huschte in sein Zimmer.

Die Experimente in den nächsten Wochen wurden immer besser und die nächste Mission stand schon wieder fast vor der Tür.

Gerade noch beim Frühstück, stürmte Hanji herein. Sie heulte und schrie wie wild herum.

"Zormi und Bean sind umgebracht worden!"

Völlig entsetzt rannten wir nach draußen zu den Überresten der Titanen.

"Was denkst du, wer ist unser Feind?", fragte Erwin zu Eren.

Verwundert über seine Frage, machten wir uns los zum Trainingsplatz. Levi erklärte uns die bevorstehende Mission.

"Es wird so ablaufen, dass niemand sonst, außer wir die genaue Position von Eren kennen werden. Es wird ein Testlauf werden um nach Shiganshina zu kommen.
Morgen werden neue Soldaten bei uns eintreffen. Ihnen wird alles erklärt.
Die Mission startet dann in zwei Tagen, also geht weiter trainieren."

Wir alle trainierten noch einmal richtig intenstiv, sodass wir alle kaputt zum Hauptgebäude zurück kehrten.

Schon den ganzen Monat über, redeten Levi und ich nur das nötigste miteinander. Petra wich ihm außerdem auch kaum von der Seite und sprach nur noch von ihm. Das machte mich ganz schön kaputt.

Die anderen gingen schon zum Essen, doch ich hatte keinen Hunger. Auch Levi wollte ich heute nicht mehr sehen.

Ich machte mich auf den Weg zu Hanji, um wenigstens nicht allein zu sein.

An ihrer Tür angekommen, klopfte ich vorsichtig und sie machte die Tür auf.

"Oh, Y/N, du siehst ja gar nicht gut aus. Warum bist du nicht beim Essen? Willst du rein kommen?"

Ich nickte, betrat ihr Zimmer und setzte mich auf einen freien Stuhl.

"Erzähl, was ist los?", fragte sie mich.

"Mir geht es nicht gut. Die Sache mit Levi bedrückt mich sehr. Es schmerzt mir so unheimlich dolle. Ich hätte nicht gedacht, dass er mal so zu mir sein könnte."
Ich schnaufte kurz.

"Ich war genauso erschrocken wie du. Ich glaube nicht, dass er das gemacht hat, um dich zu ärgern. Es waren ein paar höhere Personen da. Da blieb ihm nichts anderes übrig. Wenn Irgendjemand davon mitbekommt, was zwischen euch läuft, könnte es Probleme geben. Hier herrschen strenge Regeln, an die wir alle gebunden sind. Wir können nicht noch mehr Ärger riskieren."

Sie schien kurz zu überlegen und sprach dann weiter.

"Ich habe eine gute Idee. Nach der Mission, klär ich mal etwas für dich ab."

"Ähm, Hanji, bist du dir sicher, dass du eine gute Idee hast? Ich habe ein komisches Gefühl dabei."

"Lass mich nur mal machen und jetzt hopp, ruh dich schön aus!"

Wir verabschiedeten uns. Ich verließ Hanjis Zimmer und ging in meins.

Nachdenklich über Hanji's Idee schlief ich endlich ein.

Fremde Zeit (LevixReader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt