-II-

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Jungkook

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Ich schlage meine Augen wieder auf, als mir der immer heftiger werdende Wind ins Gesicht peitscht.

Ich blicke mich anfangs etwas orientierungslos um, verstehe nicht ganz wo die beständige Bewegung der Wellen unter meinem Boot hin sind, bis ich schließlich bemerken muss das ich an Land stehe.

Ich blicke orientierungslos auf die Baumreihen hinter mir, die knöchrig und nackt mir den Blick auf das Meer verdecken, während ich meine Augen schließlich wieder vor mich wende.

Als würde mein Körper wie von allein reagieren, beginnen meine Beine wieder uns voranzutreiben und die bereits abgelaufenen Steintreppen nach oben auf den Vorplatz zu bringen.

Mein Blick fällt auf die riesige, schwarz-glänzende Frauenstatur, welche vor dem Krankenhaus steht und ihren rechten Arm nach oben erstreckt. Eine Art Becher in der Hand haltend, aus welchem Wasser auf den Boden geschüttet wird, steht sie aufrecht da. In ihrer linken Hand hält sie locker eine Art Speer oder Stab, um den sich eine zischende Schlange ringelt und mit biestigem Blick und fauchenden Zähnen mich direkt anschaut. Ein scheinbar sanftes Gewand umhüllt die Frau, an deren Fuß sich ein Kranich stolz und aufrecht neben sie gestellt hat. Seine Flügel ragen regelrecht majestätisch um ihr Gewand und greifen noch etwas mehr in den Raum ein, verleihen der Statur damit eine seltsame Form an Lebendigkeit.

Ich bin mir unsicher wie lange ich die namenlose Statur anblicke, deren Beschriftung mutwillig und wild zerkratzt wurde. Doch irgendwann werde ich aus meiner Trance gerissen, als ich schließlich etwas Nasses in meinem Gesicht spüren kann.

Meinen Blick nach oben in den Himmel wendend, erkenne ich die dicken, dunklen Regenwolken von denen ich eigentlich fliehen und zurück an Land wollte.

Nur daraus wird jetzt definitiv nichts mehr...

Ich wende mich dadurch schließlich wieder dem Gebäude zu, welches verlassen vor mir sich errichtet.

Ich folge den letzten Stufen bis hinauf vor die massiven Eichentore, welches das verlassene Krankenhaus abschließen, als ich jedoch auf einmal unerwartet durch die Glasscheiben der Tür ein Licht aufflackern sehe.

Ich bin mir unsicher, ob ich mich täusche oder es mir nur einbilde, während ich jedoch keine weitere Bewegung von Innen vernehmen kann. Trotz allem flackert das Licht hinter dem Glas beständig weiter. Eine Art von Feuer, Fackel, welche den Flur beleuchtet.

Mich überkommt ein seltsames Gefühl, während ich mich schließlich dazu bringe nach einer der Türbeschläge zu greifen. Der Schlangenkopf scheint mich beißen zu wollen, während ich den Ring in ihrem Maul dreimal an das Holz fallen lasse und daraufhin ein lautes Knallen sich durch das Gebäude zieht.

Vollkommen still stehend und auf eine Bewegung lauschend blicke ich in das Innere, während der Sturm immer mehr zunimmt und der seichte Regen mittlerweile zu einem harten Prasseln geworden ist.

Ich will mich bereits abwenden, den Gedanken das hier tatsächlich noch irgendjemand lebt, was jedoch nebenbei angemerkt mehr als skurril wäre, wegschmeißen und mir einen anderen Eingang suchen um wenigstens dem Sturm aus dem Weg zu gehen, als sich jedoch hinter mir auf einmal knarzend die eine Türhälfte öffnet.

Ich erstarre kurzzeitig in meiner Bewegung, blicke zurück über meine Schulter hinweg und durch meine bereits durchnässten Haare, als ich in die blass-grauen Augen eines blonden Mannes blicken muss, der durch den Türspalt hindurch mich emotionslos anschaut.

Ich bin mir unsicher was ich sagen soll, als mich sein Blick mehr als irritiert und mich zum Überlegen bringt, ob ich ihn wirklich wegen meiner Situation ansprechen sollte. Den Gast freundlichsten Eindruck macht er schließlich nicht...aber was bleibt mir anderes übrig?

⊡-Dᴇᴇᴘ Wᴀᴛᴇʀs-⊡ || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt