-XXXVIIII-

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-Taehyung-

[ 3 Tage später ]

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In Gedanken versunken kralle ich mich einfach weiter an den Holzstiel und grabe tiefer in der Erde. Das eintönige Schaufeln des Mutterbodens umgibt mich gepaart mit dem etwas stürmischen Wind und den nahenden, dunklen Wolken.

Bis jetzt lassen mich die Geschehnisse der letzten Tage einfach nicht los.

Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass Jungkook schlussendlich einen Schritt auf mich zumachen würde.

Zugegebenermaßen hatte ich mir nichts anderes erhofft, aber das es am Ende tatsächlich auch so eintritt, gleicht eher Surrealismus. Ich kann mich noch genau daran erinnern, was für eine Aufgabe es war sein Vertrauen in mich zu erlangen, wie viel Zeit und Liebesmüh ich in ihn investiert hatte, um überhaupt normal mit ihm sprechen zu können...

Aber ich hatte scheinbar wirklich vergessen, dass Jungkook nicht er ist...

Mir war zwar insgeheim bewusst, dass er irgendetwas tun würde. Sein Wissensdurst hatte ihn schließlich auf diese Insel und mehrfach in Lebensgefahr gebracht und dennoch hatte er nicht aufgehört nach Antworten zu suchen. Vielleicht war es auch überlegt von mir gewesen ihn dahin zu drängen, mir zu vertrauen, sodass er am Ende sich nicht wirklich noch in die Gefahr bringen würde um mit Shijaki sprechen zu wollen.

Doch am Ende hatte er doch eine Grenze überschritten.

Ich hatte für ihn nie geplant auf Soo Ae zu stoßen und erst recht nicht das er am Ende so tief in meine Vergangenheit eindringen wollte. Ich wollte es vorallem auch einfach nicht... Ich hätte ihm einfach seine gewünschte Antwort gegeben ohne ihn unnötig an diesen Ort zu binden um ihn schließlich irgendwann ziehen zu lassen...

Und doch war ich scheinbar gnadenlos dabei gescheitert...

Ich atme einmal den erdigen Geruch in meine Nase ein, ehe ich den Körper möglichst sanft in das Loch bette um schließlich die verkrusteten Finger miteinander zu verschränken und über seine Brust zu legen.

Ich wollte ihn nicht hier behalten, ich will es bis jetzt nicht. Jungkook sollte eigentlich schnellstmöglich wieder von hier verschwinden und doch hat mein Blutmangel scheinbar dazu geführt, in alte Verhaltensmuster zu geraten.

Ich kann nicht bestreiten, dass es am Ende nicht meine Schuld ist, dass wir jetzt in dieser Lage sind, denn nur ich bin dafür verantwortlich. Und in diesem Moment hasse ich mich dafür mehr den je...

Ich bemerke eher unbewusst, wie ich das Loch bereits wieder befüllt habe, während die Sonne schlussendlich endgültig untergegangen ist.

Mich überkommt in diesem Moment ein Drang, den ich so schon lange nicht mehr verspürt hatte. Ich wehre mich demnach auch nicht sonderlich dagegen, sondern folge einfach meinen eigenen Beinen, die mich schon bald hinter das Gebäude bringen. Unter dem Eichenbaum bleibe ich schließlich stehen, betrachte nur das wonnig wachsende Gras, unter dem seine Asche vergraben ist.

Ich verweile für einige Momente nur stumm an diesem Ort, meinen Blick starr auf den Boden gerichtet, während mich erneut die letzten Erinnerungen an ihn überkommen. Als würde ich einen Film spielen, sehe ich seine schwächelnde Gestalt, sein zu einem lautlosen Schrei verzogenes Gesicht welches Blut bespränkelt sich nur wenige Zentimeter vor dem Meinen befindet.

Ich empfinde erneut dieses zerreißende Gefühl, diese Haltlosigkeit als mir auf einmal wieder bewusst wird, dass ich wieder genau an dem Punkt angekommen war, wo ich angefangen hatte. Ich spüre erneut das Gefühl in meinem Inneren zerbersten, als ich seine kalte, leblose Leiche in meinen Armen halte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 10 ⏰

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⊡-Dᴇᴇᴘ Wᴀᴛᴇʀs-⊡ || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt