-XVIII-

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Taehyung

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Stumm und mit meinem Blick auf den Boden gerichtet schlängle ich mich durch die Stadt und versuche dabei die zahlreichen Blicke auf mir zu ignorieren, während ich scheinbar gegen den Strom schwimme und damit noch mehr die Aufmerksamkeit auf mich zu richte.

Mir war es bereits letzten aufgefallen, als ich mit Jungkook unterwegs war, dass immer wieder Blicke auf mir lagen ohne das ich es wirklich nachvollziehen könnte. Es kann unmöglich sein, dass sie alle wissen wer oder was ich bin. Wenn es so wäre, würde ich schon lange nicht mehr hier so frei durch die Straßen laufen. Und dennoch lässt mich dieses mulmige Gefühl einfach nicht los, das irgendjemand von ihnen mich bereits einmal gesehen haben könnte und sich an mich erinnert...

Ich bekämpfe trotz allem dieses Gefühl, einfach weil ich es mir nicht leisten kann einfach wieder umzukehren. Ich war nicht umsonst hier hergekommen, sondern mit einem Ziel was mir aus irgendeinem Grund viel wichtiger ist, als es eigentlich sollte.

Ich kehre daraufhin schließlich in die nächst größere Straße ein und erblicke schließlich auch das, wonach ich gesucht hatte. Tatsächlich ist der Standort immer noch der selbe, auch wenn das Gebäude mittlerweile deutlich anders und moderner aussieht. Ich gehe daraufhin zielstrebig auf das weiße Gebäude zu, welches mit großen geschmückten Fensterscheiben ansprechend wirken soll, während das Innere trotz allem größtenteils durch weiße Gardinen verdeckt wird, um etwas Privatsphäre aufrecht zu erhalten.

Ein riesiges rotes Kreuz wurde an der Glasscheibe angebracht, woraufhin ich mich schließlich bestätigt fühle und in den kleinen Laden eintrete.

Ich ignoriere gekonnt die situationsgeilen Blicke der aufgereiht sitzenden Menschen, ignoriere genauso die metallische Note die von diesem mir nur allzu gut bekanntem klinischen Geruch übertönt wird. Innerlich freue ich mich dezent über diesen Geruch, auch wenn ich ihn mittlerweile mehr als widerlich empfinde und gehe daher so wenig wie möglich atmend auf den Tresen und die blonde Frau in ihrer weißen Uniform zu.

Ich starre sie für einige Augenblicke an, während sie weiterhin auf ihrem Tisch herum kramt und schließlich noch irgendetwas in ihren Computer eingibt, mich jedoch gekonnt ignoriert. Zumindest bis sie sich schließlich wie automatisch an mich wendet, jedoch weiterhin ihre Arbeit verrichtet.

„Wir brauchen ihren Ausweis bitte", gibt sie nur knapp von sich, woraufhin ich sie jedoch nur weiterhin stumm anstarre. Ich habe keine Ahnung, was mittlerweile das Prozedere ist um an Blut zu kommen, aber Fakt ist schon einmal das ich etwas wie einen Ausweis nicht habe. Wie sollte ich auch? Offiziell bin ich ja nicht einmal mehr derjenige, als der ich geboren wurde.

Sie scheint mich weiterhin zu ignorieren, während ich sie penetrant anstarre und in meinen Gedanken versunken bin. Zumindest bis sie endlich von ihrem Bildschirm aufblickt und mich irritiert anstarrt.

„Hallo, Sir. Wir brauchen bitte ihren Ausweis, damit sie spenden können und dann müssen sie noch einige Formulare ausfüllen, ehe wir beginnen können".

Ihre Augen liegen forschend auf mir während man ihr schließlich anmerkt, dass sie mich bereits als jemand komischen einstuft. Sie scheint mit meinen Handlungen und fehlenden Worten nicht wirklich umgehen zu können. Meine folgenden Worte bessern ihr erstes Urteil von mir auch nicht wirklich, aber was solls. Ich bin nicht hier um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Und ich habe auch nicht wirklich mehr viel Zeit um ihrer Desinteresse zuzuschauen. Ich muss zurück zu ihm! Und das schnellstmöglich.

„Hallo. Ich bin nicht hier um zu spenden. Ich brauche Blut. Gruppe AB. Bitte".

Sie blickt mich erst irritiert an, bis sie meine Worte verstanden zu haben scheint und nun noch verwirrter mich anschaut.

⊡-Dᴇᴇᴘ Wᴀᴛᴇʀs-⊡ || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt