-VI-

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Jungkook

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Ich bin mir echt unsicher, was mich dazu geritten hat immer tiefer in die Dunkelheit zu gehen, unsicher wo ich überhaupt landen werde.

Das einzige was ich auf jeden Fall mitbekomme, ist das ich mit jedem weiteren Schritt in die Tiefe, es immer kälter wird.

Das sich demnach meine Arme mittlerweile bereits wie halb erfroren anfühlen, wundert mich nicht, schließlich renne ich auch nur in einem dünnen Pullover herum.

Und dennoch kann mich selbst die Eiseskälte nicht davon abbringen, dass ich einfach wieder umkehre und nach oben zurückkehre.

Ich lasse mich also einfach von der Fackel leiten, die durch die kühlere Luft etwas lauter zischt und mir dennoch den Weg zeigt, als ich schließlich auch endlich unten ankomme und mich in einem langen Gang wiederfinde.

Um mich herum befinden sich bis jetzt ausschließlich gemauerte Steinwände. Was sich in der Ferne befindet, kann ich nicht erkennen, weshalb ich einfach weiter trete.

Aber eigentlich, ist mein kleiner Spaziergang mittlerweile wirklich...sinnlos. Wieso sollte ich schließlich hier unten die lebenden Vermissten finden? Wieso sollten sich die beiden die Mühe gemacht haben ohne jegliche/kaum Spuren zu hinterlassen die Opfer zu verschleppen, nur damit sie sie dann hier unten einsperren wo sie auf jeden Fall erfrieren. Die Temperaturen hält man mit Sicherheit für eine kurze Weile aus, aber nicht für Tage, Wochen oder Monate. Erst recht nicht im Herbst, fast Winter, wo das Immunsystem so schon angeschlagen ist!

Es gäbe also keinen nachvollziehbaren Grund sie hier unten aufzufinden, wenn sie noch leben. Sollten sie noch lebendig sein...

Ich bringe mich schließlich wieder dazu weiter zu gehen und nicht nachdenklich in der Dunkelheit zu stehen. Ich sollte auf jeden Fall mit den Verurteilungen aufhören, wenn ich doch eigentlich keinen blassen Schimmer habe.

Ich laufe schließlich einfach für eine gefühlte Ewigkeit weiter durch den dunklen Gang, der kein Ende zu nehmen scheint. Die Zeit scheint auch viel schneller an mir vorbeizurasen, während ich nicht einmal bemerke wie ich fasst schon langsam durch den Flur schleiche, einfach damit begründet das ich überhaupt nichts sehe.

Als ich also schließlich einen Raum an meiner rechten Seite finde, überkommt mich schon etwas wie Erleichterung, welche meine Angespanntheit etwas zurück drängt. Ich warte demnach auch nicht lange um in den Raum einzutreten, der aus irgendeinem Grund tatsächlich seltsam heller ist als der Gang.

Meine Pupillen schmälern sich leicht während ich trotz allem an der Wand schließlich eine unangezündete Fackel finden kann, sodass ich den Stoff schließlich auch gleich entzünde.

Vor meinen Augen bildet sich schließlich eine Art...Umkleideraum?

An meiner rechten Seite an der Wand finde ich eine Gruppendusche, die offen sich im Raum befindet. Links von mir an den Wänden entlang findet man einige heruntergekommen, zurückgelassene Spinde, die teilweise noch offen stehen und einen Blick auf die alten, weißen Kittel der früher hier arbeitenden Schwestern und Ärzte zeigt.

An einigen der Schürzen klebt immer noch altes, bereits eingewachsenes Blut, wodurch die ausgeblichenen Mäntel bräunlich Schimmern.

Ich lasse mich davon nicht beirren und gehe viel mehr interessiert auf die Duschen zu, um an einem der Hähne zu drehen und im nächsten Moment tatsächlich nass zu werden.

Ich springe noch schnell einen Schritt zurück um nicht völlig durchweicht zu werden, während das Wasser in einem ungleichmäßigem Strahl aus der Düse kommt und überall hin spritzt, nur nicht gerade auf den Boden.

⊡-Dᴇᴇᴘ Wᴀᴛᴇʀs-⊡ || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt