-XXII-

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-Taehyung-

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Das warme Blut in Form einer Konserve in meiner Hand und den Geschmack auf meinen Lippen trete ich schließlich leise zurück in das Zimmer ein, was ich vor einigen Stunden verlassen hatte.

Es ist mittlerweile bereits wieder tiefste Nacht, was mir nur in die Karten spielt. Schließlich finde ich den immer noch nicht versorgten Verletzten schlafend in seinem Bett.

Ich begebe mich daraufhin leise an seine rechte Bettkante, lege die Konserve und das Tablett mit meinen Utensilien auf dem Nachttisch ab und begutachte ihn schließlich für einige Sekunden stumm.

Seine Augenlider sind bewegungslos, seine Atemzüge ruhig und tief, sein Brustkorb hebt sich regelmäßig langsam, während kalter Schweiß auf seiner verwundeten Stirn steht und seine blassen, gerissenen Lippen leicht geöffnet sind.

Als ich überzeugt davon bin, dass er wirklich nicht nur vorgibt zu schlafen, lege ich die Daunendecke ein Stück nach unten und lege somit den oberen Teil seines Brustkorbes und seinen rechten Arm frei. Ich platziere letzteres schließlich mit etwas Abstand zu seinem Körper auf der Matratze und strecke seinen Arm aus, sodass ich seine Armbeuge frei legen kann und damit verbunden auch seine blau-grünliche Vene.

Ich werfe noch einen knappen Blick auf den Schwarzhaarigen, mich versichernd das er wirklich nicht wach ist, ehe ich den Infusionsständer ein Stück näher an seine Bettkante ziehe, den ich zuvor bereits in sein Zimmer gebracht hatte.

Ich wollte sicher gehen, dass er nicht mitbekommt, dass ich ihn behandle... Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass er mir eine Bluttransfusion und die Versorgung seiner Wunden nicht zutrauen würde, nach dem was geschehen war...

Ich bin mir zwar auch nicht sicher, wie er reagieren wird wenn er aufwacht und noch viel weniger weiß ich, wie ich im Notfall mit ihm umgehen soll, wenn er tatsächlich der Meinung sein sollte sich gegen jegliche medizinische Behandlung meinerseits zu wehren, aber für den Moment muss das einfach ausreichen, dass ich mein Bestes gebe um meinen Fehler wieder zu begleichen...

Ich hänge daraufhin den warmen Plastikbeutel gefüllt mit Officer Parks Blut an dem Ständer auf, greife nach dem Desinfektionsmittel, welches ich sowohl über meine Hände fließen lasse, als auch auf Jungkooks Ellenbeuge um schließlich nach der Kanüle zu greifen.

Behutsam berühre ich ihn an seiner weichen Haut, ertaste seine Venen um sicher zu sein, dass ich nicht in die Falsche steche und ertaste den schwachen Puls unter seiner Haut.

Vorsichtig lege ich schließlich die Kanüle an seiner Haut an, lasse diese unter seine Haut fahren und greife gleichzeitig nach einem Stück Klebestreifen, um die Nadel in seinem Arm zu fixieren. Ich merke, wie Jungkook kurzzeitig wie aus Reflex zusammen zuckt, als er den Einstich der Nadel spürt, dennoch nicht seine Augen öffnet.

Ich betrachte ihn noch für einige weitere Sekunden, ehe ich schließlich nach der Spritze greife, die Kappe von der Nadel nehme und mit meinem Finger gegen den Zylinder schnipse, um die restliche Luft aus diesem zu bekommen.

Ich setze die Spritze schließlich an seinem Oberarmmuskel an und verabreiche schließlich das Beruhigungsmittel, welches mir genügend Zeit geben sollte um ihn zu versorgen ohne das er großartig davon etwas mitbekommt, während er gleichzeitig in einen längeren und tieferen Schlaf fallen sollte und ihm somit genügend Zeit bleibt um das Blut in sich aufzunehmen.

Die Spritze zur Seite legend und schließlich nach dem dünnen Schlauch der Blutkonserve greifend, lege ich ihm den peripheren Zugang, indem ich die Konserve an die Kanüle anschließe.

⊡-Dᴇᴇᴘ Wᴀᴛᴇʀs-⊡ || ᴛᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt