Kapitel 7 - Überforderung & Outing

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POV – KATSUKI


Mit hastigen Schritten lief er den Flur, den er eben bereits entlang gegangen war, wieder zurück und ihm kamen immer wieder leise Flüche über die Lippen. Als er in der Sporthalle angekommen war, fand er diese verwaist vor und er fragte sich, ob er sich einfach zu viele Gedanken machte und überreagierte. Aber warum sollte Izuku sonst vom Unterricht fern bleiben? Ob ihm schlecht geworden war? In seiner Einzelkabine würde niemand mitbekommen, wenn er ohnmächtig am Boden lag und Hilfe brauchte.

Schnell drehte er sich um, lief den kleinen Gang hinunter und blieb vor der Tür stehen, hinter der hoffentlich ein unversehrter Izuku stand. Tief atmete er ein und drückte dann die Klinke nach unten, öffnete die Tür einen Spalt breit und trat vorsichtig ein.

Der Grünhaarige hatte ihm den Rücken zugedreht und schien nicht mitbekommen zu haben, dass er anwesend war. Katsukis Blick glitt über den schmalen Körper, der scheinbar unverletzt war, doch plötzlich bemerkte der Blonde, was an dem Bild vor ihm nicht stimmte und ihm stockte der Atem.

Geschockt weiteten sich seine Augen. „Was zur-"

Izuku zuckte zusammen und drehte sich wie vom Blitz getroffen um, sah ihn mit geröteten Augen an. Als er ihn erkannte, verzogen sich seine Züge zu einer wütenden Grimasse und er ballte die Hände zu Fäuste.

„Verpiss dich!", zischte er und Katsuki konnte nicht glauben, welches Bild sich vor ihm auftat. Seit er sich mit dem Thema Transgender ein bisschen beschäftigt hatte, sah er den Grünhaarigen mit anderen Augen und auch wenn seine Recherchen bisher nur oberflächlich waren, konnte er nicht glauben, dass Izuku diese Klamotten freiwillig angezogen hätte.

„Was hast du da an?", wollte er wissen und ignorierte die Aufforderung des Grünhaarigen, dass er verschwinden sollte.

Tonlos und bitter lachte sein Gegenüber auf. „Muss dir doch gefallen, oder? Ohne Uniform darf ich nicht in den Kurs."

„Aber-"

„Verdammt Katsuki!", schrie Izuku ihn nun an und klang nicht mehr wütend, sondern den Tränen nahe. „Geh einfach und lass mich endlich zufrieden. Ich weiß nicht, was ich dir getan hab, dass du mich immer wieder demütigen musst, aber ich lass mir von Arschlöchern wie dir nicht mein Leben versauen. Ich-"

„Du denkst, ich war das hier?", unterbrach Katsuki und deutete auf die Kleidung seines Gegenübers. Das konnte er doch selber nicht glauben. Das der Grünhaarige so ein schlechtes Bild von ihm hatte, war ganz allein seine eigene Schuld, immerhin hatte er es mega versaut, aber das er davon ausging, dass er so ein großes Arschloch war und er die Uniformen ausgetauscht hätte, war ein Schlag in die Fresse.

Auf einmal war es still zwischen ihnen und Izuku sah ihn stumm an, schien nachzudenken und schüttelte dann so leicht den Kopf, dass man es kaum gesehen hätte. Doch Katsuki nahm jede Regung des Anderen wahr und als dieser in sich zusammensackte, ihm die Schultern nach vorne kippten und jegliche Anspannung aus dem Körper wich, wollte er einen Schritt auf ihn zu machen, doch seine Beine bewegten sich keinen Millimeter von der Stelle.

Izuku ließ sich schwer auf die Bank fallen, stützte die Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab und ließ seinen Kopf auf die Hände fallen. Dieser verzweifelte und gebrochene Anblick tat Katsuki besonders weh, da er der Auslöser dafür war.

„Ich... also. Kannst du... mir..." Den Rest des Satzes sprach Izuku nicht aus und schüttelte den Kopf, als könnte er nicht fassen, was er da fragen wollte.

Katsuki verstand aber, was er wollte. Aber würde er seine Hilfe annehmen? Nach allem, was er bereits verbockt hatte? Der Blonde biss sich auf die Unterlippe und kam zu dem Entschluss, dass er seine Chance auf Wiedergutmachung verpasst hatte.

I AM IZUKU! - Bakudeku - TransIzukuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt