I AM IZUKU! - Bakudeku - TransIzuku

Kapitel 25 - Ihr erster Kuss

POV – IZUKU

Wenn die Menschen von ihrem ersten Kuss sprachen, dann war dieser immer mit einer Person, in die sie verliebt waren, die ihnen viel bedeutete und die ihnen nahe stand. Dann beschrieben die Leute immer dieses aufregende Kribbeln im Bauch, das starke Herzklopfen und vor allem die Glücksgefühle, die in einem aufstiegen. Dazu diese knisternde Anspannung, kurz bevor die Lippen sich berührten und man wusste, dass der erste Kuss kurz bevorstand. Sie erzählten von diesem Klick, dem Gefühl, dass sie das richtige mit dem oder der Richtigen taten.

Als Izuku sich das erste mal zu einen anderen Menschen hingezogen fühlte, seinen ehemaligen Sitznachbarn in der Schule, hatte er sich heimlich abends im Bett ausgemalt, wie es wäre, diesen Jungen zu küssen, wie aufregend diese Erfahrung sein musste.

Doch jetzt, wo er mit seinen 18 Jahren seinen ersten Kuss bekam, fühlte er nichts dergleichen und wollte einfach nur weg. Weg von der Tanzfläche, weg aus diesem Schuppen, zurück zur Uni und in sein sicheres Zimmer. Da war kein aufregendes Kribbeln in ihm, kein Glücksgefühl und es war nicht das, was er sich vorgestellt hatte, nicht der, den er sich vorgestellt hatte.

Es dauerte ein, zwei Sekunden, bis Izuku reagieren konnte und sein Gehirn auf die neuen Eindrücke klar kam und er entfernte seine Arme von dem anderen Körper und stieß den Indigohaarigen mit den Handflächen gegen die Brust, sodass dieser sich von ihm lösen musste und einen Schritt nach hinten taumelte.

Erleichtert atmete Izuku einmal tief durch, bekam trotzdem nicht den dringend benötigten Sauerstoff, sondern inhalierte nur die abgestandene Clubluft, sah dem Anderen dann in die Augen und konnte nicht glauben, dass dieser Typ, den er vielleicht eine halbe Stunde kannte, seinen ersten Kuss gestohlen hatte, ihn sich einfach genommen hatte, ohne zu fragen oder darauf zu achten, ob er sich wohl in dieser Situation fühlte. Denn das tat er absolut nicht. Er hatte das schreckliche Bedürfnis, sich mit der Hand über den Mund zu fahren und das Gefühl wegzuwischen, aber er wusste, dass er vergangenes nicht mehr rückgängig machen konnte und er jetzt damit umzugehen lernen musste, wie sein Therapeut gern predigte.

Für andere Menschen mochte seine Situation keine große Sachen sein, vielleicht erinnerten sie sich nicht einmal an ihren ersten Kuss und nur er machte so ein Gewese daraus, aber er hatte noch nie solche Berührungen erlebt, denn niemand wollte sich auf ihn einlassen. Man hatte ihn wie einen Aussätzigen behandelt und deswegen war es ihm umso wichtiger, dass die Erfahrungen rund um das Thema Liebe besonders schön waren und mit jemanden, den er mochte, dem er vertraute.

„Warum hast du das gemacht?", wollte er wissen und wenn die Musik nicht so laut gewesen wäre, hätte man sicher das Zittern in seiner Stimme hören können, so aufgewühlt fühlte er sich.

Hitoshi grinste ihn schelmisch an, als wäre es keine große Sache gewesen und wahrscheinlich war es das für ihn auch nicht. Er war selbstbewusst, sah gut aus, hatte sicher noch nie Probleme, jemanden kennenzulernen oder gemocht zu werden. Er küsste vielleicht sogar auf jeder Party jemanden und machte sich keine Gedanken drum.

„Du sahst süß aus, da konnte ich nicht anders. So schlimm kann es nicht gewesen sein. Es hat sich noch nie jemand beschwert.", summte der Andere und Izuku wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er konnte nicht beurteilen, ob dieser Kuss gut war oder nicht, denn er hatte keine Vergleichsmöglichkeiten, aber er war auf jeden Fall nicht das, was er sich gewünscht hätte.

„Ich muss mal an die frische Luft.", sagte der Grünhaarige ausweichend und drehte sich bereits um, ohne noch ein Wort des Indigohaarigen abzuwarten. Vielleicht war es unhöflich, diesen mitten auf der Tanzfläche stehen zu lassen, aber Izuku wollte hier weg. Er drängelte sich durch schwitzende Menschen durch, bekam mehr als einen Ellenbogen in die Seiten, doch als er endlich am Eingang angekommen war, fühlte es sich wie eine Befreiung an. Er kramte nach dem Portemonnaie in seiner Hosentasche und zog den Chip daraus, um seine Jacke einzulösen, die er sofort anzog.