I AM IZUKU! - Bakudeku - TransIzuku

Kapitel 37 - Ein schlechtes Gefühl

POV – IZUKU – Eine Woche später

Müde schlug Izuku die Augen auf und fühlte sofort die stechenden Kopfschmerzen. Monoton klingelte der Wecker in seinen Ohren und seufzend tastete er nach seinem Handy, um diesen auszuschalten und wieder Ruhe zu haben.

Sollte er wirklich aufstehen? Izuku fühlte sich wie überfahren. Er hatte zu wenig geschlafen, zu wenig getrunken und zu wenig Energie für die heutige Sportstunde. Sein Nervenkostüm war bereits so dünn, dass ihm jede Kleinigkeit sofort nahe ging, da reichte es schon, wenn er einmal eine Aufgabe im Unterricht nicht verstand, und er oftmals sofort gereizt reagierte.

Er hatte in der Vergangenheit nie wirklich drauf geachtet, bisher hatte es nie einen Anlass dafür gegeben, aber in der letzten Woche fiel ihm auf, wie viele Module er mit Neito zusammen hatte und wie oft sie sich dadurch sahen. Jeden Tag bis auf Mittwoch und Donnerstag hatten sie in einem Raum gesessen und er hatte sich unwohl gefühlt, hatte dem Unterricht kaum folgen können. Immer wieder spürte er die boshaften Blicke auf sich, während er tunlichst versucht hatte, diese nicht zu kreuzen. Ihm wurde jedes mal schlecht, wenn er einen dummen Kommentar zu seiner Person mitbekam, wobei er automatisch mehr darauf achtete, was ihm nicht wirklich half.

Izuku wollte nicht aufstehen und sich diese ganze Scheiße weiter geben, aber Katsuki würde sicher in 20 Minuten an seiner Tür klopfen und ihn abholen. Der Blonde schien es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, ihn zu den Vorlesungen zu begleiten und sicherzustellen, dass ihm niemand zu nah kam. Izuku war dem Anderen wirklich dankbar dafür, dass er sich wie ein Ritter vor ihn stellte, aber sein Herz schien dabei verrückt zu spielen und das wiederum war unerträglich. Es war vollkommen aus dem Takt geraten und es fiel ihm immer schwerer, seine Gefühle für sich zu behalten. Katsuki permanent um sich herum zu haben war Himmel und Hölle zugleich.

Schwer seufzend kämpfte der Grünhaarige gegen die bleierne Schwere seiner Gliedmaßen an und stieg aus seinem warmen Bett auf, schnappte sich seine Kleidung und ging ins Badezimmer. Die Dusche fiel kurz aus und der Blick in den Spiegel war kaum zu ertragen. Die Ringe unter den Augen waren mittlerweile nicht mehr wegzudenken und die Haut hässlich fahl, sodass selbst seine Sommersprossen unnatürlich dunkel wirkten. Izuku fand sich ja noch nie wirklich hübsch, aber seit neusten hatte seine persönliche Abneigung ein neues Höchstlevel erreicht. Er wollte wirklich, dass das alles aufhörte...

POV – KATSUKI

Zögerlich verharrte seine Faust in der Luft. Sollte er Izuku wirklich wie die vergangenen Tage abholen und diesem Stress aussetzen? Katsuki spürte eine hilflose Wut in sich, wenn er an die bissigen Kommentare von Neito dachte, der scheinbar nie müde wurde sich neue, fiesere auszudenken. Izuku hatte sich in den letzten Tagen zurückgezogen, war wieder in seinem Schneckenhaus verschwunden und machte sich noch kleiner, als zu Beginn der Uni. Katsuki hasste es, dabei zusehen zu müssen, wie der Grünhaarige litt und er selber nichts weiter tun konnte, außer in seiner Nähe zu bleiben und körperliche Übergriffe zu verhindern. Aber er hatte das Gefühl, dass das trotzdem nicht genug war.

Wenn das so weiter ging, würde es nicht mehr nur bei Neito bleiben, der bissige Kommentare von sich gab. Katsuki hatte letzte Woche mitbekommen, wie auch vereinzelt fremde Kommilitonen sich zu dem ein oder anderen Wort zu Izukus Person ausließen, obwohl sie sonst nie mit ihm gesprochen hatten. Das würde ein erneutes Lauffeuer in Gang setzen, das keiner von ihnen bändigen konnte und kein gutes Ende nehmen würde. Er musste unbedingt etwas unternehmen! Aber was?

Izuku murmelte immer wieder, dass er wollte, dass das alles aufhörte und der Blonde hatte die Befürchtung, dass er sich doch noch für seine Exmatrikulation entscheiden könnte. Ihn aus seinen Leben zu verlieren war mittlerweile undenkbar und wahrscheinlich war es egoistisch von ihm, dass er weiterhin an seiner Seite bleiben wollte, obwohl es dem Grünhaarigen zusehends schlechter ging.