Kapitel 36 - Sein Anker

113 6 31
                                    

POV – IZUKU - Ein paar Tage später

Unentschlossen, ob er nicht noch einen Tag im Bett verbringen sollte, sah Izuku an die Decke und seufzte schwer.

Nachdem Katsuki ihm im Cafe gesagt hatte, dass sie Freunde waren und nicht wie erhofft mehr als das, war jede Energie aus seinem Körper entwichen und er hatte die letzten Tage nur in seinem Zimmer verbracht. Er hatte nicht geweint, aber trotzdem fühlte er sich, als hätte er Liebeskummer. Es war das gleiche Ziehen in seiner Brust, wie als er damals seinen Sitznachbar mit einem anderen Mädchen Händchen halten gesehen hatte und realisieren musste, dass dieser Junge, der seine erste Liebe war, hetero und niemals an ihn interessiert war.

Die wenigen Vorlesungen, die Izuku letzte Woche noch verpasst hatte und auch die während seines Krankenhausaufenthaltes, hatte er mit Katsukis Unterlagen nachgeholt. Er hatte die Aussage der Ärztin, dass er es die nächsten Tage noch etwas ruhiger angehen sollte, wörtlich genommen und die meisten Stunden mit Serien auf seinem Laptop verbracht und die Uni quasi geschwänzt, was eigentlich nicht seine Art war.

Doch der eigentliche Grund, weshalb er sich nicht in die Vorlesungen getraut hatte, war Neito, der einige Einheiten zusammen mit ihm hatte und dann in einem Raum mit ihm saß. Izuku wusste nicht, ob er es schon verkraften konnte, diesem gegenüber zu treten und sein höhnisches Grinsen zu sehen. Seine Haut kribbelte schon bei dem Gedanken unangenehm, dass sie die erste Stunde Sport hatten und er alleine in dieser Umkleide sein musste. Vielleicht sollte er heute noch im Zimmer bleiben oder zumindest bis zur zweiten Stunde schwänzen. Der Grünhaarige wusste, dass er sich diesen Ängsten und Gefühlen irgendwann stellen musste, aber im Moment fühlte er sich dazu noch nicht in der Lage.

Grade, als Izuku beschlossen hatte, dass er den heutigen Tag noch im Bett verbringen würde und sich wieder in seine Decke kuschelte, klopfte es an der Tür. Er wollte es ignorieren, doch wer auch immer da war, dachte nicht daran, ihn in Ruhe zu lassen.

Genervt stand er auch, zog einen Hoodie über und öffnete die Tür.

„Wieso bist du noch nicht angezogen?", fragte Katsuki schnaubend und sein Blick glitt einmal hinunter über seine ausgewaschene Jogginghose, die er gestern Abend zu faul war gegen seine Schlafhose einzutauschen, und zurück zu seinem Gesicht.

Izukus Herz machte einen Hüpfer in seiner Brust, weil es scheinbar immer noch nicht kapiert hatte, dass der Blonde nur freundschaftlich an ihm interessiert war. Seinem Kopf war das mittlerweile bewusst, aber dem Gefühl in seiner Brust nach zu urteilen, war dieser damit allein. Der Rest seines Körper kribbelte angenehm und fühlte sich sofort zu dem Anderen hingezogen, genoss diese morgendliche Begegnung.

Bevor er noch etwas dummes und unüberlegtes machen konnte, wandte Izuku sich von dem Anderen ab und kroch zurück unter seine Decke. „Ich brauche noch einen Tag Ruhe.", murmelte er und drehte sich zur Wand.

Hinter sich hörte er schnelle Schritte und plötzlich wurde die warme Decke von seinem Körper gerissen und jeder Versuch, daran festzuhalten scheiterte.

„Hey!-", wollte er mit protestieren anfangen, doch Katsuki unterbrach ihn sofort.

„Beweg deinen Arsch aus dem Bett. Hier drin stinkt's muffig und du musst endlich deinen Kadaver aus dem Zimmer bewegen.", schnauzte der Blonde und beleidigt verschränkte Izuku seine Arme vor der Brust.

„Du musst ja nicht hier sein, wenn's dir nicht passt.", murrte er vor sich hin und betrachtete seinen Freund unauffällig, als dieser sich umdrehte und zum Fenster ging, dieses öffnete. Sofort kniff er die Augen zusammen und schirmte sie vor der Helligkeit ab, die ihn blendete.

„Heulen kannst du woanders.", sagte Katsuki etwas versöhnlicher und drehte sich wieder zu ihm um. Seine Umrisse waren leicht verschwommen und es schien, als würde die Sonne ihn golden anschimmern. „Gehst du freiwillig unter die Dusche?"

I AM IZUKU! - Bakudeku - TransIzukuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt