Kapitel 39 - Bis in 4 Wochen

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POV – KATSUKI


Nervlich am Ende saß er schon wieder im Wartebereich des großen Krankenhauses und wartete darauf, dass er Antworten bekam. Dieses mal hatte er nicht erzählt, dass er lediglich ein Freund war, sondern das er zur Familie gehörte und man ihm mitteilen konnte, was mit Izuku war.

Die Fahrt mit dem Krankenwagen wirkte im Nachhinein, als hätte sie nur Sekunden gedauert, doch der Grünhaarige hatte kein zweites Mal seine Augen geöffnet und Katsuki hatte stumm dabei zusehen müssen, wie man ihn aus dem Rettungswagen in einen OP brachte.

Innerlich total aufgebracht, spürte er mit jeder weiteren Minute, die ereignislos verstrich, eine unfassbare Wut und ballte die Hände zu Fäusten. Er konnte nicht glauben, dass Izuku sich umbringen wollte und er es nicht bemerkt hatte. Ja, der Grünhaarige war ruhiger geworden, hatte wie ein verschrecktes Reh reagiert, soweit ein Handy am Tisch geklingelt hatte oder ein blonder Haarschopf um die Ecke bog... Aber Katsuki hatte es nicht für dermaßen Ernst gehalten. Er hatte die ganzen Anzeichen für Stressreaktionen gehalten.

Plötzlich ging die OP-Tür am Ende des Ganges auf und sofort sprang Katsuki von seinem Stuhl und sah zu, wie man Izuku in einem Krankenbett über den Flur schob. Er hatte die Augen geschlossen, schien scheinbar zu schlafen, wirkte jedoch blass und viel zu klein für die große Decke, die seinen Körper verdeckte.

„Wie geht es ihm?", wollte der Blonde wissen, als ein Arzt auf ihn zukam.

Besonders froh sah der Mann nicht aus, als er dem davonrollenden Bett hinter hersah. Nervosität breitete sich in Katsukis Magen aus und dieser fing an zu schmerzen.

„Die Nacht wird zeigen, ob er diese Aktion überleben wird. Er hat viel Blut verloren und die Organe waren für kurze Zeit unterversorgt.", meinte der Arzt neutral und richtete seine Brille. „Ich habe Narben auf seinen Oberarmen gefunden. Regelmäßiger Blutverlust kann auf Dauer zu Herzproblemen führen. Vielleicht sprechen Sie Ihren Cousin darauf an, dass er eine Psychotherapie in Anspruch nimmt."

Mechanisch nickte Katsuki, als der Arzt sich verabschiedete und seiner Wege ging. Es war ungewiss, ob Izuku überlebte? Dieser Schock saß tief und unbewusst krallte er seine Finger in den Stoff seines Oberteils. Seine Brust schmerzte und er wusste nicht, wie lange er in dem leeren Flur stand, bis er endlich einen Schritt vor den nächsten trat und das Krankenhaus verließ.

Außer Izukus Handy hatte er nichts bei sich und obwohl er keine Lust auf Gesellschaft hatte, brauchte er jemanden, der ihn abholte. Er hatte nicht einmal Geld dabei, um sich ein Taxi holen oder ein Ticket für den Bus zu ziehen.

Das Handy am Ohr, hörte er das Freizeichen, bis endlich eine bekannte Stimme abnahm.

„Kannst du mich vom Zentralkrankenhaus abholen?", wollte Katsuki wissen, bevor andere Fragen gestellt wurden. Er hatte nicht die Kraft für Smaltalk.

„Bin in 15 Minuten da.", sagte Kirishima ernst und der Blonde legte auf, steckte das Handy in die Hosentasche und atmete die warme Nachmittagsluft ein.

Der Tag war schön. Nicht drückend heiß, aber auch nicht zu kalt für Frühsommer. Katsuki konnte nicht verarbeiten, dass dieser normal beginnende Tag solch eine drastische Wendung genommen hatte. Er wollte schreien, wollte kundtun, was er von all dem Scheiß hielt, doch er blieb stumm und wartete auf Kirishima.

Wie versprochen, war sein Freund innerhalb von 15 Minuten da und wortlos stieg Katsuki in das Auto. Er folgte dem Blick des Rothaarigen, der auf die Ärmel seiner Schuluniform gerichtet waren und erst jetzt fiel ihm auf, dass diese dort voller Blut waren. Angewidert zog er sein Oberteil aus und saß nur noch im weißen Shirt auf dem Beifahrersitz.

I AM IZUKU! - Bakudeku - TransIzukuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt