Kapitel zweiunddreißig

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Max

Auch wenn ich sicherlich nicht begeistert bin von der Idee, dass wir zusammen bei Sebastian Essen gehen, willigte ich dennoch ein. Sie war mir einfach zu wichtig und mir war lieber ich konnte die Situation einschätzen und zur Not etwas dagegen unternehmen. Aber Aurora hatte natürlich Recht, wenn sie nächstes Jahr wieder bei Rennen dabei sein möchte, würde sie Sebastian sowieso über den Weg laufen und ich könnte gar nicht immer da sein und sie beschützen. Und sie in meinem Zimmer einzusperren wäre keine Option. Also mussten sowohl ich als auch sie dieses Opfer bringen und zu diesem Essen gehen.
Schlussendlich konnten wir circa eine Woche später am Samstag bei Sebastian vorbei kommen. Wir würden also Samstag zu ihm in die Schweiz fahren, würden für 2 Tage dort blieben und am Dienstag wollten wir dann weiter in die Niederlande zu meiner Familie.

Als wir uns auf den Weg in die Schweiz machten, spürte ich wie Aurora neben mir immer nervöser wurde. Sie fing an ihr Hände zu kneten und wischte diese auch immer wieder an ihrem Rock ab. "Alles wird gut Schatje. Sobald du mir ein Zeichen gibst, gehen wir. Und danach entspannen wir uns noch etwas und dann feiern wir wie jedes Jahr Weihnachten bei mir. Und wenn dich das immer noch nervös macht, dann denk einfach daran wie ich heute Abend neben dir liege und dein Kopf kraule, während wir deine Serie weiterschauen." Jetzt fing sie leicht an zu Lächeln. "Du bist sicher, dass du dir das antuen möchtest?" Jetzt war ich daran zu Lachen. "Schatje ich würde für dich durchs Feuer gehen." Damit beendet wir auch unser Gespräch und kamen auch wenig später bei Sebastian zuhause an. Wir hatten extra abgesprochen, dass die Eltern der Beiden nichts davon erfahren sollen.
Wir steigen aus dem Auto und traten vor die Haustür. "Bist du bereit?" "Nein" antworte sie und drückte die Klingel mit zitternden Fingern. Die Tür ging auf und eine blonde Frau stand vor uns. Ich kannte die Ehefrau von Sebastian bereits, weshalb ich auf sie zuging und sie begrüßte. "Hallo Hanna, danke für die Einladung. Darf ich dir meine Freundin vorstellen Aurora." Damit ging ich einen Schritt zurück und legte ich meine Hand sanft auf ihren unteren Rücken, um ihren einen kleinen Stoß nach vorne zu geben. "Hallo Aurora freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Hanna die Frau von Sebastian" sagte sie und mir war erst nicht bewusst, ob sie wirklich wusste wer vor ihr stand. Ob Hanna wusste, dass gerade ihre Schwägerin vor ihr stand? "Kommt doch rein. Sebastian ist mit den Kindern im Wohnzimmer. Wenn ihr dem Lärm folgt kommt ihr bestimmt dahin" sagte sie mit einem schmunzeln "wollt ihr schon etwas trinken?" Ich drehte mit zu Aurora um und sah wie sie sich die Hände rieb, ihr war kaltes und sie war nervös. "Könntest du für uns einen Tee machen?" "Natürlich ich bin sofort wieder bei euch." Nachdem Hanna in die Küche verschwunden ist, liefen wir den Flur entlang. Aurora bleib fast bei jedem Bild an den Wänden stehen und betrachte ihre Nichten und ihren Neffen. Kurz bevor wir beim Wohnzimmer ankamen, blieb sie endgültig stehen. Sie hatte ein Bild von Sebastian mit ihr entdeckt. Das Bild ist bereist sehr alt, weil es vergilbt. Dennoch hat dieses Bild einen teuren Rahmen, in dem Rahmen wurden zwei Herzen eingraviert. Die Tatsache das von den beiden Geschwistern ein Bild in dem Haus hing sorgte bei mir für einen faulen Magen. Ich hatte ihm unrecht getan.

Aurora

Während wir durch das Haus von Sebastian liefen, konnte ich nicht aufhören meine Hände zu kneten. Als ich den Flur entlang lief, sah ich die ganzen Bilder von den Kindern. Sie waren glücklich, es waren Bilder wo sie lächelten. Egal ob sie im Urlaub waren oder gerade mit Sebastian auf der Rennstrecke. Das wärmte mir mein Herz auf und ich wünschte mir so sehr, dass ich auch so eine Kindheit gehabt hätte. Als wir kurz vor dem Wohnzimmer waren, erkannte ich ein altes Kinderbild von Sebastian und MIR?!? Er hatte ein Bild von uns als Kinder auf gehangen? Ich begann leicht zu Hyperventilieren. Max legte mir sanft eine Hand auf die Taille und zog mich zu sich. Er drückte mir einen Kuss auf den Kopf und fragte ob alles Gut sei, als die Tür zum Wohnzimmer geöffnet wurde und ein Mädchen mit blonden Haaren vor uns stand. "Papa, Max ist hier und er hat ein Mädchen dabei." "Na Emma, wie gehts dir" fragte Max das Mädchen und ging in die Hocke, um sich besser mit ihr unterhalten zu können. Aber Emma war einfach wieder zurück ins Wohnzimmer gelaufen. "Tja nicht jeder verfällt deinem Charme Verstappen" sagte ich zu ihm. Weshalb Max anfing zu grinsen und antwortete "Vorsicht zu warst auch lange Zeit der Meinung dagegen immun zu sein." Dank Max Aussage konnte ich nur anfangen zu lachen, weshalb Sebastian sein Kopf in den Flur steckte. "Was gibt es da zu lachen? Und wollt ihr auch mal ins Wohnzimmer kommen oder da draußen bleiben?" Also machten wir uns auf den Weg ins Wohnzimmer. Da lernte ich dann zum ersten mal meine Nichten und meinen Neffen kennen.
"Also das ist Emma mein ältestes Kind, sie ist 2014 geboren, dann kam am 29.09.2015 Aurora zu Welt." Warte. kurze Vollbremsung. Meine Nichte hieß Aurora wie ich? Sie hatte am gleichen Tag Geburtstag wie ich. Wieso hatte er sie so genannt. "Ja Papa sagt, mein Name ist was ganz besonderes und er würde ihm immer was bedeuten" sagte nun die kleine Aurora. Mir stiegen Tränen in die Augen während ich meinen Bruder anschaute, der nur kurz nicken konnte. Denn auch ihm waren Tränen in die Augen gestiegen. Sebastian räusperte sich. "Also und der jüngste hier im Bunde ist Michael. Aber wir nennen ihn alle nur Mick." Ich schaute ihn an und erkannte kurze Trauer in seinen Augen. Er hatte also wirklich seine jüngste Tochter nach mir benannt und seinen Sohn nach seinem Mentor und Freund in der Formel 1.
Aurora zog an meinem Rock und fragte mich wie ich heiße also kniete hin und erzählte ihr, dass wir den gleichen Namen haben. "Papi heiß ich wegen ihr Aurora?" Sebastian nickte nur und dann kam die beliebteste Frage aller Eltern. "Warum?" Sebastian sah erst mich an und ich nickte kurz. Als Hanna mit meinem Tee zurück kam, lies Sebastian die Bombe platzen. Naja zumindest für die Kinder, wir erwachsen wussten bereist Bescheid. Zumindest hoffte ich, dass Sebastian seine Frau eingeweiht hatte. "Weil sie meine Schwester ist."

Nachdem die Kinder sich beruhigt hatten, nachdem sie von ihrer neuen Tante erfahren hatten. Konnten wir auch endlich Essen. Das Essen war sehr lecker und die Stimmung war entspannt. Allerdings hatten Sebastian und ich auch nicht wirklich viel Zeit alleine um miteinander zu reden. Denn ich wurde von meinen Nichten und meinem Neffen belagert und musste ihnen jede Frage beantworten und noch in den Zimmer spielen gehen. Nachdem ich den kleinen Würmern versprechen musste bald wieder zu kommen, konnte diese auch endlich schlafen gehen. Ich war völlig erledigt und schlief bereist fast auf dem Sofa ein, weil die gesamte Anspannung von mir abfällt. Max stupste mich an und wir machten uns auf den Weg ins Hotel um endlich etwas Ruhe zu haben. Auch wenn ich wahnsinnige Angst vor diesem Tag hatte, verlief dieser doch sehr angenehm. Ich werde mich trotzdem noch mit Sebastian hinsetzen müssen und alles aus der Vergangenheit besprechen müssen. "Denk nicht so viel nach und komm endlich kuscheln." nuschelte Max in die Dunkelheit des Hotelzimmers. Irgendwann schlief ich dann ein.

Hoffnungslose Liebe ? Oder nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt