Kapitel dreiundvierzig

232 16 0
                                    

Max

Als ich zu uns ins Hotelzimmer kam, waren alle Schränke und Türen aufgerissen. Alle Sachen von Aurora waren aus diesem Zimmer verschwunden. Ich lief ins Bad. Selbst ihre verdammte Zahnbrüste fehlt. Mein Herz sackt mir in die Hose. Was zum Teufel ist hier passiert? Warum um alles in der Welt sind die Sachen von meiner Freundin aus meinem Hotelzimmer verschwunden? Ich konnte keinen ruhigen Gedanken mehr fassen, also begann ich ihr zu schreiben. Ich fragte wo sie steckt, warum sie weg ist, ob alles okay bei ihr ist. Nachdem ich seit einer Stunde immer noch kein Lebenszeichen von ihr gehört hab, rief ich bei meiner Schwester an. Vielleicht weiß sie ja was.

"Vic ist alles okay bei dir?" fragte ich panisch. Vielleicht hatte sie ja irgendwas oder es ist etwas mit ihrem Kin deshalb Aurora nicht mehr hier ist. "Hallöchen Max. Bei mir ist alles super wieso fragst du?" "Das heißt Rori ist nicht gerade mit dem Flugzeug auf dem Weg zu dir?" "Nein wieso sollte sie?" Ich atmete hörbar aus. So ein verdammter Mist. Wo zur Hölle steckt sie nur? "Max ? Hallo? Wo ist denn Rori?" "Ich weiß es nicht, sie ist nicht im Zimmer und all ihre Sachen sind weg." "Hast du schon mal überlegt zu sie anzurufen?" Wirklich ihr ernst? "Nein Vic. Danke für diese erleuchtende Erkenntnis! Ohne dich wäre ich nie auf diese Idee gekommen!" fuhr ich sehr ironisch an. "Ich meine ja nur Max. Woher soll ich wissen warum sie weg ist?" AAaaah. Ich weiß es nicht. Ich lief immer noch auf und ab und fuhr mir die ganze Zeit durch die Haare. "Ich hab keine Hanung wo sie ist und ich mache mir langsam echt sorgen." Nachdem mich Vic auf die Idee gebracht hatte bei meiner Jet Firma anzurufen ob Aurora eventuell einfach mit meinem Flugzeug vorgelogen ist, haben wir aufgelegt. Leider war auch das nicht der Fall. So dass ich nachdem ich seit 2 Stunden in meinem Hotelzimmer bin ohne das ich weiß wo sie ist endlich Danny angerufen habe und ihm geben habe mir zu helfen. Er war innerhalb von wenigen Minuten an meinem Zimmer und auch wenn ich ein bisschen Hoffnung hatte, dass Aurora vor der Tür stand. Diese Hoffnung wurde zutiefst zerschmettert als es 'nur' Danny war.

"Was meinst du mit Sie ist weg?" fragte mich Dann als ich ihm alles erklärt hatte. "Naja wie kann man das falsch verstehen, sie ist weg. Nicht hier. Verschwunden. ach keine Ahnung." "Okay okay okay. Warte mal einen Moment. Eventuell könnte ich dir helfen." Ich wurde hellhörig und hob meinen Kopf um wieder Danny anzuschauen. Ich habe irgendwann während meiner Erklärung und aus Sorge um Rori angefangen Tränen zu bilden. Ich war wirklich fertig. "Ich muss einen Anruf machen." Warum war er so geheimnisvoll? Ist er jetzt bei der Mafia oder was?!? Hatte er was mit ihrem verschwinden zu tun? "Mick, ich bins. Sag mal als wir Aurora vorhin so aufgebracht und komplett verstört aufgefunden hatten, wo hast du sie hingebracht?.... mhhh." Bitte was sie war verstört und aufgebracht? Was um alles in der Welt ist nur passiert? Wieso hat sie mich nicht angerufen? Ich hätte alles sehen und liegen lassen um nur damit es ihr besser geht. "okay, ich verstehe. Danke dir. .....JA ich weiß, ich werde es ihm erklären." Mir was erklären. wo bin ich hier gelandet? Danny drehte sich wieder zu mir um und hatte sein Gespräch mit Mick beendet. "Also die gute Nachricht ist Aurora geht es gut. Sie ist in Sicherheit." Ich atmete hörbar erleichtert aus. "Die schlechte Nachricht ist, sie hat seit vorhin kein Wort gesprochen. Sie ist bei Sebastian..." weiter kam er nicht, denn ich bin schon aus der Tür gesprintet auf dem weg zu seinem Zimmer. Scheisse ich wusste nicht in welchem Stockwerk sein Zimmer lag. Ich fuhr schnell runter an die Rezeption um sein Zimmer heraus zu finden. Es hat einige Überzeugungskraft und eventuell auch ein bisschen Geld gebracht um die Information zu erhalten. Ich lief also zu seinem Zimmer und klopfte gegen die Tür. Ein sehr wütender Sebastian öffnete mir die Tür. "Was zur Hölle hast du mit ihr gemacht Max?" fuhr er mich an ohne ein Form von Begrüßung. "Ich??" Ich wusste nicht was los ist. "Sie ist jetzt seit knapp 1 1/2 Stunden hier und hat kein Ton gesagt oder übergibt sich die ganze Zeit. Sie ist komplett verschreckt und schafft es noch nichtmal klar zu kommen, wenn ich mich im Zimmer bewege. Also was hast du gemacht?" "Gar nichts verdammter Mist. Und jetzt lass mich zu meiner Freundin." "Du gehst da jetzt definitiv nicht rein." sagte er und stellt sich mir in den Weg. Was zur Hölle ist los heute? Was habe ich getan? "Ich kann mich bei dir melden wenn es ihr wieder besser geht, aber du wirst heute nicht mehr in die Nähe von ihr kommen."

Ich hab Aurora seit über einer Woche nicht mehr gesehen. Sie ist gleich früh am nächsten morgen mit Sebastian in die Schweiz geflogen. Ich weiß nicht was passiert ist, aber ich weiß, dass ich seit dem sie weg ist, ich nicht mehr atmen kann. Ich hab das Gefühl zu ersticken als würde ein schwer Stein auf meiner Brust liegen. Ich fühle mich schrecklich und ich kann nicht denken, von Schlaf ist gar keine Rede. Ich habe kein Auge zugetan seit einer Woche laufe ich durch die Gegend wie ein Toter. Als endlich der nächste Granprix ansteht, laufe ich zielstrebig in ihr Büro nur um zu erfahren, dass sie HomeOffice macht. Sie ist mit Sebastian in der Schweiz geblieben. Na super. Jetzt muss er den großen Bruder spielen, nachdem er sich Jahre lang nicht ansatzweise für seine Schwester interessiert hat. Ich weiß es nicht fair so darüber zu denken, aber momentan bin ich einfach nur verletzt und möchte meine Freundin im Arm halten.
Natürlich läuft das Training auch nicht optimal, aber wie auch? Mein Glücksbringer ist ganz wo anders. Mein Vater nimmt mein Verhalten natürlich noch mehr als Grund gegen meine Beziehung zu Rori zu wettern und ich kann das alles langsam nicht mehr hören.

Ich fahre mir durchs Gesicht, ich stehe mit den Rücken zur Tür als diese aufgerissen wird. Einen kurzen Moment hatte ich die Hoffnung sie ist zurück gekommen, aber nein es ist nur mein Vater. "Siehst du. Ich hatte Recht. Du kannst dich kein bisschen konzentrieren, seitdem du diese Flausen im Kopf hast. Du weißt nur die Meisterschaft ist wichtig. Darauf haben wir all die Jahre hin gearbeitet." "Zählt für dich nichts anderes als diese verdammte Meisterschaft" fragte ich ihn gerade heraus und ich schluckte den Kloß herunter. "Du weißt ganz genau nur das zählt. Du willst Großes erreichen...." "Nein" fuhr ich meinen Vater rasch ins seinen Monolog, jetzt sah er mich mehr als verwundert an. "Es ist das was du willst. Ich möchte hier raus. Ich will Aurora in meinem Arm halten und nicht irgendwo am anderen Ende der Welt sitzen ohne sie." Mein Vater fing an mit einem schallenden Gelächter. "Jetzt wirst du albern, was hat dieses Mädchen getan um dir so den Kopf zu verdrehen?" Langsam wurde ich wirklich wütend, will er wirklich nur das schlechte in einer Beziehung sehen? "Ich habe mich in sie verliebt und ich meinte es ernst als ich meinte ich will sie heiraten. Entweder du akzeptierst das oder du weißt wo die Tür ist." Ich war wirklich so wütend, aber mein Vater war es auch. Sein Kopf ist so rot geworden, dass ich ihn jetzt ohne Probleme als Tomate verkaufen könnte. Die Joes Tomaten frisch in der RedBull Garage- hätte etwas. So lustig diese Vorstellung in meinem Kopf auch ist als mein Vater die Kaffeetasse von meinem Tisch nahm und sie quer durch mein Zimmer nach mir warf, war mir endgültig der Spaß vergangen. "Du wirst dieses geldgeile Miststück auf gar keinen Fall heirateten. Nicht solange ich das verhindern kann. Du kannst doch nicht alles wofür wir, wofür ich stehe für solch ein Mädchen weg werfen" schrie mein Vater wütend durch dieses Zimmer. Es war so ohrenbetäubend laut, dass uns bestimmt die gesamte Garage gehört hat wenn nicht der ganze Paddock. "Wage es nicht jemals wieder so über Aurora zu reden oder ich schneide dir höchstpersönlich die Zunge aus dem Hals" schrie ich nun auch zurück. Kurz danach ging die Tür auf und Christian sah hinein. Aber mein Vater musste natürlich noch ein drauf setzen "Fickt sie wirklich so gut? Vielleicht sollte ich...." Weiter kam er nicht denn ich bin schon auf ihn losgestürmt. "Du wirst sie nicht anrühren oder ich vergesse mich." Christian ging dazwischen. Ich war völlig außer mir aus Angst das ihr jemals ansatzweise das gleiche angetan wird von meinen Vater wie mir. "Max beruhige dich..." Christian versuchte mich zu beruhigen, aber ich konnte nicht mehr atmen. Ich sah nur noch rot. "Schaff ihn hier raus. Bring ihn hier weg." Ich schrie einfach nur noch wahllos rum. Ich wusste nicht ob ich Christian die Anweisung gab oder GP mittlerweile in meinem Zimmer war. Ich konnte mich nicht konzentrieren. Irgendwann merkte ich eine sanfte Berührung auf meine Schulter. Ich sah zu der Hand und folgte dieser zu dem dazugehörigen Gesicht. Es war Christian, er sagte irgendwas was ich nicht verstand. Es war mir auch egal ich wusste wo ich hin musste. Ohne auch noch ein weiteres Wort zusagen oder eine Sekunde abzuwarten lief ich los. Raus aus der Garage. Raus an die frische Luft. Vorbei an den Reportern, die so viel Fotos von mir machten. Vorbei am Paddock. Zurück zu meinem Auto. Ich wusste ganz genau was ich tat. Als ich mein Auto wieder abstellte schrieb ich Christian eine Nachricht er solle bitte den Ersatzfahrer anrufen, er wird ihn dieses Wochenende benötigen.

Hoffnungslose Liebe ? Oder nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt