Kapitel vierundvierzig

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Aurora

Eilmeldung

Max Verstappen wird dieses Wochenende beim großen Rennen von Italien nicht dabei sein. Daniel Ricciardo wird dafür dieses Wochenende die Rolle als Reservefahrer für RedBull einnehmen.

Was zur Hölle? Warum fährt Max dieses Rennen nicht obwohl er doch heute morgen noch an der Strecke war? Was ist passiert? Ich hoffe es geht ihm gut. Wir haben zwar seit über einer Woche nicht mehr miteinander gesprochen, aber ihm soll es doch trotzdem nicht so schlecht gehen, dass er keine Rennen fahren kann.
Ich weiß ich werde es bereuen... doch nun begann ich nach den neuesten Schlagzeilen zu suchen.

Max Verstappen momentan führt er die Weltmeisterschaft an, doch warum sieht er so fertig aus?

Max Verstappens Vater wird mit Security Kräften von der Red Bull Garage geführt. Laut internen Informationen soll sich Jos mit seinem Sohn gestritten haben.

Max Verstappen verlässt Paddock frühzeitig. Er lief mit tiefer Kappe zielstrebig zu seinem Auto ohne für seine Fans anzuhalten. Was ist passiert? Ist unser Weltmeister zu gut für seine Fans?

Max Verstappen nimmt nicht am großen Granprix von Italien teil.

Was zur Hölle ist da passiert? Wieso fährt Max nicht mit und was hat sein Vater damit zu tun? Natürlich macht es es nicht besser mir die Fotos anzusehen. Max ist total fertig und er läuft total geduckt. Ich fühle mich so schlecht, dass sich mein Herz zusammen zieht. Ich weiß nicht wie lange ich mir die Fotos ansehe, bis irgendwann es an meiner Zimmertür klopft.
Es ist Hanna, sie sieht mitfühlen und dann such noch etwas unsicher an. "Da ist jemand unten, der dich unbedingt sehen will, ich hab wirklich versucht ihn weg zu schicken, aber er will wirklich nicht gehen. Er hat sogar ein verdammtes Zelt dabei um zur Not vor der Tür zu kampieren und zu warten das du mit ihm redest." Was zur Hölle? Warum ist Max hier und warum will er so unbedingt mit mir reden? Er ist doch derjenige der fremdgegangen ist. "Ich könnte auch die Polizei...." "Nein Hanna, das wird nicht nötig sein. Aber ich danke dir. Bleibst du in der Nähe" frage ich sie noch zögerlich und sie nickt. Ich hatte zwar nicht viel Kontakt zu meinem Burder während ich aufgewachsen bin und auch für Hanna ist es ziemlich ungewöhnlich plötzlich eine Schwägerin zu haben. Aber ich vertraue ihr aus irgendeinem Grund, nennen wir es gute Menschenkenntnis, Hoffnung oder einfach nur Naivität. Ich schlage meine Beine über mein Bett und laufe nach unten. Max steht im Wohnzimmer während mein Bruder ihn misstrauisch und wütend anschaut. Ich gebe ihm ein Zeichen, dass er verschwinden kann und auch wenn ich sehe wie ungern er das macht, steht er jetzt vom Sofa auf und läuft Richtung Tür. Max bekommt erst jetzt mit, dass ich bereits im Raum bin und dreht sich um. Als ich in sein trauriges erschöpftes Gesicht blicke, zieht sich schmerzhaft mein Herz zusammen. Bin ich daran Schuld das er so aussieht? Sebastian läuft an mir vorbei und drückt mir sanft meine Schulter und in Max Augen erkenne ich eine neue Emotion, Wut. Ich schüttelte den Kopf und fährt sich erneut durch die Haare und sieht mich dann an.
"Was ..... was machst du hier Max? Solltest du nicht eigentlich in Italien sein?" Er zuckt bei meinen Worten zusammen als hätte ich ihn geschlagen. "Ich musste wissen das es dir gut geht" krächzte er mir entgegen. Er hört sich so erschöpft und heißer an als hätte er ziemlich lange geschrien. Aber wieso wollte er wissen wie es mir geht? Macht man das seit neusten mit den Frauen die man betrügt? "Und deine Verlobte hat nichts dagegen?" Als ich diese Frage aussprach hätte ich mir selber so auf die Zunge beißen können, ich klinge absolut wie ein eifersüchtiges Miststück. Max sah mich komplett verwirrt an und ihm wich alle Farbe aus seinem Gesicht. "Du weißt von dem Ring" fragte er und kratzte sich dabei am Hinterkopf, ihm war diese Situation sichtlich unangenehm, aber ich wusste ja schließlich schon was passiert war. "Ich hab euch beide im Restaurant gesehen, wo du der bezaubernden Chloe einen Antrag gemacht hast. Wirklich mein herzlichen Glückwunsch. Ich dachte ich mach es dir einfacher und lasse dir sofort den Freiraum den du brauchst und erspare uns dieses lästige Trennungsgespräch. Deshalb bin ich gegangen." Ich musste wirklich mit aller Kraft ankämpfen, dass ich ihm nicht zeige wie sehr ich verletzt bin. Ich spüre wie sich langsam in meinen Augen Tränen sammelten und sie bereit sind los zu brechen und ich könnte sie nicht mehr aufhalten. Aber Max sollte nicht sehen wie es mir wirklich geht, diese Genugtuung will ich ihm wirklich nicht verschaffen. "Also mir geht es gut. Du kannst also wieder nach Hause zu Chloe fahren. Ich wünsche dir alles Gute" damit deutete ich auf die Tür hinter mir, damit er geht.
"Stopp. Ganz große Vollbremsung. Du hast was gesehen?" Wirklich? Er wollte das ich jetzt alles wiederhole? "Den Ring den du ihr im übrigen sehr unromantisch überreicht hast. Du hättest dir für einen Antrag echt mehr Mühe geben können" sagte ich betont gelassen. "Oh glaub mir, wäre es ein Antrag gewesen hätte ich mir mehr Mühe gegeben" sagte er kühl gerade heraus und sah mich so verletzt an. "Warte was?" In meinem Kopf drehten sich meine Gedanken, es war gar kein Antrag? Aber ich hatte doch den Ring gesehen und die Kerzen. "Max du hast ihr doch den Ring gezeigt." "Genau Aurora. Ich habe ihr den verdammten Ring gezeigt" antwortet Max nun auch lauter. Wir wurden beide gegenseitig immer lauter. "Ich habe ihr den Verlobungsring für dich gezeigt nicht für sie. Was denkst du denn bitte von mir? Was denkst du bin ich für ein schlechter Mensch? Ich könnte die ganze Zeit mitdenken in ein doppeltes Spiel spielen? Aurora wir sehen uns jeden Tag in jeder freien Minute und wenn wir uns nicht gesehen haben, haben wir entweder telefoniert oder gearbeitet. Wann hätte ich deiner Meinung nach Zeit haben sollen für eine weitere Freundin, ganz zu schweigen davon, dass die Medien es längst hätten es auf fliegen lassen können? Wann? Aurora ich lieb dich und niemand anderen. Dieser Ring den du gesehen hast und ich seit über einer Woche mit mir herumtrage ist dein Ring." Was? Wie mein Ring? All die anderen Worte die er gesagt hatten waren so schnell wieder aus meinem Gedächtnis wie sie da rein gekommen sind, aber mein Ring blieb. Was soll das heißen mein Ring? Wollte er mich fragen ob ich ihn heirate? "Mein Ring? Aber wieso zeigst du ihn eine anderen Frau .." fragte ich schüchtern. "Weil wenn ich den Ring kaufen würde, wäre es in allen Medien bereits bevor ich überhaupt bezahlt hätte. Also habe ich Chloe, die eine hervorragende Hochzeitsplanerin ist, gebeten den Ring abzuholen und mit mir Ideen auszutüfteln wie ich dich fragen kann. Deshalb hab ich ihr nochmal den Ring gezeigt. Wohlgemerkt als ich ihr den Ring gezeigt habe, habe ich ihr die ganze Zeit erklärt wie sehr ich dich liebe und dass du unbedingt eine einzigartigen Antrag brauchst. Sie hat gelächelt und meinte es sei so süß von mir so genaue Vorstellung zu haben. Das ist an diesen Abend passiert und nichts anderes. Als ich abends in unser Hotelzimmer zurückkam, warst du weg. All deine Sachen waren verschwunden, die Schränke waren aufgerissen und ich war krank vor Sorge. Ich habe doch so oft versucht dich zu erreichen. Ich habe fast die Polizei gerufen nur um zu erfahren du bist immer noch im Hotel lediglich bei deinem Bruder." Oh mein Gott. Ich hatte die Situation völlig falsch eingeschätzt. Wieso habe ich nicht einfach mit ihm geredet oder bin zu ihm rüber gelaufen und hätte ihn zur Rede gestellt. Während Max mir seine Sichtweise immer näher erläutern und wie es ihm in der letzte Woche ging wurde mir übel. Daran war wirklich ich schuld. Nicht er hatte mich verlassen sondern ich ihn ohne irgendein Wort. Ich war genauso wie meine Eltern gegangen. Diese Erkenntnis traf mich wie ein harter Schlag, dass ich zusammen zuckte. Max sah mich verwundert an und dann schlang ich meine Arme um seinen warmen Körper. Max war sichtlich überfordert mit der Situation. Er wusste nicht ob er diese Umarmung wirklich erwiesene sollte. "Es tut mir so unfassbar leid. Ich bin so ein Idiot. Ich war genau wie meine Eltern und ich kann dich nicht um Verzeihung bitten. Ich bin wirklich schrecklich. Ich hatte bloß solch eine Angst, dass ich nicht gut genug für dich bin und diese Chloe ist wirklich innerer Hinsicht bezaubernd. Ich weiß nicht ob ich es je wieder gut machen kann oder ob du mich überhaupt noch als deine Freundin willst. Aber ich werde alles daran setzen um mich zu ändern" sagte ich so dicht in seine Halsbeuge gelehnt, dass er vielleicht kein Wort davon verstand, was ich nuschelte.
"Schatje ich liebe dich und ich habe mich nicht spontan entschieden dich zu heiraten. Ich weiß wie du bist. Du hättest bloß gleich von Anfang an mit mir reden müssen, dann wäre das alles gar nicht so ausgeartet." Dabei küsste er immer wieder mein Kopf und streichelte sanft aber liebevoll über mein Rücken. Ich hatte ihn wirklich nicht verdient. Ich rückte näher an ihn heran. Ich konnte nicht fassen, dass er nach all dem was passiert war immer noch so liebevoll war.

Hoffnungslose Liebe ? Oder nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt