Kapitel siebenunddreißig

412 20 0
                                    

Aurora

Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug und wir verbrachten sehr viel Zeit gemeinsam in Monaco. Es war bereits Mitte Februar als ich eine Mail erhalten hatte von der FIA. Max war gerade beim Sport als ich sie las. Meine Finger zitterten und musste nervös schlucken. Ich brauchte zwei Anläufe um zu verstehen, was in der Mail stand.

Sehr geehrte Frau Betsch,

wir würden Sie gerne zu einem Gespräch einladen. Diese Gespräch würde online am Donnerstag um 10 Uhr mitteleuropäischer Zeit stattfinden.

Wir freuen uns auf Sie.

Sie wollten wirklich mit mir reden. Mir entkam ein freudiger Schrei. Ich konnte es nicht fassen. Jetzt muss ich es bloß schaffen Max irgendwie aus der Wohnung zu bekommen, damit ich in Ruhe dieses Gespräch führen konnte. Während ich mir überlegte wie ich das hinbekommen sollte und schon kurz davor war einen Fahrer zu schreiben, kam Max auch schon durch die Tür. "Hallo Liebling, wie geht es dir?" Er kam zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange während seine Hände sich um meine Taille legten. Ich rümpfte die Nase. "Du stinkst. Geh duschen Verstappen" Max neben mir fing an zu Lachen. "Was hältst du davon wenn du mitkommst?" Ich schüttelte nur den Kopf. "Schatje ich muss morgen spontan nach England fliegen und würde erst Freitag wieder kommen. Sie wollen, dass ich das neue Auto teste. Christian hatte es verpennter zu sagen. Tut mir leid." Ich dankte im stillen dem guten Willen der Max nach England verfrachtete und mich hier lies. Er würde viel zu tun haben und damit keine Zeit haben und ich kann mich ganzen Ruhe auf dieses Gespräch vorbereiten. "Alles gut Schatz. Es ist dein Job das zu erledigen. Jetzt geh endlich duschen. Danach können wir noch spazieren bevor du deine Sachen packen musst." Max hob seine Hand zum Kopf und salutierte vor mir bevor er ins Bad verschwand.

Nachdem Max nach England geflogen ist, versuchte ich mich so gut es geht vorzubereiten und meine Nervosität zu vergessen. Es war Donnerstag um 9.50 und ich wählte mich bereits ein um wirklich sicher zu sein pünktlich zu sein. Ich wollte einen guten ersten Eindruck machen und nachdem wir etwas Smalltalk geführt hatten, wurden mir verschieden Situationsfragen gestellt und ich konnte nicht wissen ob ich die Fragen richtig beantworteten. Es verzog keiner eine Mine. Meine Hände waren so Schweiß nass, dass ich sie immer wieder an meiner Hose abgewischt hatte und es dennoch nichts brachte. Ich fühlte das meine Stimme zitterte, dennoch versuchte ich mich zusammen zu reißen. Nachdem wir ungefähr schon 45 Minuten uns unterhalten hatten, beendeten wir das Gespräch. Die Dame auf meinem Laptop lächelte mich an und bedankt sie bei mir. Sie meinten sie würden sich spätestens morgen bei mir melden würden.
Die nächsten 24 Stunden lief ich wirklich nur auf und ab und es fühlte sich an als würde ich auf heißen Kohlen laufe. Als kurz vor 11 Uhr meine Telefon klingelte, schreckte ich gerade zu vom Sofa auf. "Hallo Betsch?" "Ja Hallo Frau Betsch. Mein Name ist Frau Weber. Wir hatten gestern ihr Gespräch gemeinsam." "Ah ja einen wunderschönen guten Tag Frau Weber." "Es freut mich Ihnen mitzuteilen, dass wir Sie sehr gerne ab der kommenden Saison in unserem Team haben wollen. Wir würden Ihnen alle vertraglichen Details per Mail zu schicken. Ich wollte Ihnen das dennoch persönlich sagen bevor wir in das Wochenende starten. Also nochmal herzlichen Glückwunsch." "Vielen vielen Dank. Ich wünsche Ihnen auch ein schönes Wochenende und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit." Wir legten auf und ich hüpfte förmlich durch die Wohnung und hatte einfach nur gute Laune. Ich hatte Musik laut angemacht und tanzte durch die Wohnung als mich plötzlich eine Stimme aus meiner Trance riss. "Wow du scheinst ja wirklich gute Laune zu haben, wenn ich nicht da bin." Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Da stand wirklich mein Freund verschlafen und seine Haare waren zu allen Seiten verwuschelt. Ich sah ihn noch einige Sekunden an bevor ich auf ihn zu stürmte und ihn sprang. Seine Reisetasche fiel mit einem Klatschen auf dem Boden, er hat sie extra los gelassen um mich auf zu fangen. Und nun küsste ich ihn so sehr, dass er echt nach Luft ringen musste. Er lief mit mir auf dem Arm durch die Wohnung. "Ich sollte öfter weg blieben, wenn ich so von dir begrüßt werde." "Halt die Klappe Verstappen und küss mich."

Nachdem Max nochmal neben mir geschlafen hatte, haben wir uns entscheiden essen zu gehen. Ich wollte ihn erst beim Essen erzählen, dass ich bald wieder arbeiten gehen. Und das auch noch mit ihm. Naja ich hoffte eigentlich dass ich ihn weniger als Patient im Medical Center sehen musste.

Als wir endlich in unserem Lieblingsplatz in Monaco ankamen, begann ich zögerlich das Gespräch. Wir saßen auf einer Bank und sahen auf die wunderschöne Stadt hinunter. „Also ich weiß, du hast mir ja ein paar Optionen gegeben wo ich mich bewerben kann. Also ich weiß es ist jetzt schon ein paar Monate her und ich ..." weiter kam ich nicht. „Was das an geht Schatje" er kratze sich nervös am Hinterkopf. „Claudia hatte angerufen, dass sie die Stelle bei der Formel 1 bereits jemanden angeboten haben und sie hoffen, dass die Person jetzt die Verträge unterschreibt. Es tut mir leid." „Max lässt du mich auch einmal ausreden?" Er sah mich jetzt mit großen Augen an und schüttelte leicht den Kopf. „Oh man ich hab es echt nicht leicht mit dir. Und bevor du jetzt irgendwas darauf antworten kannst, ich weiß ich hab mir mein Elend selber ausgesucht" sagte ich mit meinem Lächeln auf meinem Gesicht. „Als Elend hätte ich mich jetzt nicht bezeichnet Rori, aber jetzt weiß ich ja wie du mich siehst" gab er gespielt empört zurück. „Also Max zurück zum Thema. Ich weiß du hast gesagt zu hast nichts dagegen mich immer bei dir zuhaben und das wir gemeinsam durch die Welt reisen auch wenn ich nicht arbeiten würde." Max nickte um mit stumm die Bestätigung zu geben. „Aber das ist nicht das was ich wollte. Ich wollte nicht auf deine Kosten leben. Deshalb habe ich mich beworben und habe heute Morgen eine Zusage bekommen." Max sah mich mit noch größeren Augen als zuvor an. „Warum wusste ich nix von den Bewerbungen ? Und herzlichen Glückwunsch, dann müssen wir jetzt wohl planen wie wir uns immer am besten sehen können. Aber selbst das bekommen wir mit Leichtigkeit hin Schatje." „Also eigentlich müssen wir nur klären ob ich immer bei dir im Hotelzimmer schlafe oder ich mein eigenes bezahlt bekomme." sagte ich lächelnd. Max sah mich sehr verwirrt an. „Manchmal bist du echt langsam im Kopf, ich sollte mir echt Gedanken um deine Sicherheit machen Maxi. Ich hab den Job von der FIA angeboten bekommen. Die Vertragsdetails habe ich auch schon und muss diese nur durch sehen." weiter kam ich gar nicht den Max ist aufgesprungen und hat mich mit hoch gezogen und hielt mich fest in seinen Armen. „Ich bin so unfassbar stolz auf dich Schatje. Ich wusste du kannst das." „Das klang vor wenigen Minuten noch anders" sagte ich provozierend zu ihm, was er sofort verstand und ich hätte schwören können, dass er mich am liebsten über seine Schulter geschmissen hätte und zurück zum Auto gerannt wäre. Kaum kam der Gedanke in mein Kopf setze Max ihn in die Tat um, es ist als könnte er Gedanken lesen.

Hoffnungslose Liebe ? Oder nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt