Wunden

Neues Ich

Dieser Schmerz war unerträglich! Ich war von oben bis unten voll mit dem Blut meiner kleinen toten Schwester, an dessen Leichnam ich mich klammerte und immer wieder forderte sie solle die Augen öffnen, mich nicht alleine lassen. Irgendwann hatte ich dann keine Tränen mehr und der Schmerz gab mir Kraft, wurde zur Wut und dann zum Hass. Kevin schaute das gesamte Scenario belustigt an und dann blieb sein Blick bei mir. Er erkannte den Zorn, die Wut und den Hass etwas zu früh, für meinen Geschmack. Er stand auf und wollte verschwinden, doch das konnte ich nicht zulassen. Ich legte den Körper meiner Schwester sanft auf den Boden, dann rannte ich los. Ich rannte Kevin hinterher. Es schien so als würde mir diese Wut unerschöpfliche Kraft und Ausdauer geben, dadurch kam ich ihm immer und immer näher. Letztendlich streckte ich die Hand nach ihm aus und er stolperte und fiel auf den Boden. Das war meine Chance! Ich kniete mich über ihn und schlug ihn mit voller Wucht ins Gesicht. Er wand sich unter mir, aber ich ließ nicht von ihm ab und schlug ihn bis in die Besinnungslosigkeit und selbst dann hörte ich nicht auf. Ich schlug und schlug. Mit bloßen Händen schlug ich ihn blutig. Irgendwann konnte ich dann doch nicht mehr, ich ließ von ihm ab und erschrak vor meinem Werk. Was hatte ich nur getan? War er wirklich tot? völlig konfus lief ich den Weg zurück und war wieder bei dem Leichnam. Ich war müde und kraftlos, völlig aufgelöst. Ich wollte mich gerade neben meine Schwester legen, als ich die Ratte an ihrem Knöchel sah. Meine Sicherungen drehten durch. Bevor die Ratte etwas tun konnte hatte ich sie schon gepackt, ihr in das Genick gebissen und sie leblos in eine Richtung geworfen.