Am übernächsten Tag, ein Samstag, hibbelte ein nervöser Lance durch die Halle und checkte, ob auch wirklich alles perfekt war. Auch Don war aufgeregt und die anderen Mitarbeiter des Centers wurden von den beiden mit angesteckt. Alle wuselten hektisch umher, während ich mit den anderen in einer Ecke stand und alles amüsiert beobachtete.
Jazz, James und Elli waren jedoch nicht nur als Freunde hier, sondern auch für ihre Jobs. Denn natürlich würde Elli für die Pressefotos sorgen und Jazz und James einen großen Artikel über die Eröffnung schreiben. Nur ich war quasi privat hier, denn mein Job war bereits getan. Aber natürlich konnte ich meinen Freund an diesem wichtigen Tag nicht allein lassen.
"Lance... hey..." hielt ich ihn an, als er gerade wieder aufgeregt an mir vorbei rannte. "Es ist alles perfekt, hörst du? Drinnen sieht alles super aus, draußen ist alles für die Feier fertig und wenn du nochmal das Mikro checken lässt, dann ziehe ich absichtlich den Stecker."
Er sah mich mit großen Augen an, begann dann aber zu grinsen und erwiderte meine Umarmung: "Ich will eben, dass nichts schief geht."Ich legte meine Hände in seinen Nacken und küsste ihn sanft: "Du bist doch sonst nicht so nervös im Rampenlicht, Mister Goldmedaille."
"Hmmm.. ist... was anderes heute," murmelte er und lehnte seine Stirn an meine. "Aber solange du vorne stehst, kann nichts passieren." Er grinste und küsste mich erneut. Wir blieben noch kurz so stehen, bevor er wieder von Don weggerufen wurde.Seufzend ging ich zu meinen Freunden zurück: "Ich glaube, ich hab ihn noch nie so hibbelig gesehen."
"Naja, diesmal geht es eben nicht nur um ihn," meinte Jazz und James nickte: "Er muss ja das ganze Sportcenter vertreten."
"Und wir sollten langsam nach draußen gehen," warf Elli ein, die jetzt mit ihrer Kamera neben mir stand. "Es geht nämlich in 15 Minuten los und ich muss noch checken, dass niemand meine Fotoplätze blockiert. Wir wissen ja, wie Menschen sind.""Wir kommen sofort." James kramte noch in seinem Rucksack, während Jazz das Aufnahmegerät checkte. Tom und Elli gingen schonmal vor und ich sah ihnen nach, als James mir plötzlich eine laminierte Karte an einem Schlüsselband vor die Nase hielt: "Das wichtigste hätte ich beinahe vergessen. Hier ist dein Presseausweis. Damit du in die erste Reihe kommst."
"Danke euch," grinste ich und hing mir das Band um den Hals, so wie bei Jazz und James.Dann gingen wir alle nach draußen, wo sich gefühlt die halbe Stadt auf dem Parkplatz tummelte. Man hatte ein kleines Podest aufgebaut und davor unzählige Stuhlreihen platziert. Viele der Besucher saßen bereits, andere liefen noch herum.
Ich winkte Elli auf der anderen Seite und bahnte mir dann meinen Weg zu meinem Platz. Erstaunt erkannte ich meinen Chef, der ebenfalls in der ersten Reihe saß: "Mr. Fisher? Ich wusste gar nicht, dass Sie auch kommen."
"Das lasse ich mir doch nicht nehmen, Emilia," lächelte er und ich setzte mich neben ihn.Nach und nach füllten sich die Stuhlreihen und ich sah, wie Lance und Don aus der Halle kamen. Lance sah sich um, entdeckte mich und winkte mir kurz nervös lächelnd zu. Warum nur war er so extrem nervös?
Don folgte ihm auf die Bühne, winkte Mel zu, die zwei Stühle weiter saß. Dann grinste er zu mir und nickte.
Die Gäste, die keine Sitzplätze abbekommen hatten, stellten sich an die Seite und langsam wurde es ruhiger.Ein Mitarbeiter drückte Don ein Mikrofon in die Hand, der sich daraufhin räusperte und begann, zu sprechen: "Hi... Hallo. Willkommen bei unserer großen Neueröffnung. Wir... freuen uns, dass Sie alle gekommen sind." Es folgte ein kurzer Applaus. Dann fuhr Don fort: "Die letzten Wochen und Monate waren ziemlich aufregend für uns. Wir... Lance und ich... haben ja schon ein paar Jahre hier gearbeitet und es war schon länger klar, dass wir das Sportcenter übernehmen..." Er kratzte sich verlegen lachend am Hinterkopf. "Aber irgendwie kam dann doch alles viel schneller, als erwartet."
Ein Lachen ging durch die Menge. "Naja, um es kurz zu machen... mein Kumpel hier, der Goldjunge der Stadt..." Er schlug Lance lachend auf die Schulter, der nur grinsend den Kopf schüttelte. "...er hat seine Bekanntheit und seinen unwiderstehlichen Charme genutzt, um Sponsoren zu überzeugen." Wieder lachte das Publikum und Lance fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Don grinste: "Im Ernst. Ich denke, wir wissen alle, dass wir das hier ohne Sponsoren nicht hinbekommen hätten. Und deswegen möchten wir uns auch bei allen bedanken. Nicht nur bei den Firmen, sondern auch und vorallem bei allen Privatspendern und all unseren Mitgliedern."
Wieder wurde applaudiert. "Und jetzt gebe ich das Mikro an Lance ab, damit er euch bei Laune hält, während ich versuche, das Laken elegant von unserem neuen Schild zu ziehen."
Wieder lachten alle und Lance nahm das Mikro in die Hand: "Viel Erfolg, Muskelmann."
Alle Blicke gingen zu Don, der schnell auf eine Leiter stieg und eines der Bänder löste, die das Tuch hielten. Sekunden später fiel es zu Boden und machte die sicht auf das neue Außenschild frei - auf dem ziemlich groß das Logo prangte, das ich entworfen hatte.Ein bisschen stolz war ich schon, als ich sah, wie die Leute begeistert klatschten und sich freuten. Auch Mr. Fisher und ich applaudierten und Lance grinste mir von der Bühne aus zu.
Als sich die Leute wieder beruhigten, ergriff Lance das Wort: "Also ich weiß nicht, wie es euch allen geht, aber mir gefällts. Und ja... normalerweise würde ich diese Gelegenheit jetzt nutzen, um zu betonen, wie erfolgreich ich bin und wie cool es für das Center ist, dass Don und ich hier jetzt die Chefs sind..." Er zuckte mit den Schultern und alle lachten erneut.Mein Chef grinste mich von der Seite an und ich erwiderte das Lächeln ein wekig irritiert. Lance wartete kurz und redete dann weiter: "Aber heute möchte ich, dass mal jemand anderes im Mittelpunkt steht. Denn wie man sich denken kann, haben nicht Don und ich das alles neu gestaltet, sondern Leute, die sich damit auskennen."
Er sah mit einem beinahe verlegenen Grinsen zu mir. Ich blickte mit großen Augen zurück und ahnte Böses, als er zum Rand der Bühne kam und mich auffordernd ansah.Ich schüttelte energisch den Kopf, doch Mr. Fisher stand auf und reichte mir seine Hand: "Nun los, hoch mit Ihnen, Emilia." Der ältere Mann lächelte liebevoll und ich hielt mir beide Hände vors Gesicht und tapste hochrot die beiden Stufen an der Seite hinauf.
Lance legte seinen Arm um meine Schultern und küsste meine Schläfe, bevor er wieder ins Mikro sprach: "Das hier sind Emilia Winters, unsere Lieblingsdesignerin, und Mr. Fisher, der Chef von Fisher Media. Möchtest du etwas sagen, Emilia?" Er hielt mir grinsend das Mikrofon vor den Mund und ich sah ihn hilflos an: "Ich hasse dich, Lance Tucker."Alle begannen zu lachen und er umarmte mich kurz und flüsterte dabei in mein Ohr: "Warte damit lieber noch kurz."
Erschrocken sah ich ihn an und beobachtete, wie er meinem Chef das Mikrofon überreichte.
Fragend sah ich zu Lance, der nur frech grinste, als Mr. Fisher zu reden begann: "Hallo. Ich glaube, viele von Ihnen kennen mein Unternehmen, da wir schon seit fast dreißig Jahren hier angesiedelt sind. Und wissen Sie, es ist schön, dass wir wir hier nochmal die Chance haben, frischen Wind in ein städtisches Urgestein, wie das Sportcenter, zu bringen."Ich nickte und dachte tatsächlich, das Schlimmste überstanden zu haben, während ich Lance' Hand nicht losließ.
Doch Mr. Fisher sah mich lächelnd an: "Wie Mr. Tucker bereits erwähnt hat, steht neben mir hier Emilia Winters, die seit knapp acht Jahren für mich arbeitet. Und da ich vorhabe, nächstes Jahr in den Ruhestand zu gehen, steht hier neben mir gleichzeitig die nächste Leiterin der Firma Fisher Media. Wenn sie das denn möchte..." Er blickte mich mit erwartungsvollem Lächeln an und ich wünschte mir gerade, einfach in Ohnmacht zu fallen."Was...? Ich... ich..." stammelte ich und Mr. Fisher flüsterte mir zu: "Keine Angst, ich weiß, dass Sie das schaffen."
Ich nickte nur und er schien erleichtert und ergriff wieder das Wort: "Sie müssen entschuldigen. Wir haben die junge Dame hiermit ein wenig überfallen." Alle lachten und klatschten wieder. "Es gäbe eben keinen besseren Anlass, soetwas zu verkünden, als bei einem Projekt, dass sie geleitet hat."
Ich schwankte zwischen überschwänglicher Freude und dem Drang, ängstlich davon zu laufen, als ich meinem Chef hochrot wieder von der Bühne folgte.Don und Lance sagten noch ein paar Worte und eröffneten anschließend die Feier. Die Gäste hatten nun die Möglichkeit, sich alles anzusehen. Es gab natürlich diverses Essen und Getränke und die Kinder wurden mit sportlichen Aktivitäten und Spielen bei Laune gehalten.
Lance kam zu mir und legte seine Arme um mich: "Hasst du mich noch?"
"Jetzt erst Recht!" lachte ich und ließ mich trotzdem von ihm küssen. "Wann hast du dich denn bitte mit meinem Chef verbündet?"
"Gleich nachdem du mir verziehen hast?" Er grinste unschuldig und küsste mich nochmal.Jazz und James kamen zu uns und umarmten mich beide. "Das lief ja besser als erwartet," grinste James und ich sah die beiden empört an: "Ihr wusstet von dem Überfall?"
"Natürlich," lachte Jazz. "Deswegen interviewen wir dich auch gleich mit Lance und Don zusammen." Sie streckte mir kurz die Zunge raus und wir lachten alle.Auch Elli und Tom kamen dazu, um einige Fotos von den Jungs und teilweise auch mit mir und Mr. Fisher zu machen.
Anschließend löcherten uns Jazz und James noch mit ein paar Fragen, bevor irgendjemand uns endlich den erlösenden Sekt reichte.
Wir feierten, aßen, lachten und tanzten bis zum späten Abend. Und natürlich waren wir wiedermal die letzten, die am Ende übrig blieben.
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Everytime we touch
FanfictionLance Tucker ist nicht nur sein Leben lang im Sport erfolgreich gewesen - auch bei Frauen war er immer gern gesehen. Natürlich nutzt er das bis heute. Er ist selbstverliebt und versteht nicht, was er teilweise anrichtet. Emilia Winters war ihr Leben...