9: Boom!

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Wider Erwarten hörte ich den ganzen Nachmittag nichts mehr von ihm. Ich hatte mit ein paar wütenden Nachrichten gerechnet, aber mein Handy meldete sich nur mit Nachrichten von Elli und Jazz.
Ich erzählte ihnen nichts von dem, was passiert war - nur vom Sushi essen gestern Abend und von seinem Abgebot.
Elli war der Meinung, dass ich es nutzen könnte, Jazz war unentschlossen.
Ich selbst war gedanklich ohnehin mehr bei den Geschehnissen von heute Vormittag.

Nach Feierabend kaufte ich noch ein paar Kleinigkeiten ein und machte mich dann auf den Heimweg.
Als ich die Treppe hochkam, sah ich zuerst Füße auf dem Absatz, dann eine blaue Trainingshose schließlich die dazugehörige rote Trainingsjacke. Getoppt wurde das ganze von Lance Tuckers finsterem Gesicht.
Er stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor meiner Tür und sah mich jetzt wütend an.

Ich schluckte kurz, nahm dann aber die letzten beiden Stufen und ging zur Tür. Ich sah ihn nur kurz an, schloss dann auf und betrat meine Wohnung. Er trat hinter ein und ich hörte, wie er die Tür von innen schloss.
Ohne mich umzudrehen stellte ich meine Einkaufstasche ab und hängte meine Handtasche an die Garderobe. Ich fühlte, dass er hinter mir stand, also atmete ich tief durch und drehte mich langsam zu ihm um. Sein Blick verriet mir, dass er verdammt sauer war und seine Arme waren wieder verschränkt.

 Sein Blick verriet mir, dass er verdammt sauer war und seine Arme waren wieder verschränkt

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"Was sollte der Scheiß, Emm?" Seine Stimme klang dunkel und monoton.
Die Tatsache, dass er wegen soetwas wie heute Vormittag tatsächlich richtig sauer war, machte mich ebenfalls wütend: "Was, musstest du etwa selbst Hand anlegen, Tucker?"
"Findest du das witzig?" Er kam auf mich zu und ich ging zwei Schritte zurück bis mein Rücken an der Wand ankam.
"Ein wenig?" gab ich patzig zurück. "Vielleicht hast du es ja verdient."
Lance' Blick wurde noch finsterer: "Hältst du das alles für einen blöden Witz? Glaubst du, ich biete dir umsonst Frieden und den ganzen Scheiß an, he?" Er wurde lauter und machte mir langsam ein wenig Angst.

"Mach nicht so einen Aufstand deswegen..." murmelte ich und er tippte jetzt mit dem Zeigefinger auf meine Schulter, während er mich anfauchte: "Glaubst du echt, du bist was Besonderes?" Er lachte wütend. "Honey du bist ein schneller Fick, der leicht zu haben ist! Und nichtmal ein guter! Also bild dir bloß nicht ein, du wärst was Besseres!"
Ich schluckte und sagte nichts, doch er fuhr ohnehin fort und kam mit seinem Gesicht gefährlich näher: "Und in deinem Job gibt es tausende, die besser sind als du! Du wirst deine blöden kindischen Spielchen noch bereuen. Ich mach dich fertig, Winters!"
Er sah mir noch ein paar Sekunden bedrohlich in die Augen, dann sagte ich so fest, wie es mir noch möglich war: "Verschwinde, Tucker. Lass dich nie wieder hier blicken!"

Er schüttelte den Kopf, drehte sich weg und verließ meine Wohnung, wobei er die Tür lautstark hinter sich zu schlug.
Ich zuckte zusammen und ließ mich dann an der Wand nach unten gleiten. Auf dem Boden sitzend zog ich meine Beine an und legte meine Ellenbogen auf meine Knie, um meinen Kopf in meine Hände zu stützen.
Warum war er so ausgerastet? Ich kannte viele Seiten von Tucker, aber angeschrieen hatten er mich noch nie.

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