Chapter 34

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Am nächsten Morgen wachte ich auf, da es neben mir kalt und leer war. Hyunjin lag nicht mehr neben mir, wodurch ich mich verwirrt aufsetzte und durch mein Zimmer schaute.
Da ich ihn nirgends fand, stand ich kurzentschlossen auf und tapste gähnend ins Wohnzimmer.
„Guten Morgen, Yuri. Gut geschlafen?" kam es dann mit einem Lächeln von Hyunjin, der gerade aus der Küche gelaufen kam.
Anscheinend hatte er Frühstück gemacht.
„Ja, aber zu kurz." jammerte ich etwas und wäre am liebsten einfach in seine Arme gelaufen, um ihn danach wieder mit ins Bett zu ziehen.
„Du hast doch voll lange geschlafen. Es ist schon fast 11 Uhr." lachte Hyunjin und stellte das Essen auf dem Tisch ab.
„Jaaa, trotzdem." gab ich noch von mir und setzte mich zu Hyunjin an den Tisch.
Wo war eigentlich Jane?
Kurz nachdem ich das gedacht hatte, kamen mir wieder alle Bilder von gestern Abend in den Kopf und mein kleines Lächeln verschwand schlagartig von meinem Gesicht.
Ich hatte ihn wieder gesehen. Und er hat mich genau gleich scheisse wie damals behandelt. Er hat nur auf sich geachtet, mich schlecht geredet und mich gegen meinen Willen angefasst. Und wieder, genau wie früher, habe ich nichts dagegen getan. Schon wieder konnte ich mich einfach nicht wehren.
„Hey, Yuri?" holte mich Hyunjin's besorgte Stimme aus meinen Gedanken, woraufhin ich etwas unsicher aufsah.
„Bitte, du darfst einfach nicht mehr an gestern Abend denken. Du darfst dich nicht einen Dreck um diesen Typen scheren, er ist es nicht wert. Und du verdienst es nicht so schlecht von ihm behandelt zu werden. Und glaub mir, wenn mir dieser Typ auch noch ein einziges Mal über den Weg laufen sollte, werde ich ihm so sehr eine reinhauen, dass er dich nie wieder auch nur anschaut." versicherte Hyunjin mir, wobei er am Schluss etwas lauter wurde und sich vor Wut verspannte.
„Du weißt gar nicht wie dankbar ich dir bin, Hyunjin, aber mein Gehirn kann das alles einfach nicht vergessen. Ich versuche es, doch immer wieder kommen diese ganzen Bilder vor meine Augen, obwohl ich sie gerade erst ganz verdrängt hatte." entgegnete ich etwas verzweifelt und ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen. Ich musste schon wieder fast heulen, was Hyunjin merkte, denn er nahm direkt meine Hand in seine und streichelte beruhigend über meinen Handrücken.
„Lass dir Zeit und ich verspreche dir immer für dich da zu sein. Wenn irgendetwas ist, kannst du immer zu mir kommen, ja?" meinte Hyunjin und wartete auf meine Bestätigung.
Diese gab ich ihm dann auch durch ein Nicken und ein genuscheltes „Danke".
„Jane musst du es aber trotzdem noch sagen. Sie schreibt mir schon die ganze Zeit und hat mich vorhin auch schon mehrmals angerufen. Anscheinend macht sie sich echt Sorgen, worüber sich Seungmin schon aufregt." erklärte er mir und verdrehte dabei seine Augen.
„Aber wie soll ich ihr das denn bitte sagen?" jammerte ich und hob meinen Kopf wieder.
„Soll ich etwa sagen: Ja, also mein Ex hat mich gestern Abend mal wieder angefasst und ich war so schwach und hilflos wie immer?"
„Nein, natürlich nicht so, aber du kannst es ihr ja nur kurz erklären und sie wird ja auch fragen. Aber rede dich nicht so schlecht, du kannst nämlich überhaupt nichts dafür, okay?" erwiderte Hyunjin direkt und schaute mich eindringlich an.
„Ich weiß, dass es schwer ist, aber ich weiß auch, dass du so etwas kannst." hing Hyunjin noch dran, nachdem ich nichts gesagt hatte.
„Danke, Hyunjin."
„Dafür doch nicht. Und jetzt iss etwas." forderte er mich auf, bevor er selbst in einen Apfel reinbiss.
Direkt nahm ich mir etwas auf meinen Teller und fing auch an zu essen.

„Also, gehen wir zu den anderen?" fragte Hyunjin etwas vorsichtig, nachdem wir fertig mit frühstücken waren und alles wegräumt hatten.
Ich nickte als Antwort nur und sagte, dass ich mich noch schnell umziehen und waschen gehen würde.
Also ging ich ins Bad, wusch mich dort und watschelte danach in mein Zimmer, um mir dort ordentliche Klamotten anzuziehen.
„Fertig?" kam es von Hyunjin, als ich zu ihm kam.
Er hat schon vorne an der Haustüre gewartet.
„Ja, wir können los." entgegnete ich mit einem kleinen Lächeln und zog mir schnell die Schuhe an.
„Ich bin mal gespannt, wie aufgedreht Jane sein wird..." musste ich etwas lachen, als ich daran dachte, dass Seungmin sie geküsst hatte und sie gestern ja auf einem Date waren. Ich könnte wetten, dass dort etwas mehr als sonst passiert ist.
„Was meinst du? Sie hatte doch nur ein Date, so wie immer. Ich meine ja, was das angeht ist sie immer aufgedreht, aber das sind wir doch alle gewohnt, oder?" überlegte Hyunjin laut und schaute mich nur verwirrt an, was mich nur noch mehr lachen ließ.
„Also nachdem die Beiden sich geküsst haben, könnte ich mir vorstellen, dass das Date anders als die vorherigen war." klärte ich ihn dann auf.
„Bitte was? Seungmin hat meine Schwester geküsst?!" rief Hyunjin auf einmal fassungslos und ich sah schon den Anflug von Wut.
„Ja, aber das ist doch nicht schlimm. Jane weiß was sie macht und Seungmin würde sie niemals verletzen, glaub mir."
„Was wenn doch? Ich würde Seungmin köpfen."
„Hyunjin, beruhige dich mal wieder. Ich könnte mit dir um mein Leben wetten, dass er ihr nie weh tun wird und andersherum genauso." versicherte ich ihm und versuchte ihn somit auch zu beruhigen.
„Wenn du meinst..." gab Hyunjin schlussendlich seufzend nach.

„Ach, da seid ihr ja. Jane macht uns alle schon verrückt..." jammerte Jeongin, welcher mit Minho, Han und Felix vor dem Fernseher saß und Mario Kart spielte.
„Na dann suche ich mal die Hohlbirne." seufzte ich etwas lachend.
„Ich bleib dann mal hier unten, du wirst sie ja schließlich alleine finden, oder?" fragte Hyunjin mich, woraufhin ich lediglich nickte.
Jane im Moment zu finden war wahrscheinlich nicht sonderlich schwer.
Selbst wenn sie nicht in Seungmin's Zimmer sein sollte, würde mir ihr hektisches und besorgtes Gerede nicht entgehen.
Jedoch musste ich darauf gar nicht weiter achten, da sie tatsächlich in Seungmin's Zimmer war.
Allerdings standen auch Chan und Changbin im Türrahmen. Chan versuchte Jane anscheinend irgendwie ruhig zu stellen, da Seungmin es nicht hinbekam. Und Changbin schien nur das Drama mitzuverfolgen.
Na super.
„Yuri! Da bist du ja endlich!" schrie Jane schon förmlich, als sie mich im Flur erblickte.
Bevor ich überhaupt irgendetwas sagen konnte, war sie auch schon aufgesprungen, zu mir gerannt und hatte sich mir um den Hals geschmissen, sodass ich beinahe umflog.
„Was ist gestern passiert, Yuri?" fragte sie mich direkt besorgt und schaute mir tief in die Augen.
Ich schluckte schwer.
Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass sie dieses Thema nicht ansprechen würde, doch jetzt musste ich wohl oder übel da durch.
„Andrew." brachte ich nur mit trockener Kehle hervor, sodass es nur Jane verstehen konnte.
„Nein. Sag mir, dass das nicht wahr ist." kam es unglaubwürdig von ihr.
Ich nickte daraufhin nur niedergeschlagen, was sie die Augen aufreißen ließ.
„Es tut mir so leid, Yuri. Komm wir gehen woanders hin." sagte sie und zog mich Richtung der nächsten Zimmertüre, welche zu Hyunjin's Zimmer gehörte.
Dort gingen wir dann auch rein uns ließen die anderen drei verdattert stehen.
Im Zimmer setzten wir uns dann auf Hyunjin's Bett und schwiegen erst einmal.
„Okay, ich weiß, dass du darüber nicht sprechen willst, doch wir wissen beide, dass wenn du das nicht tust, du viel zu viel darüber nachdenkst und sich alles in dich reinfrisst." setzte Jane an und musterte mich besorgt.
„Ich weiß." erwiderte ich nur leise.
„Also, dann erzähl mir bitte, was genau gestern passiert ist und was das mit Andrew zu tun hat."
„Okay. Also, wir waren ja im Kino und als ich kurz zu den Toiletten gegangen bin, wurde ich auf einmal von ihm aufgehalten. Er fing an irgendetwas zu schwafeln von wegen, dass er mich vermisst hat und kam dann immer weiter auf mich zu. Ich konnte nichts anderes machen als langsam nach hinten zu laufen. Es war wie damals. Ich konnte mich fast nicht bewegen und mich erst recht nicht wehren." erzählte ich ihr alles von gestern Abend und merkte auch schon die Tränen, die in meinen Augen brannten.
„Was sucht dieses Arschloch denn bitte hier in Korea?" kam es aufgebracht von Jane, was mich nur mit den Schultern zucken ließ.
Eine Zeit lang herrschte Stille, doch ich merkte, dass Jane etwas fragen wollte.

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Das Kapitel ist früher da yayyy
Es ist zwar ein Uhr nachts und ich habe morgen Schule aber egaaal

1390 Wörter

Hyunjin x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt