Kapitel 33

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Olivia

„Ich habe einen kleinen Anschlag auf dich vor", teilte ich Finn mit, als wir am Mittwochabend nebeneinander auf der Tribüne des leeren Sportplatzes saßen. Ich hatte mir die letzte halbe Stunde seines abendlichen Training angeschaut und war wieder einmal fasziniert von der Tatsache, dass dieser gut aussehende, sportliche Mensch anscheinend mich wollte.

„Aber nur einen kleinen?", fragte Finn grinsend. „Das ist beruhigend."

„Ella hat am Freitag Geburtstag. Letztes Jahr waren wir am Wochenende nach ihrem Geburtstag alle gemeinsam im Strandhaus von Noahs Eltern und haben beschlossen, daraus eine Tradition zu machen, deshalb fahren wir am Freitag wieder hin", erklärte ich. „Und ich würde mich freuen, wenn du mitkommst." Am Sonntag war außerdem der Todestag von Ellas und Phils Mutter, aber das würde ich Finn gegenüber vorerst nicht erwähnen. Erst, nachdem ich die beiden gefragt hatte, ob es für sie in Ordnung war.

Wir bedeutet...?", fragte Finn und ich ahnte, worauf er anspielte. Nach wie vor mieden wir das Thema Jacob in unseren Gesprächen und wenn die beiden sich begegneten, kam mir die Freundlichkeit von beiden Seiten alles andere als echt vor. „Noah, Phil, Jacob, Ella, Hailey und ich", zählte ich auf, woraufhin sich seine Miene etwas verdüsterte.

„Zwei Paare, Jacob und du."

Ich nickte und versuchte ihn zu beschwichtigen: „So war es schon von Anfang an. Die drei Jungs sind halt sehr gut befreundet, deshalb mussten Jacob und ich uns ja auch arrangieren. Und jetzt hätte ich gerne dich dabei."

Finn legte nachdenklich den Kopf schief und ich frage mich, ob die Aussicht darauf, zwei einhalb Tage am Stück mit mir zu verbringen, möglicherweise von der Tatsache, dass Jacob auch mitkam, überschattet wurde. Doch dann nickte er und griff nach meiner Hand. „Dann komme ich sehr gerne mit."

Während Noah Ella am Donnerstagabend auf ein Date entführte, zauberten Hailey und ich einen Geburtstagskuchen, der aufgrund seines Schokoladengehalts vermutlich eine Gefahr für die Gesundheit darstellte. Zu spät stellten wir fest, dass wir nicht mehr 20 gleiche Kerzen hatten, weshalb den Kuchen am Ende ein buntes Durcheinander an Kerzen in unterschiedlichen Größen, Farben und Formen zierte. „Er ist einzigartig", stellte Hailey fest, als wir vor dem fertigen Exemplar standen. „Einzigartig ist gut", meinte ich zuversichtlich. Bevor Ella nach Hause kam, nahm ich den Kuchen mit in mein Zimmer, um ihn dort bis zum nächsten Morgen zu verstecken.

Wie zu erwarten störte Ella das Kerzen-Durcheinander nicht im Geringsten. Obwohl wir wussten, dass sie ihrem Geburtstag immer mit gemischten Gefühlen entgegen sah, schien sie sich aufrichtig über den Kuchen zu freuen.

Wir hatten einvernehmlich beschlossen, bereits gegen Mittag aufzubrechen, um nicht wie im letzten Jahr erst spät in der Nacht anzukommen. Glücklicherweise konnte Phil das Auto eines Freundes über das Wochenende ausleihen, sodass Jacob und Hailey mit ihm fuhren, während Ella, Finn und ich in Noahs Wagen Platz fanden. Unterwegs hielten wir einmal kurz an, um uns für die nächsten Tage mit Essen zu versorgen.

„Nettes Haus", lobte Finn, sichtbar beeindruckt, als wir schließlich unser Ziel erreicht hatten.

„Danke, hab ich selbst gebaut", entgegnete Noah grinsend, woraufhin Finn ihm freundschaftlich gegen die Schulter boxte. Wenigstens die zwei schienen sich zu verstehen.

Wir brachten unser Gepäck ins Haus, bevor Noah, Phil und Hailey - die drei von uns, denen man in der Nähe einer Herdplatte vertrauen konnte - begannen, das Abendessen vorzubereiten.

„Weißt du noch, wie Hailey, Olivia und ich euch letztes Jahr in Pantomime fertig gemacht haben?", fragte Ella an Jacob gewandt, als wir drei gemeinsam mit Finn das Haus verließen, um ihm ein bisschen von der Umgebung zu zeigen. „Fertig gemacht?" Jacob hob abschätzend die Augenbrauen. „Ihr habt gewonnen, das möchte ich nicht abstreiten, aber es war schon ziemlich knapp."

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