Am späten Nachmittag, als Mom wieder Zuhause war, machte ich mich wieder auf den Weg zum See. Vielleicht sah ich ja noch irgendeinen Magischen. Frydo ließ ich Zuhause schlafen. Er hatte für so einen kleinen Koboldkörper ein sehr großes Schlafbedürfnis. Und von dem schwarzen Loch in seinem Bauch musste ich gar nicht erst anfangen. Mit einem Lächeln ging ich zum See. Es roch nach Regen. Auch wenn das Wasser selbst keinen Geruch hatte, lag immer etwas ganz besonderes in der Luft nachdem es geregnet hatte. Am See angekommen setzte ich mich auf einen großen Stein unter einer Eiche. Durch das dichte Blätterdach wurde er vom Regen immer verschont. Nach einer Zeit, in der sich kein Magischer blicken ließ, dachte ich nach. Gab es noch einen Weg Magische zu rufen? Aber natürlich. Das Lied der Tasfaren. Ich grub in meinem Kopf nach dem Text und fing dann einfach an zu singen. Keine Ahnung wie meine Stimme klang. Vor anderen brachte ich keinen Ton heraus. In der Grundschule musste ich mal bei einer Weihnachtsaufführung singen. Doch stattdessen stand ich nur so da und guckte ins Publikum. Aber hier am See war ich alleine. Es war friedlich und so sang ich 》Komm komm komm du der dies hörst komm komm komm...《 Ich fühlte mich völlig wohl beim Singen des Liedes. Als würde es schöne Erinnerungen wecken, die jedoch zu tief vergraben waren um wieder zu kommen. Nachdem einige Minuten vergangen waren, in denen ich das Lied mehrfach sang, spürte ich etwas. Es war sowas wie ein vibrieren. Da sah ich etwas riesiges schwarzes vom Himmel kommen. Blitzschnell, fast als würde es fallen, doch dann bremste es ab. Durch den starken Wind wurde ich fast vom Stein geweht. Und dann sah ich vor ihn vor mir. Ein Pegasus. Anmutig stand er da. Kraftvoll und doch elegant. Der Anblick des Riesen war einschüchternd für mich und ich bekam keinen einzigen Ton heraus. Dann begann der Tasfar, ich vermutete, dass dieses Wesen wohl nicht Pegasus sodnern Tasfar genannt wurde, zu sprechen 》Bitte sieh mich nicht an, bis viel Zeit ist vergang.《 Hatte der Pegasus, nein, der Tasfar, gerade gesprochen? In Reimen? Es dauerte eine ganze Weile, bis die Bedeutung der Worte des Tasfaren in meinem Kopf ankamen. Dann senkte ich schnell den Blick. Offenbar mochte dieser Magische es nicht, angeschaut zu werden. Respektvoll verharrte ich eine Zeit in dieser Position. Doch als der Tasfar immernoch nichts sagte, erkannte ich, dass ich mit Sprechen an der Reihe war. Ich suchte in meinem Kopf nach den richtigen Worten, da ich dem Riesen Respekt zeigen wollte. 》Ich danne dir, dass du dich auf den Weg zu mir gemacht hast. Mein Name ist Esca...《 Ich überlegte, wie es weiterging. In dem Meerkinderchat wurde mir von Ales erklärt, dass Meermenschen sich auf bestimmte Art vorstellten. 》Vom Stamme der Anschu. Tochter der Christina und des Elio《 fuhr ich fort. Das müsste in etwa richtig gewesen sein. Vorsichtig hob ich meinen Kopf ein kleines Stück. Der Tasfar sah mich an. Sein Blick war besonders. Anmutig. Weise. Und auch irgendwie respektvoll. Lamgsam nickte er.
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Esca || Alea Aquarius FF
FanfictionEine Fanfiction von Alea Aquarius, der Buchreihe von Tanya Stewner. 'Esca ist ein vierzehnjähriges Mädchen mit einem ziemlich normalem Leben. Sie hat zwei beste Freundinnen, mit denen sie wenig, aber auch viel gemeinsam hat. Doch wie viel Esca, Yuna...