Esca || Alea Aquarius FF

Kapitel 27

Dann erhob der Tasfar seine starke, vibrierende Stimme 》Es ist schön, dich kennenzulernen, Esca, Tochter der Christina und des Elio《 dieses Mal sprach der Tasfar nicht in Reimen. Was ich für seltsam befand, da ich von ein paar anderen Meerkindern erfahren hatte, dass dies eine unumgehliche Regel für Tasfaren war. Sie waren sich nicht mal sicher, ob dies überhaupt möglich war. 》Sprechen Tasfaren sonst nicht immer in Reimen?《 Fragte ich frei heraus. Der Tasfar verlor einen Teil seines weisen Ausdrucks und er wirkte nicht mehr ganz so erhaben. 》Um ehrlich zu sein, mag ich diese ganzen Reime und so nicht. Ich bin anders als meine Gleichgesinnten. Mir fiel es auch immer schon schwer, die richtigen Reime zu finden, aber ich wollte es auch nie wirklich《 Ich war so erstaunt über diese Worte, dass ich den Tasfaren unverholen anstierte. Als der Tasfar mich dann jedoch direkt ansah, sennte ich den Blick wieder. 》Ist okay, du kannst mich ruhig ansehen《 meinte er mit seiner vibrierenden Stimme. Ich schaute ihn an und erlaubte mir, ihn ausgiebig zu mustern. Seine langen schwarzen Flügel, die nun eng an seinem Körper anliegten, hatten Federn, was mich verwunderte da Federn eigentlich nicht so geeignet für das Wasser waren. An sich sah der Tasfar aus wie ein überdimensionales Pferd. Doch auch wenn er etwas von seinen Artgenossen abwich, schien alleine seine Anwesenheit alles und jeden zum respektvollen Schweigen zu bringen. 》Wie heißt du?《 Brachte ich schließlich hervor. 》Mein Name ist Cyrian. Und nun würde ich gerne wissen, weshalb du mich gerufen hast, Esca《 sagte der Tasfar in freundlichem und fast gespanntem Tonfall. Dieser hier stach wirklich aus seiner Art hervor. Ich kannte zwar noch keine anderen Tasfaren, aber nachdem, was mir erzählt wurde, waren sue ganz und gar keine Adrenalinjunkies. 》Ehrlich gesagt, gibt es keinen speziellen Grund《 erklärte ich 》Vor einigen Tagen erfuhr ich von der Existenz der Meerwelt und wollte einfach gerne mal mehr Magische sehen《 als ich mich selber sprechen hörte fiel mir auf, dass das ein sehr banaler Grund war, ein magisches Wesen herbeizurufen, dass sicheelich fpr mehr da war als sich mit irgendwelchen Meerkindern zu unterhalten. Doch Cyrian wirkte kein Bisschen verärgert. Ganz im Gegenteil, er wirkte fast erfreut über diesen Umstand. 》Das ist gut《 bestätigte er im nächsten Moment meine Gedanke. 》Auf dem Weg zu dir habe ich nähmlich etwas beunruhigendes entdeckt《 auf einmal wurde seine freundliche Stimme immer ernster. 》Was ist denn los?《 Fragte ich. Nun in ebenso ernstem Ton. Cyrian sah kurz dem Horizont entgegen, bevor er sich wieder mir zuwendete. 》Ich erspähte Gretzer aus der Luft. Gleich dirt drüben《 er deutete mit einem seiner eleganten Flügel auf den See. Ich erinnerte mich, dass die Meerwelt zu Landgängern, die das Meer vergifteten - zum Beispiel mit Giftmüll -, Gretzer sagten. Bei dem Gedanken, dass mein See in diesem Moment vergiftet wurde, lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter. Gleichzeitig brodelte die Wut in mir geradezu. Als ich versuchte meine Gedanken wieder auf den Tasfaren zu fokussieren bemerkte ich, dass er mich eingehend musterte. 》Kennst du noch andere Meerkinder? Ich bin nicht ganz davon überzeugt, dass du alleine mehrere Gretzer in die Schranken weisen kannst《 meinte er, darauf bedacht, nicht unhöflich zu sein. Doch ich verstand, ohne gekränkt zu sein. Wenn ich ganz allein auf diesen Frachter klettern würde, bekäme sich die Crew des Schiffes vermutlich gar nicht mehr ein vor Lachen. Schnell erzählte ich Cyrian von Xenio, meinen besten Freundinnen und meinem treuen Gefährten Frydo. Daraufhin einigten wir uns darauf, dass er Ayla und Yuna herfliegen würde und ich Xenio und Frydo aus dem Bett werfen sollte. Da Ayla und Yuna bereits mit dem Auto eine halbe Stunde von mir entfernt wohnten konnte ich sie nicht holen. Doch Cyrian war schnell wie der Blitz mit seinen Flügeln. Und so erhob er sich elegant in die Lüfte und ich rannte erst zu meinem und dann zu Xenio's Heim.