Ein Paar azurblaue Augen funkelten mich durch den Spalt an. ≫Gut, du bist also schon wach≪ meinte Xenio und trat in den sehr ordentlich wirkenden Raum. In seinen Händen hielt er ein Tablett mit frischen Brötchen darauf und der Duft nach Gebäck strömte in meine Nase. ≫Was ist passiert?≪ Fragte ich und hörte beim Sprechen, dass ich vor Erschöpfung ziemlich nuschelte. Aber Xenio schmunzelte nur, stellte in aller Seelenruhe das Frühstückstablett auf einem der zwei runden Nachttische neben dem Bett ab und setzte sich auf die Bettkante. ≫Der Einsatz deiner Magie gestern muss dich ziemlich mitgenommen haben≪ erzählte er vorsichtig, als wolle er mich nicht gleich überfordern. Ich fand das hingegen nicht nötig und sagte nur ≫Das ist mir auch schon aufgefallen≪ Xenio schmunzelte abermals und sprach nun ganz normal weiter ≫Zumindest bist du dann umgekippt und hast das Bewusstsein verloren. In dem Moment kam aber zum Glück Cyrian wieder und so konnten wir dich sicher an Land zurückbringen. Dort ist Yuna dann zu deinem Wohnmobil gelaufen und hat gesagt, dass du kurzfristig bei ihr übernachtest≪ ≫Was hat sie gesagt?≪ Fragte ich, in der Hoffnung, dass ich meiner Mutter heute Nachmittag nicht so manches erklären musste. Doch eigentlich war ich mir ziemlich sicher, dass sie nichts dagegen hatte. Mom war stets gerecht zu mir. Und da sie selber häufig auf den letzten Drücker nicht nach Hause kam, dürfte sie es mir auch nicht verbieten. Xenio nickte zur Bestätigung, und es schien mir, als hätte auch er sich schon Gedanken gemacht, was sonst gewesen wäre. ≫Allerdings habe ich es erst spät mitbekommen, weil Ayla und ich dich so schnell wie möglich hierher bringen wollten. Also hat Yuna noch gestern Abend die anderen Meerkinder über die Unstände aufgeklärt, und somit auch mich in Kenntnis gesetzt, dass alles okay ist≪ Ich war sehr froh, dass alles ohne Probleme ablief. Doch da schoss mir direkt eine Frage in den Kopf, die die Erleichterung verdrängte und Sorge Platz machte. ≫Wo sind Frydo und Nanami hin, nachdem ihr mich weggebracht habt?≪ Würde mein kleiner Kobold hier sein, dann würde er entweder lauthals schnarchen oder bereits auf mir herumturnen. Also wo waren die Magischen hin, nachdem ich vor Erschöpfung umgefallen war? Xenio jedoch legte beruhigend seine Hand auf meinen Unterarm, der sich eigentlich gerade auf das Bett gestützt hatte, um so schnell wie möglich nach Frydo zu suchen. ≫Alles gut. Nanami und er wollten im See übernachten. Irgendwie scheinen sie sich schnon lange zu kennen≪ Xenio runzelte die Stirn ≫Na ja, also Nanami bleibt noch eine Zeit hier. Aber Cyrian ist wieder zurückgeflogen≪ ≫Schade≪ erwiderte ich in Bezug auf den, nicht ganz so traditionellen Tasfaren. Doch der Umstand, dass ich mich in nächster Zeit mit einer Nixe über das Meer und seine Geheimnisse austauschen könne, vertrieb die schlechte Laune sofort wieder. Als Xenio seine Hand wieder zu sich nahm, ließ ich mich abermals zurück in das weiche Kopfkissen sinken. Am liebsten wäre ich hier den ganzen Tag liegen geblieben, doch heute war Mittwoch. Und somit Schule. Ich seufzte. Englisch mit Frau Glashoff stand heute als Erstes im Stundenplan. Yey dachte ich ironisch. Also versuchte ich, obwohl ich mich noch immer gerädert fühlte, aufzustehen. Während ich neben Xenio auf der Bettkante saß und mich um einen extrem mürrischen Gesichtsausdruck bemühte. Schnell merkte ich seinen forschenden Blick auf mir ruhen. Ich drehte mich zu ihm und fragte ≫Was ist denn?≪ ≫Was machst du?≪ Stellte er eine Gegenfrage. ≫Ich bemühe mich, zur Schule zu gehen≪ Schonwieder schmunzelte er und meinte einfach nur ≫Wusstest du, dass Ayla einige sehr schöne Unterschriften beherrscht?≪ Es dauerräte kurz, bis die Information zu mir durchsickerte, dass ich heute offenbar krankgeschrieben war. Eigentlich mochte ich es nicht, zu betrügen. Doch mir ging es einfach nur mies. Also zog ich dankbar das Frühstückstablett, dass Xenio mir mitgebracht hatte zu mir herüber und biss genüsslich in ein frisches Brötchen.
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Esca || Alea Aquarius FF
FanfictionEine Fanfiction von Alea Aquarius, der Buchreihe von Tanya Stewner. 'Esca ist ein vierzehnjähriges Mädchen mit einem ziemlich normalem Leben. Sie hat zwei beste Freundinnen, mit denen sie wenig, aber auch viel gemeinsam hat. Doch wie viel Esca, Yuna...