Dann sah der Junge mich wieder direkt an. Er schien irgendwie nervös und aufgeregt. 》Das wird schon. Lennox hat es mir ja erklärt《 murmelte Xenio zu sich selbst. Wer war bitte Lennox? Ich hätte am liebsten alle Fragen, die gerade in meinem Kopf schwirrten, auf einmal gefragt. Aber ich bekam nicht mehr als ein 》Hä?!《 raus. Ich sah offenbar so verwirrt aus, dass Xenio fast schmunzeln musste. Dann riss er sich jedoch zusammen und trat einige Schritte auf mich zu. Das wurde mir jetzt irgendwie unheimlich. Ich wollte zurückweichen, doch sein Blick hielt mich gefangen. Nicht mal wegsehen war mir möglich. Xenio atmete tief durch und fixierte mich. Still stand ich da. Kein einziger Ton kam über meine Lippen. Da fing Xenio an, leise zu sprechen 》Du vergisst alles, was du gerade gesehen und gehört hast. Du erinnerst dicv nicht an mich und auch nicht an das Lied der Tasfaren.《 Hinter meinen Schläfen fing es an, seltsam zu kribbeln. Als müsste dort jetzt etwas geschehen, wo sich aber ein anderer Teil von mir gegen wehrte. Dann war es vorbei. Das Kribbeln hörte auf. Xenio sah mich an, als verstünde er gar nichts mehr. Doch plötzlich veränderte sich etwas in seinem Blick und er schien sowas wie Panik zu bekommen. Blitzschnell drehte er sich um und lief weg. Ich hatte noch nie jemanden so rennen sehen. Eine ganze Weile stand ich nur so da. In meinem Kopf gingen hundert Dinge gleichzeitig vor. Hajara. Dieser Kerl sprach Hajara. Oder besser sang Hajara. Und was meinte er mit, ich würde alles vergessen? Wollte er damit sagen, dass ich so tun sollte, als wäre nichts passiert? Aber nein. So war es bestimmt nicht. Warum wirkte er dann so verwirrt, wenn doch gar nichts passiert war? Nach einer Zeit bemerkte ich, dass dieses ganze grübeln nichts brachte. Dieser Junge, Xenio, er ergab einfach keinen Sinn. Er sah nicht aus, als wollte er sich irgendwem anvertrauen oder so. Aber wieso dachte er denn, ich würde alles vergessen, was er mir erzählt hatte? Dieser Blick mit dem er mich gefangen hielt... Schluss jetzt! Sagte ich mir. Immerhin hatte ich kurz vorher noch beschlossen, mir nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Dann wanderte ich los. In die Richtung, in die auch Xenio gegangen war. Vielleicht war er ja noch irgendwo... Ich ging vorbei an mehreren Häusern. Viele standen leer. Die Gegend war zwar wumderschön, doch die Häuser waren auch entsprechend teuer. Plötzlich rauschte aif der schmalen Straße neben mir ein Umzugswagen lang. Direkt gefolgt von noch einem. Ich freute mich nicht sonderlich über den Umstand, dass offenbar neue Leute in die Gegend zogen. Die letzten waren echt nervig gewesen. Ständig fuhren sie mit ihren teuren Sportwagen herum und feierten Partys mit ihren reichen Freunden. Ironischerweise waren sie ausgezogen, weil es ihrer Meinung nach zu Lärmbelästigung kam. Ich drehte mich auf dem Absatz um und wanderte zurück nach Hause. Lust darauf, die neuen Nachbarn kennenzulernen hatte ich nicht. Zuhause angekommen ließ ich mich gleich auf das Schlafsofa fallen. Der Zirkus in meinem Kopf hatte sich einigermaßen gelegt, aber ich war trotzdem platt. Ich raffte mich wieder auf und sah auf die Uhr. Es war bereits viertel nach vier. Mom würde bald zurückkommen. Zum Abendessen war sie eigentlich immer zu Hause. Ich seufze. Sie mochte es nicht wirklich, zu Hause zu sein. Seit wir sesshaft waren und nicht mehr surch ganz Deutschland reisten, blieb sie oft im Wohnmobil. Aber jetzt war es ihr vermutlich zu langweilig geworden. Deshalb erkundete Mom gerne mit Chloé's Mutter die Stadt. Nur an den Tagen, an denen sie zur Arbeit musste, blieb Mom in ihrer Freizeit zu Hause.
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Esca || Alea Aquarius FF
Fiksi PenggemarEine Fanfiction von Alea Aquarius, der Buchreihe von Tanya Stewner. 'Esca ist ein vierzehnjähriges Mädchen mit einem ziemlich normalem Leben. Sie hat zwei beste Freundinnen, mit denen sie wenig, aber auch viel gemeinsam hat. Doch wie viel Esca, Yuna...