Esca || Alea Aquarius FF

Kapitel 18 Frydo

》Ein was?!《 Piepste ich. Frydo beugte sich vor und sagte ganz langsam und deutlich 》Ich bin ein Wasserkobold. Oder sehe ich etwa aus wie eine Finde-Finja? Oder noch besser, ein Warkan《 der Kobold brach in schallendes Gelächter aus, sodass er sich den Bauch halten musste. Ich konnte jedoch nicht mal grinsen. Dafür war ich viel zu überfordert. Dieses kleine Wesen auf mir konnte sprechen und nannte sich Wasserkobold. Moment mal. Wasser. 》Bist du ein Magischer?《 》Aber klar doch. Du fragst aber ziemlich viel, junge Anschu.《 antwortete der Wasserkobold 》Und bevor du auch noch das fragst, nein, ich kann nicht zaubern. Aber ich kann gut zeichnen. Nicht das du denkst, wir können nur das. Kobolde können viel mehr als nur Bilder malen.《 Stellte Frydo klar. Das mit den Zauberkräften hätte ich vermutlich wirklich gefragt. Aber wer hatte denn gesagt, dass er nur malen konte? 》Da bin ich mir sicher《 sagte ich nur. 》Und wer bist du?《 Fragte er neugierig. Nun reckte er seine Nase vor, als wäre er ganz ohr. 》Mein Name ist Esca. Wie du offenbar schon bemerkt hast, bin ich eine halbe Anschu. Und ich stelle so viele Fragen, weil ich das gestern erst erfahren habe《 erklärte ich Frydo. Jetzt setzte er sich im Schneidersitz auf mein Knie und bewegte die rechte Hand, als würde er eine imaginären Bart streicheln. 》Aha《 meinte er dann einfach. 》Also hast du nicht den blassesten Schimmer, warum gerade ein Magischer auf deinem Knie hockt《 schlussfolgerte er. Ich brauchte kurz, um zu antworten 》Ja da hast du recht.《 Plötzlich sprang Frydo auf die Beine und rutschte mein Bein herunter. 》Endlich kann ich mal jemandem was zeigen《 freute er sich in extase. Mit großen Augen starrte ich den kleinen Kobold, der auf meinem Bauch hüpfte, an. Eigentlich sah er ganz süß aus. Warum auch immer er mich erst erschrecken wollte. Vermutlich zur Abschreckung von Feinden. 》Wieso kannst du denn nie jemandem etwas zeigen?《 Fragte ich, während ich mich etwas aufsetzte, wodurch Frydo nicht mehr auf meinem Bauch bleiben konnte und kurzerhand auf meine Schulter sprang. 》Naja, ich bin halt der jüngste Kobold in meinem Clan. Und da wissen deshalb alle mehr als ich《 erklärte er. Ich dreht meinen Kopf zu ihm herum, um ihn anzuschauen. Dadurch war meine Nase nur noch einen knappen Zentimeter von ihm entfernt und er stützte seine Hände auf die Spitze. 》Du bist ein Koboldkind?《 》Ne, ein Tasfarenfohlen. Oder noch besser ein kleiner Jaria《 lachte Frydo und nahm nun eine Hand von meiner Nase um sich vor prusten abermals den Bauch zu halten. Ich schmunzelte. Ich hatte zwar keine Ahnung, was ein Jaria oder ein Tasfar war, obwohl Xenio mal irgendetwas von Tasfaren erzählt hatte, aber der Kleine war echt niedlich. Dann fiel mir aber etwas auf 》Wo ist denn dein Clan?《 Frydo's Lachen verstummte sofort und er blickte traurig zu Boden. Es tat mir etwas leid, dass ich die Stimmung verdorben hatte, aber dieser Clan war offenbar seine Familie und sein Zuhause. Und es war wichtig, wo sie sich befanden. 》Die sind weg. Ich hab sie verloren《 erzählte er und sein Ton war von einem Momenr auf den anderen ganz traurig. 》Was meinst du mit verloren?《 Hakte ich vorsichtig nach. Dann legte ich tröstlich zwei Finger an seine Schulter, was Frydo zum Aufschauen brachte. 》Wir wollten nach Grönland. Aber seit dein Stamm nicht mehr da ist, um die Srtömungen zu kämmen, sind sie unkontrollierbar. Irgendwann bin ich abgedriftet und konnte meinen Clan nicht mehr wiederfinden《 antwortete er und in seinen kleinen Augen sammelten sich ein paar Tränen. 》Heißt das, du hast kein Zuhause mehr?《 Frydo schüttelte langsam den Kopf. Nach einer Weile richtete er sich dann jedoch auf und sagte 》Ich sollte mich jetzt mal auf die Suche nach Essen und einem sicheren Schlafplatz machen.《 Als er aber von meiner Schulter sorang, fing ich ihn mit offener Hand auf. 》Ich kann dich doch nicht alleine wieder gehen lassen. Wie wär's, wenn du erstmal mit zu mir kommst?《 Die Augen des Kobolds wurden groß wie Wagenräder. 》Du nimmst mich wieklich mit?《 Ohne auf eine Anteort zu warten, hüpfte er wieder auf meine Schulter und ich machte mich auf den Heimweg.