Kapitel 20 Das ist mein Kobold

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Kurz bevor ich das Wohnmobil verlassen und in die Schule gehen wollte, hörte ich ein ziemlich lautes Grummeln. Da fiel mir ein, dass ich Frydo nicht einfach alleine lassen konnte, während ich in der Schule war. Schnell lief ich zum Schrank und öffnete ihn. Der kleine Wasserkobold schnarchte noch immer friedlich in der Schüssel. 》Frydo《 sagte ich, um ihn aufzuwecken. Da stieß er ein letztes Grummeln von sich und öffnete die Augen. Ich hätte ihm gerne aus der Schüssel geholfen, aber dann wäre ich mit dem kaltem Wasser aus der Schüssel in Kontakt gekommen. Und auch, wenn mir dieser Rofus helfen konnte, hatte ich nun mal keinen. 》Aufgewacht, Schlafmütze! Es ist Schulzeit.《 Frydo schüttelte sich unter Wasser und hüpfte dann aus der Schüssel. Dabei schien er darauf zu achten, mich nicht nass zu machen. 》Also, wie nimmst du mich jetzt zu deiner Landgängerschule, ohne dass du todkrank wirst?《 Fragte er mit vorgereckter Nase. Schnell nahm ich mir ein Handtuch und trocknete Frydo gründlich ab. Als er dann wieder auf meine Schulter springen wollte, hielt ich ihn zurück. 》Es ist glaube ich keine gute Idee, mit einem Kobold auf der Schulter in die Schule zu gehen. Versteck dich besser in meinem Rucksack 《 schlug ich Frydo vor. 》Okidoki《 meinte der nur und hüpfte in meinen Rucksack, der neben der Tür stand. 》Aber du musst leise sein!《 rief ich ihm noch hinterher. Inzwischen konte ich wieder rufen, denn Mom befand sich schon im Büro. Vorsichtig setzte ich den Rucksack auf, und achtete darauf, dass der kleine Kobold in der Seitentasche nicht zu sehr durchgeschüttelt wurde. Als ich nach einer langen Busfahrt mit viel Koboldschnarchen in der Schule ankam und Frydo aufweckte, bekam ich ein kleines Kribbeln im Bauch. Gestern hatte sich hier mein Leben für immer verändert. Doch ich wollte bisher noch nicht darüber nachdenken und hatte es immer beiseite geschoben. An diesem Ort konfrontierte mich das Thema jedoch gnadenlos. Da war plötzlich eine Hand an meinem Rucksack und schob mich durch den Eingang in das Schulgebäude rein. Drinnen drehte ich mich im Gehen um und blickte direkt in zwei azurblaue Augen. Xenio schob mich den Flur herauf. Dann sagte er leise 》Ich weiß wie das ist, wenn man es erfährt und dann wieder damit konfrontiert wird.《 Xenio schien wirklich das gleiche wie durchgemacht zu haben. Entweder das, oder er konnte nicht nur Gedanken löschen, sondern auch noch lesen. 》Ich wünschte, mich hätte jemand durch die Tür geschoben. Ich wurde fast überrant, als ich das erste Mal wieder zur Schule musste. Geht es dir eingermaßen gut?《 Fragte er. Es war wiklich nett von Xenio, dass er sich um mich kümmerte. Aber eigentlich war mir das ziemlich unangenehm. 》Wer spricht denn da hajara?《 Fragte eine Stimme, die aus der Seitentasche meines Rucksacks kam. Für den Bruchteil einer Sekunde blieb Xenio wie erstarrt stehen. Doch dann zog er mich am Handgelenk im Eilschritt zu einer ruhigen Ecke. Da stellte er sich an die Wand und ich positionierte mich so, dass ich der Menschenmasse den Rücken kehrte. Schnell ließ ich den Rucksack von meinem Rücken gleiten und hielt ihn vor meinen Bauch. Sofort streckte sich ein kleiner hellblauer Kopf aus der Seitentasche. Frydo sah sich kurz um, bis sein Blick an Xenio hängenblieb. 》Hudi wanuti! Ein echter Oblivion《 krähte er. Zum Glück war er so leise, dass ihn keiner hören konnte. Verdattert sah Xenio den Kleinen an. 》Ach du heilige Scheiße《 stieß er schließlich hervor. Doch mehr schien er nicht sagen zu wollen und Frydo sah den Oblivion mit kugelrunden Augen an. Daher übernahm ich erstmal das Vorstellen 》Xenio, das ist mein Kobold. Frydo, das ist Xenio.《

Esca || Alea Aquarius FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt