章 38 - Unverhoffte Gesellschaft

220 14 3
                                    


Kakashi stand auf der kleinen Terrasse vor ihrem gemeinsamen Zimmer und obwohl es draußen ausgesprochen kühl war spürte er, wie seine Wangen glühten. Er musste mehrmals bewusst tief durchatmen, um seine Herzfrequenz wieder in den normalen Bereich zu bekommen. Kakashi konnte nicht fassen, wie er sich gerade fühlte: Er war tiefgreifend aufgewühlt und äußerst nervös. 

Der Jounin dachte darüber nach, dass es vielleicht hilfreich wäre, sich die Beine zu vertreten. Er machte ein paar Schritte in Richtung der heißen Quellen, blieb aber dann noch einmal kurz stehen und drehte sich um. Das Zimmer, in dem Ariana immer noch lag, war nur schwach beleuchtet. Kakashi ließ das, was gerade passiert war, in seinem Gedanken noch einmal Revue passieren. Schlechte Idee. Sofort bemerkte er, dass sich sein Pulsschlag erhöhte und sein Atem schneller wurde. 

Kakashi schüttelte den Kopf über sich. Wie konnte all das, was geschehen war, ihn nur so beeinflussen? Er seufzte und drehte sich in die andere Richtung, um ein paar Runden in dem kleinen Gärtchen zu gehen.

Der Jounin schritt zwischen den einzelnen Onsen umher und versuchte zwanghaft, einen klaren Kopf zu bekommen. Doch so sehr er es auch versuchte, das Mädchen ging ihm nicht aus dem Kopf. Wie ein Parasit hatte Ariana seine geheimsten Gedanken befallen und ihn jeder Gegenwehr beraubt. Es war einfach unwirklich.

KKKRRRRRRZZZZ!

Ein Ast knarrte. Wenn Kakashi eine Fähigkeit noch nicht eingebüßt hatte war es die, in Gefahrensituationen mental hundertprozentig da zu sein. Mit aufgerissenen Augen blickte er in die Richtung aus der das Geräusch kam und wollte gerade einen Kunai ziehen als er bemerkte, dass er Chakra spüren konnte. Es handelte sich um kein feindliches Chakra, sondern um ein sehr vertrautes. Seine Körperspannung lies nach und er beförderte das halb gezogene Messer wieder in das Holster und wartete ab.

Es raschelte in einem der dichten Bäume und kurz darauf sprang eine zierliche Gestalt von einem der dicken Äste. Wie eine Katze landete sie leise auf ihren zwei Beinen. In den dunklen Schatten der Bäume war sie für niemanden zu erkennen, die sich nur auf seine Sehfähigkeit verließ. 

"Hab ich euch endlich gefunden", sagte eine Stimme und klang amüsiert.

"Was verschafft mir die Ehre?" Kakashi war erleichtert, dass ihn wider Erwarten doch keine Auftragsmörder von Danzo erwarteten.

"Yamato schickt mich."

"Ist etwas vorgefallen?"

"Nicht direkt, aber...", die Stimme machte eine kleine Pause, "... ich... ähm, er hat sich Sorgen gemacht, dass es euch nicht gut gehen könnte."

Kakashi rümpfte die Nase. Als ob das ein Grund war, warum Yamato nach ihnen schicken ließ.

"Du kannst ihm ausrichten, dass es uns gut geht."

Die vertraute Stimme lachte.

"Nun, so einfach ist es nicht. Ich habe den Auftrag, euch ab jetzt zu begleiten."

Der Jounin rollte mit den Augen. Das konnte doch nicht wahr sein.

"Das ist wirklich nicht nötig. Wir kommen gut alleine zurecht und es ist zu zweit einfacher, unterzutauchen... Und Yamato weiß das - genau wie du auch." Kakashi klang etwas angefressen.

"Mag sein...", erwiderte die Stimme, "... aber die Zeit drängt."

"Jetzt mach' es nicht so geheimnisvoll, was willst du sagen?" Kakashi verlor die Geduld.

"Du hast recht. Ich bin hier, um euch zu sagen, dass ihr sofort von hier verschwinden müsst."

Kakashi schien verdutzt: "Jetzt? Wir wollten morgen früh eigentlich direkt aufbrechen. Das sind nur noch ein paar Stunden. Aber die Zeit brauchen wir, um uns zu erholen."

"Nein, dann ist es zu spät. Ihr müsst jetzt los. Danzos Schergen sind auf direktem Weg hierher. Keine Ahnung, ob sie wissen, dass Ariana hier ist oder ob sie nur zufällig genau eure Richtung eingeschlagen haben. Ihr müsst auf jeden Fall hier weg und zwar sofort."

Kakashi seufzte. Es war alles eh schon knapp genug und jetzt hatten sie nicht einmal mehr die Zeit, sich auszuruhen, um für die nächsten Tage fit zu sein. Das konnte ja heiter werden.

"Dann hilf uns wenigstens beim Packen. Und, Sakura, du weckst Ariana."

---

Tsunade blickte gedankenverloren aus dem Fenster, als Shizune das Hokage-Büro betrat. TonTon grunzte glücklich.

"Ich beneide dich um deine Sorglosigkeit", sagte die Godaime seufzend an das kleine Schwein gerichtet. Shizune setzte TonTon ab und er rannte einige Male fröhlich um den Schreibtisch herum.

"Gibt es Neuigkeiten?", fragte Shizune mit fast ängstlicher Stimme.

"Yamato lies mir mitteilen, dass die Gruppe sich getrennt hat und Kakashi nun allein mit Ariana unterwegs ist."

"... ist das eine gute Idee?"

"Es fällt mir zumindest auch keine Bessere ein." Tsunade stand von ihrem Sessel auf und beugte sich zu Shizune über den Schreibtisch. Mit leiser, aber eindringlicher Stimme fuhr sie fort: "Wir müssen extrem vorsichtig sein. Danzo hat mich um ein Gespräch gebeten, um mit mir über einige Belange Konohas zu sprechen. Ich bin mir aber sicher, dass das nur ein Vorwand ist und, dass er eigentlich herausfinden will, ob wir über seine Pläne Kenntnis haben. Vielleicht vermutet er einen Spitzel in seinen eigenen Reihen."

"Damit läge er ja nicht falsch. Vielleicht sollten wir diese Person schützen?"

"Das geht nicht, Shizune. Dann wüsste er, wer es ist und auch, dass wir all das wissen, was er mit seinen Leuten besprochen hat."

"Aber... dann ist er ja in großer Gefahr", Shizune war sichtlich schockiert. Tsunade seufzte.

"Genau wie Ariana. Aber sie hat momentan Priorität."

"Kakashi wird gut auf sie aufpassen", sagte Shizune und es klang eher wie eine Frage als eine Aussage.

"Das denke ich. Aber sollten sie in die Fänge von Danzos Einheiten kommen, dann wird es wirklich brenzlig." Tsunade stockte und war sichtlich um Fassung bemüht. Kakashis Entscheidung war brandgefährlich, aber auch das einzig Richtige in dieser Situation. 

Sie konnte nur darauf vertrauen, dass er mit Ariana entweder versuchte, komplett unterzutauchen oder die Entscheidung traf, wieder nach Konoha zurückzukehren. Hier hatte Danzo am wenigsten Einfluss, auch wenn er ihnen hier örtlich am nächsten war. Einen innerdörflichen Konflikt würde aber auch er nicht riskieren. 

Das jedenfalls hoffte Tsunade inständig.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 17 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

A Kakashi Lovestory ~ Das Herz eines KriegersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt