章 19 - Eine unerwartete Nachricht

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Am nächsten Morgen wurden Kakashi und Yamato unsanft durch das laute Kreischen eines Falken geweckt, der vor ihrem Fenster saß. Es war ein Botenvogel aus Konohakagure mit einer dringenden Nachricht aus dem Dorf.

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Die zehn Freunde waren mittlerweile wach geworden und liefen munter in der Gegend herum. Einige von ihnen fingen im Fluss nach Fischen, Sai und Lee versuchten ein kleines Lagerfeuer auf der Lichtung zum Zündeln zu bringen und die Mädchen nutzten den kleinen Wasserfall als Dusche und erfrischten sich nach der erholsamen Nacht.

Zum Frühstück gab geräucherten Fisch und ein paar Flusskrebse. Während alle sich pappsatt aßen, hielten sich Kakashi und Yamato weiterhin im Haus auf. Sie besprachen scheinbar noch wichtige Dinge. Nach der kleinen Stärkung an diesem frühen Morgen machten sich alle auf, aus ihrem Gepäck die benötigten Dinge herauszusuchen, die sie für diese Mission brauchten. Es war allerdings ein heilloses Durcheinander. Alle breiteten ihre Ausrüstung quer auf dem Boden der Haupthalle aus, tauschten noch schnell Dolche oder Shuriken, ließen sich Bombensiegel machen, hefteten diese an ihre Kunais und sie sprachen wild gestikulierend über die perfekte Zusammensetzung der noch zu bildenden Dreierteams.

Kakashi und Yamato kamen nach einer geraumen Zeit aus dem Hinterzimmer, aber niemand schenkte ihnen Beachtung. Es war einfach zu turbulent. Gleich würden sie ohnehin die Jugendlichen zur Ruhe bitten und dann die Teams organisieren. Ariana zog sich gerade ihre Weste über, als Kakashi und Yamato von ihr unbemerkt direkten Schrittes auf sie zu steuerten:

"Ariana? Können wir kurz mit dir sprechen?" Yamato klang ernst. 

Ariana hatte ihre Weste gerade halb über den Kopf geworfen, als sie überrascht zu Yamato blickte: "Was gibt es?"

"Können wir mit dir kurz dort im Hinterzimmer reden?"

"Haha! Was hast du angestellt, Ariana?" Naruto hatte sich eingemischt und fand sich anscheinend besonders witzig. Ariana fand das aber gar nicht und warf ihm einen giftigen Blick zu: "Halt die Klappe, Naruto."

Sie sah erst Yamato und dann Kakashi fragend an: "Und... ihr müsst beide mit mir sprechen?"

"Ja. Es ist wichtig", Kakashi forderte sie mit einem Handzeichen auf, ihnen zu folgen. Ariana rutschte das Herz in die Hose. Nicht etwa, weil es Kakashi war, der gerade zu ihr sprach, sondern, weil sie sich beim besten Willen nicht erklären konnte, warum zwei hochrangige Jounin abseits dieser großen Gruppe unbedingt alleine mit ihr sprechen mussten. Was war passiert? Hatte sie vielleicht doch etwas angestellt, wie Naruto vermutet hatte, und sie wusste es nur nicht? Hatte sie vielleicht etwas Unrechtes getan? Ihr wurde mulmig, als Kakashi ihr die Tür zum Hinterzimmer aufhielt und sie bat, sich an den Kotatsu* zu setzen.

Ariana betrat den Raum, blieb allerdings vor dem Tisch stehen. Sie war zu nervös. Yamato und Kakashi gingen an ihr vorbei und setzten sich an die gegenüberliegende Tischseite. 

"Setz' dich bitte." Yamato wiederholte Kakashis Worte.

"Warum muss ich mich hinsetzen?", Ariana war aufgebracht, "Könnt ihr mir die Sache nicht einfach so erzählen?" Kakashi und Yamato sahen sie mit so ernster Miene an, dass ihr übel wurde.

"Wir wollen jetzt erstmal, dass du dich hinsetzt", sagte Yamato noch einmal nachdrücklich. Ariana blickte ihn wütend an und kniff ihre Lippen zusammen. Dann setzte sie sich.

"Okay. Ich sitze. Zufrieden?", sagte Ariana provozierend, "Was ist denn jetzt so wichtig, dass zwei Jounin unbedingt mit mir sprechen müssen?" Ihr scharfer Zynismus schaltete sich in Situationen, in denen sie gereizt oder unsicher war, automatisch ein. Sie konnte es gar nicht beeinflussen. Es war vielleicht eine Art Schutzmechanismus, um nicht zeigen zu müssen, dass ihr Situationen unangenehm waren oder sie sogar Angst vor ihnen hatte. In diesem Fall war es eine Mischung aus beidem. Kakashi und Yamato erkannten ihre wahre Gefühlslage dennoch und nahmen ihr diese patzige Reaktion nicht übel.

"Es gibt eine unerfreuliche Nachricht aus Konohagakure", begann Kakashi das Gespräch, aber stockte dann.

"... aha?", entgegnete Ariana und zog dabei beide Augenbrauen zusammen. "Und, ähm... was ist das für eine Nachricht?" Sie verstand nicht, warum die beide nicht einfach damit rausrückten. "Hab ich irgendwas verbrochen und stehe jetzt im Bingo-Buch?" Sie versuchte ihnen mit dieser nicht ganz ernst gemeinten Aussage auf die Sprünge zu helfen.

Yamato sah Kakashi an, der offenbar nach den richtigen Worten suchte, aber er schwieg weiterhin. Ariana seufzte genervt und blickte zur Seite. Kakashi setzte mehrmals an, aber brachte dann doch kein Wort über die Lippen. Schließlich schloss er kurz die Augen und atmete tief ein.

"Ariana...", Kakashis Stimme klang dünn, "die Nachricht ist von Danzou."



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*niedriger, beheizter Tisch im japanischen Stil

A Kakashi Lovestory ~ Das Herz eines KriegersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt