章 2 - Amnesie

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„In... Konohagakure?"

Sie konnte dieses Wort nicht zuordnen. Seltsamer Klang. War das ein Ort? War es der Name der Stadt, in der sie sich befand? Sie merkte schnell, dass sie sich wohl oder übel daran gewöhnen musste, im Grunde nichts zu wissen und zunächst auch, nichts zu verstehen.

„Und was... was mache ich in einem Krankenhaus?" Vorsichtig fragte sie weiter.

„Nun...", antwortete eine weitere Frau, offenbar eine Ärztin, die am Ende des Bettes stand und gerade konzentriert damit beschäftigt war, einige Auffälligkeiten im EKG zu notieren. „Du bist ganz offensichtlich schwer verletzt."

Schwer verletzt? So offensichtlich war das gar nicht. Zumindest nicht, wenn man gerade versuchte, seine Gedanken zu ordnen und die Gesamtsituation zu verstehen. Aber der Anblick all der medizinischen Geräte und Kabel machten nun wirklich nicht den Eindruck, als würde sie zum Spaß ein Bett in einem Krankenhaus belegen. Und dann waren da noch die Schmerzen. Alles schmerzte. Von Kopf bis Fuß gab es kaum eine Stelle am Körper, die ihr nicht einen Stich durch selbigen jagte, wenn sie versuchte, sich zu bewegen.

„Die Schmerzen kriegen wir mit ein paar Medikamenten unter Kontrolle", fügte die blonde Frau hinzu, als könne sie Gedanken lesen. Wohl eher aber war es das schmerzverzerrte Gesicht des Mädchens, dass ihr sagte, dass hier dringend was getan werden musste. Mit einem Fingerzeig instruierte sie die Ärztin, einige Schmerzmedikamente zu injizieren.

„Gleich wird's besser", stellte diese klar und setzte eine Spritze in den Oberarm. Und tatsächlich ließen die Schmerzen innerhalb von Minuten stark nach. Der Kopf hatte nun endlich Zeit für ein paar klarere Gedanken.

„Wie... wie bin ich hier her gekommen?", versuchte das Mädchen die undurchsichtige Situation zu hinterfragen.

„Nun, das wissen wir nicht genau. Wir haben dich schwer verletzt und bewusstlos vor den Toren des Dorfes gefunden. Du lagst in einer Art Krater, als wärst du mit hoher Geschwindigkeit auf den Boden aufgeprallt."

„Ich... ich verstehe nicht...?", geschockt von den Worten verkrampften sich ihre Hände.

„Das tun wir zur Zeit auch noch nicht... Hm, Erinnerungen daran hast du keine?" Die blonde Frau machte ein hoffnungsvolles Gesicht.

Nein. Das hatte sie nicht. Eigentlich hatte sie überhaupt keine Erinnerung an irgendetwas, was vor dem Aufwachen in diesem Krankenhausbett passiert ist.

Und wieder ergriff sie Panik.

„Keine Sorge", beruhigende Worte rieselten von allen Seiten auf sie ein, „nach einem Trauma kann es vorkommen, dass du unter zeitweiliger Amnesie leidest. Wir sollten das weiter beobachten, es gibt aber keinen Grund in Panik zu verfallen."

Okay. Verstanden. So langsam musste sie sich bewusst machen, dass rationales Denken und Vertrauen in Menschen, die ihr Fach ganz offensichtlich beherrschten, gerade mehr weiterhalfen als pure Panikmache. Sie atmete einmal tief ein und ein seufzte.

Sie beobachtete das bunte Treiben um ihr Bett herum. Im ganzen scheinbaren Chaos schienen alle bemerkenswerterweise genau zu wissen, was sie zu tun hatten. Ganz klar war außerdem, wer hier das Sagen hatte. Die Frau, die sie zu erst gesehen hatte, als sie aufgewacht ist, war nicht nur blond, sondern auch laut. Sie hatte haselnussbraune Augen und ein Mal auf ihrer Stirn. Oder war es ein Siegel? Egal.

„Kann es sein, dass dein Name Ariana ist?", durchbrach genau diese Frau den Trubel.

„Ariana? Wie kommen sie darauf?"

Die Frau mit dem Siegel auf der Stirn fasste sich den Arm des Mädchens und hob ihn hoch, die Augen auf die Innenseite des Oberarms gerichtet:

„Deswegen."

Alle anwesenden Augenpaare wanderten neugierig entlang des Oberarms und stoppten abrupt, als sie eine Art Tattoo darauf entdeckten. Zu sehen waren ein paar Zeichen:

アリアナ

„Die Zeichen bedeuten ‚Ariana'. Vielleicht hast du dir deinen Namen mal tattoowieren lassen?"

Was? Das Mädchen blickte ungläubig auf ihren Arm. Vielleicht. Aber warum? Nun, zumindest klang der Name ganz angenehm in den Ohren, befand sie. Und das Kind musste ja schließlich einen Namen bekommen und so einigte sie sich mit den Anwesenden darauf, von nun an Ariana genannt zu werden.

„Schön, dich kennenzulernen, Ariana." Die Frau mit den haselnussbraunen Augen lächelte und gab Ariana die Hand. 

„Mein Name ist Tsunade." 

A Kakashi Lovestory ~ Das Herz eines KriegersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt