章 3 - Tsunades Plan

3.2K 172 38
                                    

Ein paar weitere Wochen vergingen, die Ariana im Krankenhaus bleiben musste. Es gab noch einige Untersuchungen und sie erfuhr weitere Diagnosen, die allerdings bereits gestellt wurden, als sie noch bewusstlos war: Gebrochene Rippen, Schädel-Hirn-Trauma, Fraktur des unteren Sprunggelenks, ausgekugelte Schulter sowie ein paar kleinere Verletzungen, Prellungen und blaue Flecken, die aber allesamt nicht weiter schlimm waren.

Generell war Tsunade sehr erstaunt über den Zustand ihrer Patientin - musste man doch annehmen, dass sie von irgendwo hoch oben heruntergefallen war und sehr unsanft auf dem Boden aufgeschlagen sein muss.

„Mit der Geschwindigkeit einer Kanonenkugel...", murmelte Tsunade immer wieder ungläubig, den Blick nicht von der Krankenakte nehmend, und schüttelte den Kopf.

Ariana hatte mittlerweile andere Sorgen, denn ihr hing das Essen im Krankenhaus zum Hals heraus. Es gab zwar recht abwechslungsreiche Gerichte, die auch immer frisch zubereitet waren, aber irgendwie schien der Krankenhauskoch sich mit Gewürzen nicht weiter auszukennen. Alles schmeckte fad. Ariana fand, dass dies wohl kaum der Genesung förderlich war und nörgelte herum.

Die Krankenschwester, die Ariana täglich das Essen brachte vermied mittlerweile, noch irgendetwas dazu zu sagen und entschloss sich für die letzten Tage das Tablet mit dem Essen nur noch wortlos zu servieren.

„Vielleicht auch besser so...", befand Tsunade in Gedanken und bemerkte, wie sie sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.

Einige Tage später war es dann soweit.

Am Tag ihrer Entlassung war Ariana ausgelassen und fröhlich. Sah man sie heute wieder, erinnerte nichts an das kleine, bemitleidenswerte Häufchen Elend, das vor einigen Wochen noch halbtot an Beatmungsgerät und EKG angeschlossen war und vor sich hin vegetierte.

Tsunade war sehr zufrieden mit der Genesung ihrer Patientin. Einzig eine Sache ließ ihr keine Ruhe: Die Amnesie war nicht verschwunden. Tsunade war sich so sicher gewesen, dass hier lediglich ein temporäres Problem vorlag, aber es schien weitaus größer zu sein, als angenommen. Sie fand allerdings so schnell keine Lösung dafür. Da das Mädchen aber sonst gesund zu sein schien veranlasste sie schließlich die Entlassung aus dem Krankenhaus, da es keinen Grund mehr gab, Ariana weiterhin dort zu behalten. Jedoch wollte sie Ariana auch nicht einfach so ziehen lassen.

Ihr war das Mädchen schon ein wenig ans Herz gewachsen. Außerdem kannte sie niemanden und wusste nicht woher sie kam oder wohin sie sollte - wie könnte sie so jemanden ihrem Schicksal überlassen?

Tsunade organisierte Ariana ein kleines Appartement in Konohagakure nahe der Akademie. Nicht ohne den Hintergedanken, sie weiterhin beobachten zu können. Da weder sie noch Ariana selbst wussten, wer genau sie war und wie ihre Vergangenheit aussah, konnte Tsunade nicht sicher sein, dass sie nicht doch eine Gefahr für die innere Sicherheit Konohagakures darstellte.

„Aber wir wollen den Teufel ja nicht an die Wand malen.", murmelte sie, während sie ein paar Formulare unterzeichnete. Shizune, Tsunades Assistentin, nickte verständnisvoll.

„Ich finde auch, dass wir ihr eine Chance geben sollten. Wer wird sie unterrichten?"

„... hm? Was?", Tsunade blickte auf.

„Wer wird sie unterrichten? Ich nehme an, dass wir sie in die Dorfgemeinschaft integrieren wollen und da sie sich an nichts erinnert, sollte sie wenigstens Grundlagen eines Shinobi beherrschen. Vielleicht ist sie ja auch ganz talentiert und kann uns bald auf Missionen be-..."

„RUHE!", entfuhr es Tsunade. Kleinlaut musste sie zugeben, dass sie soweit nicht gedacht hat. 

Aber Shizune hatte recht - natürlich musste das Mädchen unterrichtet werden, um ein Bestandteil des Dorfes zu werden. Und um der Erinnerung an eine möglichen dunkle Vergangenheit zuvor zu kommen. Gehirnwäsche eben. Im positiven Sinne.

Genervt sah sie Shizune in die Augen, die daraufhin instinktiv zusammenzuckte.

„Wer ist denn grad nicht auf einer Mission?"

„Hmmm..." Hektisch suchte Shizune Unterlagen aller Jounin zusammen, die sich zu diesem Zeitpunkt noch im Dorf befanden und auch noch keiner Mission zugeteilt waren. Die Anzahl der Zettel war übersichtlich.

„Also wir haben hier einmal... Sarutobi Asuma und... Hyuga Neji. Außerdem Hatake Kakashi und Nara Shikamaru. Und... ja - Maito Gai. Das wären alle.", las Shizune laut vor und wartete auf eine Reaktion. Doch nichts. Stille. Ihr Blick wanderte vorsichtig von den Papieren in ihrer Hand hinüber zu Tsunade, die gelangweilt an ihrem Schreibtisch saß und den blonden Kopf mit ihren Händen abstützte, als hätte sie Angst er könne jeden Moment abfallen. Tsunade starrte ins Leere.

„Hatake Kakashi, hm?", murmelte sie.




-----

Wenn ihr diese Geschichte mögt, würde ich mir sehr über Kommentare und Sternchen freuen! <3

A Kakashi Lovestory ~ Das Herz eines KriegersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt