𝐇𝐚𝐩𝐩𝐲 𝐄𝐧𝐝?

564 26 44
                                    

~Annalenas Sicht

Genervt stütze ich meinen Kopf auf meinem Arm ab, ich presse die Lippen zusammen, um mein Gähnen nicht der Öffentlichkeit zu zeigen.

„Möchtest du einen Kaffee?", erschrocken zucke ich zusammen und drehe meinen Kopf leicht nach links.

„Oh Robert, mit dir habe ich heute hier wirklich nicht gerechnet. Wir könnten in zehn Minuten einen Kaffee trinken gehen?", zustimmend nickt der Bundeswirtschaftsminister und geht dann auf seinen Platz, drei Plätze weiter von mir. Langsam lasse ich meinen Blick zu ihm huschen und erkenne, dass er absolut nicht bei der Sache ist.

„Christian Du entschuldigst...", kurz schaut der Finanzminister mich fragend an, doch sobald ich an meinem Ehering spiele, versteht er es. Leise und möglichst unauffällig stehe ich auf, schlängle mich durch die Reihe und gehe neben meinem Ehemann in die Hocke.

Unauffällig lege ich meine Hand auf Roberts Oberschenkel, dieser wippt nervös auf und ab. Seufzend greife ich nach seiner Hand und verschränke meine Hand mit seiner. Es war eine dumme Idee mich heute von Robert überreden zu lassen, zur Arbeit zu fahren.

„Kommst du bitte, wir gehen in mein Büro. Das hat so keinen Sinn...", ich spüre, dass Robert kurz vor den Tränen steht. Wenn ich ihm doch nur irgendwie helfen könnte, doch noch weiß ich den Grund für Roberts Verhalten nicht.

„Musst du nicht hier anwesend sein?", liebevoll schaue ich in die blauen Augen meines Ehemannes.

„Du bist das Wichtigste für mich auf dieser Welt Robert, also nein. Nein, ich muss hier nicht anwesend sein. Ich muss für dich da sein", ergeben nickt er. Langsam packe ich seine Sachen zusammen und hänge mir dann seine Aktentasche um.

„Christian, wir wollen nicht gestört werden, die Handys sind stumm und ich will auch keine Claudia in meinem Büro haben", lachend hebt der Minister seine Hände und ich verschränke das erste Mal in der Öffentlichkeit meine Hand mit der meines Ehemannes.

„Komm Schatz", liebevoll suche ich seinen Blick, doch dieser ist unsicher auf den Boden gerichtet. Total in Gedanken versunken sehe ich nicht, dass ich direkt in die AfDlerin knalle.

Doch ehe sie etwas anderes als motzen kann, starre ich sie mit meinem eiskalten Blick nieder. Robert bekommt von dem Zusammenstoß nicht einmal etwas mit. Dieser Mann macht mir heute wirklich ungemeine Sorgen.

In meinem Büro angekommen, schließe ich ab. Langsam ziehe ich die Vorhänge zu und schaue dann abwartend zu Robert.

„Kannst du mich bitte einfach in den Arm nehmen, ich bin nicht bereit darüber zu reden", bittend schaut er mich an. Sofort schlüpfe ich aus meinen Schuhen und eile auf meinen Ehemann zu.

„Lass uns auf die Couch", erwidert er zögernd, bevor ich ihn überhaupt in den Arm nehmen kann. Nickend lasse ich Robert sich auf die Couch setzen und ich komme zu ihm. Langsam setze ich mich breitbeinig auf seinen Schoß und schlinge meine Arme um seinen Hals. Diese distanzierte Art zeigt Robert sonst nie, weder mir noch den beiden Mädels.

„Baby bitte rede mit mir, mich macht das hier total fertig", Robert hat seine Hände nur so halb auf meinen Rücken gelegt, ich spüre, dass er wirklich nicht anwesend ist.

„Was, wenn du mich dann nicht mehr liebst?", total perplex richte ich meinen Blick auf und suche den meines Mannes. Roberts Augen starren mich regelrecht an.

„Was in aller Namen ist passiert...", flüstere ich in die unangenehme Stille hinein.

„Wir... naja ich war beim Arzt... wegen unseres kleinen Problems...", seufzend lege ich meinen Kopf auf Roberts Brust.

OneShot's (Annalena Baerbock) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt