⋙𝐀𝐧𝐧𝐚𝐥𝐞𝐧𝐚 𝐱 𝐑𝐨𝐛𝐞𝐫𝐭⋘

312 28 24
                                    

Wunsch OneShot - _Emily_princess

•••
Genervt öffne ich meinen Laptop, in der Hoffnung, dass heute nicht schon wieder eine weitere Mail hereinkam, eine dieser ganz besonderen Mails. Ich würde mich über alle Mails freuen, selbst solche von der Weidel, doch diese Mails, die ich die letzten Wochen bekommen habe, bereiten mir eigentlich nur Magenschmerzen.

„Anna, verdammt, du hast schon Angst, wenn du nur daran denkst, dass du deine Mails öffnen musst. Mich macht dieser Typ unglaublich aggressiv, du solltest keine Angst haben, wenn du auf die Arbeit kommst..." Schulterzuckend klicke ich auf mein Mailprogramm, warte, bis es alles geöffnet ist und sehe dann, wie jeden Morgen, zwei Mails von ›Unbekannt‹.

„Dein Blick lässt darauf schließen, dass du wieder eine Mail bekommen hast, lass es mich lesen. Ich lösche sie dir dann, dass du sie nicht lesen musst..." Kopfschüttelnd öffne ich die Mail, schließe für einen Moment die Augen und konzentriere mich dann auf den Text.

>>Du hast dich wieder nicht an die Abmachung gehalten, du solltest bei deiner nächsten Rede deinen Rücktritt verkünden. Du hattest deine Chance, nun werde ich andere Wege finden. Du hattest wieder viel zu hochgeschlossene Sachen an, du solltest dich freizügiger anziehen... das wird Konsequenzen haben<<

Kopfschüttelnd verschiebe ich die Mail in den Papierkorb, leere diesen und schaue dann über den Rand meines Bildschirmes, Robert schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, seine Arme sind vor der Brust verschränkt.

„Lass das, schau mich nicht so an" seufzend schüttle ich den Kopf, drehe meinen Kopf, sodass ich nach draußen schauen kann.

„Daniel und die Kinder fahren morgen früh in den Europapark nach Rust, ich fange dann morgen früher an" genervt atmet Robert aus, doch spricht das Thema mit der Mail nicht wieder an.

„Okay, dann bringe ich Frühstück mit" zustimmend nicke ich und beginne meine Mails abzuarbeiten, ein wenig an der Rede weiterzuschreiben.






***

Gähnend steige ich in den Fahrstuhl, lehne mich an und warte, bis die Tür zu geht.

Oben angekommen, steige ich aus, schließe das gemeinsame Büro von Robert und mir auf und schaue mich dann um. Alles so wie ich es gestern Abend zurückgelassen habe, sehr beruhigend. Doch sofort habe ich wieder ein ziehen in der Magengegend, denn meine Mails warten nur darauf, dass ich sie lese.

Mit langsamen Schritten gehe ich zum großen Fenster, mache den Rollladen hoch und schaue dann über Berlin, welches langsam zum Leben erwacht. Die Hochhäuser beginnen in den unterschiedlichsten Etagen mit Licht erhellt zu werden. Lächelnd lehne ich mich seitlich gegen die Wand, beobachte Berlin eine Weile und atme dann aus.

„Okay, es bringt nichts, sich zu drücken... Vielleicht kam ja auch nichts..." Manchmal frage ich mich, wieso etwas passieren konnte, mein Leben war ganz normal. Ich bin in die Politik gekommen und von heute auf Morgen hat sich alles verändert.

Ein leises, sanftes klopfen, lässt mich erschrocken zusammenzucken, sofort drehe ich mich um, und sehe meinen besten Freund im Türrahmen lehne.

„Ich habe ein kleines Frühstück mitgebracht, ich hoffe, du hast Hunger mitgebracht, was macht dein Magen?" seufzend schüttle ich den Kopf, atme aus und sinke auf die kleine Couch, welche in unserem gemeinsamen Büro steht.

„Kannst du bitte abschließen? Ich mag es nicht, wenn noch keiner hier ist und die Tür offen steht" nickend schließt Robert die Tür ab, legt die beiden Tüten auf dem kleinen Tisch ab und sinkt dann neben mich auf die Couch.

OneShot's (Annalena Baerbock) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt