Ein ungebetener Gast

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Ich bin nicht so sicher, ob ich eine Trigger Warnung vorweg ansprechen sollte. Jeder fühlt sich ja von anderen Sachen/Dingen getriggert. 

Es werden Details bezüglich des Mobben angesprochen die nicht schön sind. Vielleicht geht es einen von euch damit nicht gut. Dann lieber das Kapitel auslassen oder mit jemanden anderen zusammen lesen. :-*

Könnt ihr bisschen Liebe für meine Beta luisaakainsane da lassen :-* Sie fühlt sich nicht so gut, weil sie das Kapitel noch nicht fertig mit Beta hat. Aber ich habe ihr gesagt, das des überhaupt kein Problem ist und das wir noch Plan B haben und sie sich keinesfalls Stressen soll <3

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Rückblickend hatte er schon bessere Ideen gehabt. Aber er wollte unbedingt seinen Plan durchziehen, wollte mutig sein.

Kurz nachdem Lando mitbekommen hatte, dass sein Dad aufgestanden war, hatte er sich angezogen, war nach unten gehumpelt und hatte seinen Dad gebeten ihn in die Innenstadt zu fahren. Natürlich hatte sowohl sein Dad als auch seine Mom ihn groß angeschaut. Immerhin war es sehr selten vorgekommen, dass er von sich aus in die Stadt wollte, und seit dem Übergriff hatte er das Haus ja auch nur mit Carlos zum Spazierengehen verlassen.

Als er erklärt hatte, dass er unbedingt noch, was für Carlos zu Weihnachten besorgen wollte, überkam, Lando das Gefühl, das seine Eltern einen anderen Gedanken hatten als er selbst. Beide lächelten komisch, irgendwie wissend. Aber im Grunde war auch egal was seine Eltern dachten. Er musste in die Stadt, bevor Carlos zurück nach Spanien Fliegen würde.

Den Mut, um Carlos zu fragen, ob sie gemeinsam über den Weihnachtsmarkt gehen würden, hatte er noch immer nicht gefunden. Seit der Spanier einfach in seinem Zimmer gestanden hatte, nachdem er aus dem Bad kam, benahm Carlos sich anders. Irgendwie hatte er das Gefühl, das sie weniger Körperkontakt hatten und dass Carlos peinlichst genau darauf achtete ihn nicht zu lange anzuschauen.

Dieses Wissen – oder besser gesagt, diese Einbildung – tat Lando weh. Vorher hatte der Spanier ihn ständig irgendwie berührt und angefasst. Und es hatte ihn keineswegs gestört, vielmehr hatte er es etwas genossen. Aber jetzt auf einmal von einem der wenigen Menschen, bei denen er Körperkontakt zulassen konnte, gemieden zu werden, ließ sein Selbstwertgefühl noch tiefer sinken. Eine Tatsache, von der Lando nicht gewusst hatte, dass es möglich war.

Seine ständigen Blockanden, Ängste und Gedanken hinderten ihn daran Carlos darauf anzusprechen, ob er vielleicht was falsch gemacht hatte. Aber irgendwie hinderte ihn auch der Scham, da er Carlos gegenüber ja schon zugeben würde, dass er es genossen hatte von diesen berührt und angeschaut zu werden. So sehr er wissen wollte, was der plötzliche Grund für das Verhalten des Älteren wahr, so sehr stand er sich wieder selbst im Weg und nahm es wie üblich einfach hin. Die seltsamen Blicke von Carlos waren ihm selbstverständlich nicht entgangen. Jedes Mal überzog eine Gänsehaut seinen Körper, da die braunen Augen ihn sehr intensiv zu mustern schienen.

Bewaffnet mit einem Becher heißen Kakao saß Lando in der hintersten Ecke des Cafés, welches er für seine Pause ausgesucht hatte. Nach gut einer Stunde durch die Stadt schleichen, humpelnd und leise fluchend hatte er noch immer nichts für Carlos gefunden, was ihn wirklich ärgerte.

Irgendwie war der Gedanke was für Carlos zu finden in seinem Kopf einfacher. Aber wenn er nur etwas weitergedacht hätte, wäre ihm sicher aufgefallen, dass es für jemanden den man nicht richtig kannte, schwer werden könnte ein Geschenk zu finden.

Er wusste weder die Lieblingsfarbe noch Hobbys von Carlos. Nicht mal irgendwelche Speisen, Getränke, Filme, nicht mal den Musikgeschmack des Älteren kannte er. Wie sollte er da was Passendes finden?

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