Kapitel 40

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Schüsse ertönten. Schreie ertönten. Ich hörte, wie die Schüler herum rannten.

Nein...nein...

Mein Körper blieb erstarrt stehen. Ich realisierte nicht, was da gerade draußen passierte. Dabei wusste ich ganz genau, was gerade passierte.

Schon ging ich Einen Schritt zurück. Mein Körper zitterte panisch. Ich ging noch Einen Schritt zurück.

Plötzlich hörte ich, wie die Schüsse näher kamen. Ab dem Zeitpunkt kam ich wieder aus meiner Schockstarre raus. Ich rannte sofort nach neben.

Als ich in einer Toiletten-Kabine war, machte ich die Tür zu. Panisch sah ich mich um. Ich realisierte nichtmal, was ich gerade tat, so ging es mir gerade.

,,Fuck..." fluchte ich panisch. ,,Fuck...fuck...fuck..."

Immer wieder fluchte ich. Ich hielt mich an den Wänden fest, während ich auf den Deckel der Toilette stieg. Ich zitterte immer mehr.

Kaum war ich drauf, fing es bei mir an. Ich kam wieder zu mir selbst. Und was ich in diesem Moment fühlte...konnte mir keiner glauben.

Draußen, auf den Fluren, passierte gerade ein Amoklauf. Ich realisierte es nun. Tränen liefen über meine Wangen und ich fing an zu weinen.

Diese Panik...war gerade das schlimmste, was ich jemals erlebt hatte. Diese Angst in mir drin. Dieses Ungewissen und vieles, vieles mehr.

Ich weinte und schluchzte wie ein kleines Mädchen. Die Schreie, von den Schülern, hallten in meinem Kopf. Die Schüsse hinterließen etwas in meinem Gehirn.

Fuck...

Und ich stand hier. Ich konnte nichts machen. Ich traute mich nichtmal etwas zu machen.

Plötzlich hörte ich, wie die Tür aufging. Ich hielt sofort meinen Atem an. Mein Körper fror wieder ein, ich starrte in die Leere.

Wisst ihr was gerade noch das schlimmste war? Ich wusste nicht, ob ich jetzt starb. Ich wusste nicht, ob man mich hier findet...und umbringt.

Im Inneren bereitete ich mich auf meinen Tod vor. Und das...war das schlimmste. Ich bereitete mich darauf vor, jetzt erschossen zu werden.

Mein Herz schlug so schnell, dass ich es nichtmal mehr fühlte. Ich hatte abgeschlossen. Den Gedanken, dass ich hier lebend rauskommen würde, hatte ich nicht mehr.

Die Tür schloss sich wieder. Allerdings bewegte ich mich nicht mehr. Ich stand da, starrte die Leere an, während mein Kopf so voll war.

Ich werde sterben. Ich werde drauf gehen. Das ging mir durch meinen Kopf, immer und immer wieder, und meine Tränen trockneten auf meinem Gesicht.

Wo...wo war Luis? Wo war Lexi? Rosita? Stephán? Lucia? Die anderen?

Tief in meinem Inneren hoffte ich, dass sie in Sicherheit waren. Oder...ob der Amokläufer sie gefunden hatte? Ich dachte an Luis.

Ich werde sterben.

...

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🫣

echoes of silence 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt