Kapitel 41

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Minuten vergingen. Es hätten auch Stunden sein können. Ich hatte mein Zeitgefühl verloren.

Ich hatte mich auf meinen Tod vorbereitet, aber...er kam nicht. Ich starb nicht. Niemand fand mich.

Ich blickte langsam auf. Ab da realisierte ich, dass es teilweise still war. Es war still.

Was...war jetzt passiert?

Ich wartete noch ein wenig. So lange, bis ich ganz langsam von dem Toilettendeckel wieder abstieg. Meine Beine waren schwach und mir ging es überhaupt nicht gut.

Mein Körper war so stark am zittern, dass es schon weh tat. Ich öffnete ganz langsam die Kabinen-Tür. Langsam schaute ich heraus.

Die Stille erdrückte mich fast. War ich vielleicht doch gestorben? Nein...oder?

Ich sah mich um, immer wieder. Aber ich ging nicht raus. Ich ging nicht aus der Mädchen-Toilette raus.

Ich tapste zu den Waschbecken. Schon spürte ich, wie mir alles weh tat. Ich stützte mich am Waschbecken ab.

Plötzlich ging die Tür auf. Ich riss meine Augen auf.

NEIN!

Ich stürzte mich selber auf den Boden, es war eine Reflex. Sofort kroch ich in eine Ecke. Ich hielt meine Hände vor mich.

,,NEIN!" kreischte ich panisch los. ,,N-NEIN...b-bitte..."

Ich kniff ganz fest meine Augen zusammen. Ab dem Zeitpunkt...hatte ich abgeschlossen. Jetzt war es klar, dass ich sterben werde, jetzt wusste ich es.

Ich weinte und schluchzte laut. Aber...es passierte nichts. Es ertönte kein Schuss, oder sonst was.

,,Wir haben noch Eine Schülerin gefunden" hörte ich eine Männer-Stimme. ,,Sie ist unbewaffnet"

Ich blickte ganz langsam vor mich. Ich schluchzte immer wieder, mein Körper machte das nicht mehr mit. Ich sah nach vorne.

Schon erkannte ich, wer vor mir stand. Vor mir standen Zwei SEK-Beamte von Madrid. Sie legten ihre Gewehre runter.

,,Keine Sorge..." fing der Eine wieder an. ,,Wir bringen dich hier sicher raus, ja?"

Plötzlich fielen meine Lasten ab. Von Ein auf der anderen Sekunden spürte ich, wie meine Panik verschwand. Ich starrte die beiden nur an.

Der Eine kam zu mir. Er legte eine Decke über mich und half mir, auf meine Beine zu kommen. Diese waren mehr als nur schwach und er musste mich stützen.

,,S-Sie...bringen mich...nicht um?" gab ich leise von mir.

,,Nein. Du bist jetzt in Sicherheit"

Er stützte mich, als beide mit mir in den Schulflur liefen. Allerdings sah ich dann, was geschehen war.

Schon erkannte ich Schüler...welche auf dem Boden lagen. Ich starrte das ganze Blut an, welches verteilt war. Ich konnte nicht wegschauen.

Und das war das Bild, welches in meinem Kopf blieb...seit diesem Tag an.

...

-
:(

echoes of silence 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt