Kapitel 14

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"Jetzt kann das Styling losgehen, Styles", scherzt Niall und lacht sich über seinen eigenen Witz kaputt. Ich lache mehr wegen seiner Lache und nicht wegen seinem Witz, aber das muss er ja nicht wissen. Als er sich wieder beruhigt hat, wirft er einen Blick in meinen Kleiderschrank. „Ich wette, dass Louis mit dir essen geht, also würde ich sagen, du ziehst ein Kleid an", sagt er. Niall sieht wohl meinen verwirrten Blick und erklärt: „Ich bin zwar ein Junge, aber als bester Freund ist sowas doch mein Job." Verständlich. „Das hier passt perfekt", meint Niall und hält mir ein weißes Kleid vor die Nase. „Meinst du?", frage ich verunsichert. Er nickt stürmisch und drängt mich es anzuziehen. Als Niall sich umdreht, ziehe ich es an und er hat recht. Es passt perfekt. „Louis kann sich ja so glücklich schätzen." Er kommt auf mich zu und umarmt mich. „Danke Niall." „Dann geh ich mal bevor dein Louis kommt", sagt er und verabschiedet sich. Ich stelle mich vor den Spiegel, um zu überprüfen, ob auch alles passt. Mein Kleid reicht mir bis zu den Knien, meine Haare fallen mir in leichten Wellen über den Rücken und mein Makeup ist nicht allzu stark. Das Klingeln an der Tür lässt mich hochschrecken. Das muss er sein. Ich nehme meine Tasche und renne die Treppe runter. An der Tür angekommen atme ich noch mal tief durch, bevor ich sie öffne. Louis steht in einer schwarzen Jeans, einem weißen T-Shirt und mit einer schwarzen Weste vor mir. Er sieht so unglaublich gut aus. „Wow", sagt er und bringt mich so aus meinen Gedanken, „Paige, du siehst wunderschön aus." „Danke, du auch", gebe ich zurück und merke erst jetzt wie bescheuert das klingt. Ich räuspere mich: „Also ich meine du siehst gut aus." Mit einem fetten Grinsen im Gesicht bedankt er sich und wir gehen zu seinem Wagen. Da er ja schon 18 ist, kann er schon fahren, ich hingegen muss noch ein Jahr warten. Louis fährt los und macht das Radio an. Es läuft leise „How to save a life" von The Fray. „Die liebst du wohl immer noch", stelle ich schmunzelnd fest. Louis schaut mich an und nickt stolz.

Wir sitzen in einem Restaurant, das sehr edel wirkt und wunderschön ist. Wir haben unser Essen schon vor uns und beginnen auch gleich zu essen. „Schon merkwürdig, dass wir jetzt hier sitzen", bricht Louis die Stille. „Wie meinst du das?", frage ich ihn. „Naja, vor ein paar Monaten habe ich dich ignoriert und doch hast du mir verziehen. Warum eigentlich? Nicht, dass ich nicht froh darüber bin, aber ich war so blöd zu dir." „Ja, da hast du Recht. Ich weiß nicht. Ich wusste ja, dass du anders sein kannst und als Liam dann erzählt hat, warum du so bist konnte ich dich ja auch verstehen", erkläre ich ihm. „Glaubst du, aus uns kann was werden? Also, mehr als Freundschaft meine ich", fragt Louis zögernd. Mein Herz scheint für eine Sekunde still zustehen. Hat er mich das gerade wirklich gefragt? „Ich weiß nicht", antworte ich. Louis schaut gekränkt auf sein Teller. „Vielleicht ja schon", schiebe ich schnell hinterher. Das letzte was ich will ist, dass er denkt ich würde kein Interesse an ihm haben. Ich habe nämlich ein ziemlich großes Interesse an ihm. Überrascht schaut er wieder zu mir auf und ich lächle ihn an. Auch auf seinem Gesicht ist wieder dieses wunderschöne Lächeln zu sehen, das seine Augen zum Strahlen bringt. Zu wissen, dass ich der Grund für dieses Strahlen bin, ist unbeschreiblich.
Wir essen zu Ende und als Louis bezahlt hat, machen wir uns auf den Weg zu seinem Auto.

„Also, was für einen Film schauen wir jetzt?", fragt er mich schon mindestens zum dritten Mal. Wir haben beschlossen, noch zu ihm zu gehen und dort noch etwas zu machen, damit der Abend noch nicht so schnell vorbei ist. Insgeheim hoffe ich, dass er niemals endet. „Grease", antworte ich ihm und er schiebt die DVD ein. Ich weiß noch, wie er mir mal erzählt hat, dass das sein Lieblingsfilm ist. Louis setzt sich neben mich auf Bett und legt mir einen Arm um die Schultern. Ich bette meinen Kopf auf seine Brust und versuche mich auf den Film zu konzentrieren, was gar nicht so leicht ist. Ich genieße es einfach hier bei Louis zu sein. Ich wünsche mir so sehr, dass aus uns mehr werden kann und so wie es gerade aussieht, sind wir auf dem besten Weg dahin. Die Zeit vergeht wie im Flug und ehe ich mich es versah, ist der Film schon aus. „Wie spät ist es?", frage ich und richte mich auf. Louis wirft einen Blick auf sein Handy und antwortet: „23:30 Uhr." „Ich glaube, ich muss jetzt gehen", sage ich traurig. Louis seufzt und steht, genau wie ich, auf. Er bringt mich zur Haustür und besteht darauf, mich nach Hause zu bringen. „Lou, ich wohne nur ein paar Straßen weiter, ich schaff das schon", versuche ich ihn zu überzeugen. „Versprich mir, dass du sofort anrufst, wenn dir etwas komisch vorkommt und wenn du zu Hause bist", sagt er ernst. „Versprochen", erwidere ich. Louis nickt und kommt noch einen Schritt näher. „Es war wunderschön heute", sagt er und streicht mir eine Strähne hinters Ohr. Seine Berührung hinterlässt ein Kribbeln auf meiner Haut. „Ja, fand ich auch", ich lächle ihn leicht an. „Das müssen wir wiederholen", stellt er fest. „Auf jeden Fall", stimme ich ihm zu. Louis zieht mich fest in eine Umarmung und irgendwie fühlt sich diese ganz anders an als die vorherigen. Langsam löse ich mich von ihm und öffne die Haustür. Ein bisschen enttäuscht, dass er mich nicht geküsst hat, winke ich ihm zu und gehe. Als ich gerade aus seiner Einfahrt laufe, höre ich ihn rufen: „Paige, warte!". Louis läuft in schnellen Schritten auf mich zu und bleibt vor mir stehen. Fragend sehe ich ihn an. „Ich hab noch was vergessen", flüstert er und nimmt vorsichtig mein Gesicht in die Hände. Mein Herz schlägt Purzelbäume, als er sich vorsichtig zu mir herunter beugt. Kurz vor meinem Mund hält er inne. Ich spüre seinen schnellen Atem auf meinen Lippen und als ich diese Spannung nicht mehr aushalte, strecke ich mich ein bisschen und lege meine Lippen auf seine. Ich spüre, wie Louis in den Kuss hineinlächelt und mein ganzer Körper fängt an zu kribbeln. Louis löst sich zögernd von mir und sofort vermisse ich seine Nähe. „Das hätte ich schon viel früher tun sollen", sagt er und ich lächle. Ich bin einfach zu unfähig etwas zu sagen.

Als ich zu Hause angekommen bin, schreibe ich Louis, dass ich heil angekommen bin. Meine Mom kommt sofort in mein Zimmer und setzt sich neben mich aufs Bett. Danach fragt sie mich über alles aus und ich erzähle ihr alles. Sie freut sich so sehr für mich, als wäre sie meine beste Freundin. Ich bin verdammt froh, so ein Verhältnis zu ihr zu haben. Als ich in meinem Bett liege und meine Mom verschwunden ist, kann ich einfach nicht einschlafen. Immer wieder muss ich daran denken, wie es sich angefühlt hat seine Lippen auf meinen zu spüren. Das war der beste Kuss, den ich je hatte. So viele hatte ich zwar noch nicht, aber trotzdem. Heute Abend ist es mir klar geworden. Ich kann und will es nicht mehr leugnen. Ich liebe Louis. Und im Moment ist meine ganze Unsicherheit verschwunden.

So close but so far away  (Louis Tomlinson ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt