Kapitlel8

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Mrs. Lawrence erklärt uns Aufgaben die wir machen sollen, doch ich hab keine Ahnung, wovon sie spricht. „Okay, dann könnt ihr jetzt anfangen", sagt sie und setzt sich an ihr Pult. Verständnis los mustere ich die erste Aufgabe. „Soll ich dir helfen?", fragt Louis mich. „Was?", frage ich zurück und er schaut mich lächelnd an. „Du siehst so aus als würdest du es nicht wirklich verstehen", stellt er fest. „Tu ich auch nicht", gebe ich zurück und starre wieder auf mein Blatt. Louis stupst mich in die Seite. Genervt schaue ich zu ihm. „Ich kann dir wirklich helfen, Paige". „Ich brauch deine Hilfe aber nicht, Louis", äffe ich ihn nach und bin Gott froh, dass es in diesem Moment klingelt. Louis gibt mir meinen Stift mit einem „Danke" zurück und ich packe meine Sachen in meine Tasche. Bevor ich nach ihr greifen kann, hält mich meine Lehrerin zurück: „Paige, wir müssen uns unterhalten." Zögernd folge ich ihr zum Pult und sehe sie erwartungsvoll an. Bevor sie mir ihre Aufmerksamkeit schenkt, merkt sie, dass Louis noch im Raum steht und sagt zu ihm: „Louis, könntest du Paige und mich bitte allein lassen?". Louis nickt, nimmt seine und meine Tasche und sagt: „Ich warte draußen auf dich." Schon schließt er die Tür hinter sich und Mrs. Lawrence fängt an auf mich einzureden, doch ich höre nicht hin. Wieso um alles in der Welt nimmt Louis meine Tasche? Ist das jetzt seine Taktik an mich heran zukommen oder was? „Paige, hörst du mir überhaupt zu?", will Mrs. Lawrence von mir wissen. Verwirrt nicke ich und versuche zuzuhören. „In Deutschland hattest du super Noten in Chemie und in letzter Zeit nicht mehr. Was ist los? Geht dir das hier alles zu schnell?", fragt sie mich besorgt. „Nein alles in Ordnung", stelle ich klar. „Schau mal, ich habe mich informiert und meine besten Chemie Schüler nach Unterstützung gefragt. Louis hat sich sofort bereiterklärt.". „Wie bitte?", quietsche ich auf. „Ja, das ist sehr nett von ihm nicht wahr? Ihr könntet heute die Hausaufgaben zusammen machen und wenn du das Gefühl hast, dass es nichts bringt, dann können wir es lassen. Aber dann musst du mir versprechen, selbst wieder ins Thema reinzukommen", erklärt sie. Ich nicke leicht und sie lächelt mich an, verabschiedet sich von mir und geht. Fassungslos bleibe ich im Raum stehen. „Alles klar?", fragt mich Louis und ich zucke zusammen. Ich drehe mich um und gehe wütend auf ihn zu: „Was soll das Louis? Erst redest du nicht mit mir und jetzt willst du mir helfen? Kannst du es nicht einfach gut sein lassen?" Kopfschüttelnd schaut er zu Boden: „Nein, das kann ich nicht, Paige. Ich will dir helfen, ich will dir zeigen, dass ich immer noch der bin, den du kennengelernt hast. Denn das war wirklich ich." „Ach ja? Dann erklär mir doch was los war! Was hab ich verdammt noch mal falsch gemacht?!", schreie ich ihn frustriert an. Es tut gut, meine ganze Wut an ihm auszulassen. Er hat es mehr als verdient. „Nichts, Paige, gar nichts. Es lag an mir, ich musste mit der Situation klar kommen. Ich kann es dir nicht genau erklären, zumindest jetzt noch nicht", sagt er leise. „Weißt du was? Bemüh dich erst gar nicht", ich gehe auf ihn zu, reiße ihm meine Tasche von der Schulter und stürme  aus dem Chemiesaal. Als ich fast in der Mensa angekommen bin höre ich schnelle Schritte hinter mir und schon steht Louis wieder vor mir. „Ich komm heute Mittag vorbei und helfe dir, ob es dir passt oder nicht", warnt er mich. „Untersteh dich", ich versuche an ihm vorbei zulaufen, doch er stellt sich mir erneut in den Weg: „Hast du nicht was vergessen?". „Was meinst du?", frage ich ihn seufzend. Grinsend hält er mir meinen Schlüsselbund entgegen. „Wo hast du den her?", frage ich ihn und nehme meine Schlüssel unsanft entgegen. „Der ist aus deiner Tasche rausgefallen, als du sie mir von meiner Schulter gerissen hast", erklärt Louis. „Ich find es echt süß, dass du meinen Schlüsselanhänger immer noch dran hast. Naja, du weißt schon, nach allem, was passiert ist" Was fällt ihm ein sowas zu sagen? Vielleicht reagiere ich über, aber dieser Junge hat definitiv Stimmungsschwankungen und darauf komme ich nicht klar. „Weißt du, eigentlich bin ich total blöd, dass ich ihn nicht schon lange weggeschmissen habe. Das kannst ja jetzt aber du für mich erledigen", fahre ich ihn an, mache den kleinen roten Bus umständlich von meinem Schlüsselbund und drücke ihn ihm in die Hand. Geschockt und gekränkt schaut er mich an und ich nutze die Chance und lass ihn einfach stehen. Das hätte ich schon viel länger mal tun sollen.

„Hast du heute Mittag schon etwas vor?", fragt mich Niall, als wir gerade vor unseren Häusern ankommen. Als ich Niall davon erzählt habe, dass ich Louis den Schlüsselanhänger zurückgegeben habe, hat er es auch für richtig gehalten. Ich bin froh, dass Niall mich nicht für verrückt gehalten hat, denn ich war mir nicht sicher, ob das die richtige Entscheidung war. Jetzt habe ich nämlich gar nichts mehr von Lou. Ich weiß ich sollte eigentlich froh darüber sein, aber in Wahrheit vermisse ich ihn. „Ja, ich muss Hausaufgaben machen und mich mit Chemie beschäftigen. Ich hoffe, dass Louis nur blufft und nicht wirklich herkommt um mir zu helfen", scherze ich, obwohl ich tief in mir weiß, dass ich enttäuscht wäre, wenn er nicht kommen würde. „Na gut. Dann muss ich mich wohl selbst beschäftigen", schmollt Niall und er sieht dabei so süß aus. Ich umarme ihn zum Abschied. „Das schaffst du schon", muntere ich ihn auf, winke ihm zu und verschwinde in meinem Haus. Ich schlendere in die Küche und setzte mich zu Harry an den Tisch. „Wo ist Mom?", frage ich ihn. „Bei einem Vorstellungsgespräch", antwortet er. „Wieso weiß ich nichts davon?" „Keine Ahnung", gibt Harry zurück und zuckt mit den Schultern. Ich habe das Gefühl, meine Mutter in letzter Zeit vernachlässigt zu haben. Seit wir hier sind ist Dad so gut wie nie da und sie hat es wirklich nicht leicht mit Harry und mir. Ich muss mich mehr für sie interessieren. Früher habe ich ihr immer alles erzählt, vor allem, was Jungs betrifft. Ich habe sie damals auch über Louis vollgeheult, aber jetzt ist sie so sehr beschäftigt, dass ich noch keine Gelegenheit hatte, mit ihr zu reden. Das müssen wir unbedingt nach holen. „Was machst du heute?", fragt Harry mich. „Lernen", murmle ich müde. „Uh, wie vorbildlich", Harry grinst mich an und piekst mich in die Wange. „Nimm dir ein Beispiel daran", ziehe ich ihn auf und gehe in mein Zimmer. Seufzend hole ich meine Englischaufgaben hervor. Wenigstens etwas, dass ich kann. Als ich fertig bin, lasse ich mich aufs Bett fallen und schließe die Augen. Chemie kann ich auch später machen. Als ich gerade am Einschlafen bin, klingelt es an der Tür. „Paige, mach auf!", ruft Harry von seinem Zimmer aus. So ein fauler Trottel. Genervt gehe ich die Treppen herunter und öffne die Tür. Vor mir steht ein Junge mit dunkelbraunen Haaren und leuchtend blauen Augen. „Louis?".

So close but so far away  (Louis Tomlinson ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt