Paige PoV
„Ich kann nicht mehr." Erschöpft klappe ich mein Biobuch zu und lasse mich auf Nialls Bett fallen. Es sind jetzt vier Tage vergangen, seitdem ich mit Louis wieder aus Doncaster zurück bin. Diese vier Tage habe ich die ganze Zeit mit Niall verbracht. Leider nicht zum Vergnügen, eher zum Lernen. In einer Woche fängt die Schule für uns wieder an und somit auch die Vorbereitungen für die Prüfungen. Wenn wir die Prüfungen geschafft haben, müssen wir die Abschlussfeier und den Ball vorbereiten. Ich habe beschlossen zu studieren, um später mal in einem Verlag zu arbeiten. Soweit ich weiß, wird Louis auch ein Studium beginnen, da er Musiklehrer werden will.
„Geht mir genauso."
Niall atmet erschöpft aus und legt sich neben mich. „Kannst du glauben, dass wir es tatsächlich bald geschafft haben?", fragt er und schüttelt ungläubig seinen Kopf.
„Nein. Irgendwie habe ich Angst vor der Zukunft."
Nialls blaue Augen sehen mich fragend an, während er wartet, dass ich weiterrede.
„Ich meine, was wenn ich mein Studium nicht schaffe, oder ich merke, dass das gar nicht das ist, was ich will?" Wahrscheinlich mache ich mir viel zu viele Gedanken. Aber ich habe einfach Angst vor dem erwachsen werden, Angst auf mich allein gestellt zu sein. Wisst ihr, was ich meine?
„Du wirst es schaffen. Und wenn es wirklich nichts für dich ist, dann beendest du dein Studium und fängst etwas Neues an. Du wirst schon deinen richtigen Weg finden. Wir alle werden das. Außerdem hast du doch Louis an deiner Seite." Es ist wirklich süß von Niall, dass er mich aufmuntern will. Das, was er gerade gesagt hat, ist ebenfalls ein Punkt, vor dem ich Angst habe. Was wird aus Louis und mir? Werden wir zusammen ziehen und vielleicht irgendwann mal eine Familie gründen? Oder werden wir gar keine Zeit mehr für einander haben und uns trennen? Bei der Vorstellung, dass sich unsere Wege wirklich trennen können, treten mir Tränen in die Augen. Mühsam schlucke ich sie hinunter und setze mich ruckartig auf.
„Ich habe Louis seit unserer Ankunft nicht mehr gesehen", flüstere ich eher zu mir selbst, als zu Niall. „Ich habe die ganze Zeit mit dir und dem Lernen verbracht, obwohl er mich auch gefragt hat, ob wir gemeinsam lernen sollen." Ich drehe mich zu Niall um, der mich verständnislos anschaut. Er stützt sich auf seinen Ellenbogen ab und zieht seine Augenbrauen in die Höhe.
„Was willst du damit sagen?" Ich schweige eine Weile. Ich weiß nicht genau, was ich damit sagen will. „Ich habe ein schlechtes Gewissen", antworte ich leise.
„Weil ihr euch nicht so oft seht?"
„Vielleicht. Keine Ahnung, weil ich mit dir lerne, anstatt mit ihm. Aber ich war jetzt ein paar Tage mit ihm in Doncaster und wir haben schon länger nichts mehr so richtig miteinander gemacht. Louis sagt zwar, dass es okay für ihn ist, aber ich will nicht, dass er sauer ist. Verstehst du, was ich meine?"
Niall antwortet nicht sofort, sondern mustert mich nur. Ich wende meinen Blick ab. Anscheinend steigt mir der ganze Prüfungsstress gewaltig zu Kopf. Warum mache ich mir so dämliche Sorgen. Louis versteht das, außerdem lernt er ja auch mit Liam. Aber er verbringt nicht so viel Zeit mit Liam, wie du mit Niall, flüstert mir eine Stimme zu. „Ich verstehe dich, Paige. Aber ich glaube du machst dir viel zu viele Gedanken. Louis hat gesagt, dass es ihm nichts ausmacht, also von dem her", sagt Niall nach einer Weile. „Ja wahrscheinlich." Ich atme einmal tief durch und lasse mich dann wieder auf Nialls Bett fallen. „Ich bin richtig fertig", sage ich und schließe meine Augen. Niall brummt zustimmend. Ich spüre, wie mich meine Müdigkeit völlig überrollt und bevor ich mich dagegen wehren kann, merke ich, wie ich immer mehr in meinen Schlaf abdrifte.
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Langsam öffne ich die Augen und strecke mich. Ich schaue mich um und muss erstmal meine Orientierung wieder finden. Ich entdecke Niall neben mir, der immer noch schläft und gleichmäßig atmet. Wir sind gestern ernsthaft vor Erschöpfung eingeschlafen. Jetzt ist es schon so weit gekommen, dass ich es nicht mal mehr nach Hause schaffe, obwohl ich nur die Straße überqueren muss. Vorsichtig rüttle ich an Nialls Schulter. „Nialler, wach auf." Verwirrt öffnet der Blondschopf die Augen und starrt mich erschrocken an. „Wir sind eingeschlafen?", fragt er und setzt sich langsam auf. Ich nicke, stehe auf und sammle meine Sachen ein. „Ich muss dringend nach Hause." Niall nickt und will aufstehen, doch ich halte ihn auf. „Bleib hier und leg dich nochmal hin, Nialler. Du siehst nicht so aus, als wärst du schon ausgeschlafen", lache ich und bemerke erst jetzt, dass seine blonden Haare in alle Richtungen stehen.
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So close but so far away (Louis Tomlinson ff)
FanfictionZwei Wochen habe ich mit ihm verbracht. Danach dachte ich, dass ich ihn nie wieder sehen würde. Doch ein Umzug nach London verändert alles. Die Geschichte von Paige Styles und Louis Tomlinson.