Louis PoV
Ich liege auf dem Bett und denke mal wieder an sie. Meine Freundin. Dass ich sie jetzt wirklich so nennen darf, kann ich immer noch nicht fassen. Ich habe wirklich gedacht, dass Paige mir nie eine Chance geben wird, nachdem ich so blöd zu ihr war. Aber das hat sie und sie macht mein Leben einfach wieder lebenswert. Ich hätte einfach von Anfang an checken sollen, dass sie mir niemals wehtun würde. Ich werde sie nie mehr gehen lassen und ich hoffe, dass sie genauso denkt. Das Klingeln meines Handys lässt mich hochschrecken. Ich nehme es in die Hand und schaue auf den Display: Paige. Sofort breitet sich dieses Kribbeln in mir aus, an das ich mich nie gewöhnen werde. Lächelnd nehme ich ab:
„Hey, Kleine"
„Hi Lou", ich sehe ihr süßes Lächeln vor mir.
„Was gibt's?", frage ich.
„Hast du Lust vorbei zukommen? Ich habe Sturmfrei.", erklärt sie.
Wie soll ich das ablehnen können? Ich stimme ihr zu und gebe ihr Bescheid, dass ich in zehn Minuten bei ihr bin.
Ich laufe durch die Gassen, die nur von den Straßenlaternen beleuchtet werden. Ich laufe an Dianas Haus vorbei, aus dem laute Musik dröhnt. War ja klar. Ich beschleunige meine Schritte etwas und als ich gerade um die Ecke biegen will, ertönt eine hohe Mädchenstimme: „Louis, bist du das?". Ich ignoriere es und laufe einfach weiter. Ein paar Sekunden später steht ein Mädchen mit einem pinken sehr, sehr kurzem Kleid vor mir. Diana. „Was willst du?", frage ich ungeduldig. „Komm mit auf die Party, so wie früher", sie kommt, oder besser gesagt stolpert, näher auf mich zu. „Wir beide wissen, dass du mich vermisst", flüstert sie mir ins Ohr und ich schiebe sie angewidert von mir weg. Wäre das jetzt Paige gewesen, hätten sich ganz andere Gefühle in mir breit gemacht. „Du bist betrunken, Mädchen", sage ich und sie lacht laut auf. In dieses Lachen habe ich mich mal verliebt... Doch jetzt habe ich ein Mädchen an meiner Seite, das das ganze Universum mit ihrem Lachen zum Strahlen bringen könnte. „Ach komm, bist du immer noch wütend wegen damals?", fragt sie und spielt an dem Kragen meiner Jacke herum. Ich verliere so langsam meine Nerven. „So schlimm war es nicht. Jetzt könntest du mich wieder haben", kichert sie. Was fällt ihr eigentlich ein? Ich packe sie an ihren Armen und drücke sie unsanft an die Wand. Überrascht keucht sie auf. „Jetzt pass mal auf, keiner will dich haben. Du bist ein verdammtes, verwöhntes Miststück, dass jeden verarscht und du hast es nicht verdient geliebt zu werden!", presse ich wütend hervor. Sie schaut mich mit großen Augen an. Dann erfüllt etwas anderes ihren Blick: Hass. „Ach und sie hat es verdient geliebt zu werden? Woher willst du wissen, dass sie dich nicht verarscht?", faucht sie mich an. Ich lasse sie los und gehe von ihr weg. „Sie hat dich nicht verdient, Louis! Ihr passt nicht zusammen und das weißt du auch! Ich sehe nicht zu, wie du in dein Unglück rennst!", ruft sie mir hinterher. Ich drehe mich ein letztes Mal um und schaue sie bedrohlich an: „Du warst mein Unglück. Und wenn du ihr auch nur einmal zu nahe kommst, dann wirst du das bereuen." Mit diesen Worten lasse ich sie stehen. Ich muss mich jetzt erst wieder beruhigen. So einen Ausbruch wollte ich eigentlich nie wieder haben, aber dieses Mädchen treibt mich immer wieder dazu. Wenn sie es auch nur irgendwie wagt meine Beziehung zu Paige zu zerstören, dann zerstöre ich sie. Ich weiß nämlich ganz genau, dass dieser Gedanke in Dianas Kopf herumschwirrt.
„Wo warst du denn so lange? Ich habe mir Sorgen gemacht", Paige zieht mich in ihr Haus und ich umarme sie sofort. Sie erwidert die Umarmung, aber sie weiß gar nicht wie sehr ich das jetzt brauche. Ich umarme sie so fest, als wäre das unsere Letzte. Und diese Vorstellung ertrage ich einfach nicht. „Lou, ich brauche Luft", sagt sie lachend und widerwillig löse ich mich von ihr. Als sie meinen Gesichtsausdruck sieht, wird sie sofort wieder Ernst. „Was ist los?" flüstert sie. Ihre Augen sehen traurig aus, aber so kann ich sie nicht sehen. Sie soll niemals traurig sein, vor allem nicht wegen mir. Sanft nehme ich ihr Gesicht in meine Hände. „Es ist alles gut, Paige", versuche ich sie zu überzeugen. „Aber...", weiter kommt sie nicht, denn ich drücke ihr meine Lippen auf ihre. Erst will sie mich wegdrücken, doch dann gibt sie den Kampf auf und erwidert meinen Kuss. Wir stehen lange so im Flur, doch als sie sich zurückzieht, kommt es mir viel zu kurz vor. Ohne etwas zu sagen zieht sie mich mit ihrer zierlichen Hand in ihr Zimmer und wir lassen uns gemeinsam auf ihr Bett fallen. Es herrscht eine komische Stille zwischen uns, also frage ich sie: „Was ist los?". „Mit mir? Nichts." Ist sie jetzt wirklich beleidigt? „Paige, es ist nichts. Es war einfach ein anstrengender Tag und ich will dich nicht unnötig belasten", erkläre ich. Böse schaut sie mich an: „Louis, wir sind in einer Beziehung, da teilt man seine Sorgen." „Ich habe keine Sorgen, Kleine, glaub mir." „Wirklich?", fragt sie leise. „Wirklich", sage ich so überzeugend wie möglich. „Du würdest es mir doch sagen, nicht wahr?", versucht sie es ein weiteres Mal. Ich ziehe sie an mich, weil sie einfach viel zu weit weg von mir liegt, und beruhige sie: „Ich würde es dir sagen, Paige." Und damit lüge ich ihr einfach ins Gesicht. Es ist ja keine große Lüge, aber das mit Diana bereitet mir durchaus Sorgen. Doch diese Sorgen kann ich einfach nicht mit ihr teilen. Ich schaue in Paiges Gesicht, auf dem ich immer noch eine besorgte Miene erkenne. Ich nehme ihre kleine Hand in meine und senke meine Lippen an ihr Ohr. „Ich liebe dich", flüstere ich und sofort spüre ich, wie sie eine Gänsehaut bekommt. Dieses Gefühl, dass ich genauso eine Macht über sie habe, wie sie über mich, beruhigt mich. „Und ich liebe dich", flüstert sie zurück und drückt mir einen kleinen Kuss auf den Mund. Ich grinse sie breit an und mein Herz hämmert wild gegen meine Brust. Die Gefühle die sie in mir auslöst sind nicht in Worte zu fassen. Nein, sie sind besser als Worte.
Als ich wieder zu Hause bin, schleiche ich sofort in mein Zimmer. Als Harry nach Hause kam, hat er mich regelrecht rausgeschmissen. Sein Beschützerinstinkt hat wohl etwas überreagiert, aber ich verstehe ihn. Würde ich meine Schwester mit einem Typ im Bett sehen, wenn ich nach Hause komme, würde ich auch so reagieren. Mein Handy vibriert und ich schnappe es mir sofort. Eine Nachricht von Paige:
Hey, tut mir Leid wegen Harry, ich glaube er ist besoffen oder so. Kann ich morgen bei dir vorbei kommen?
Ich muss lächeln und schreibe sofort zurück:
Ich glaube „besoffen" ist nicht das richtige Wort, eher besorgt. Natürlich, komm vorbei wann du willst, ich bin da.
Ich lege mein Handy wieder weg und spüre sofort die Vorfreude auf morgen.
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So close but so far away (Louis Tomlinson ff)
FanfictionZwei Wochen habe ich mit ihm verbracht. Danach dachte ich, dass ich ihn nie wieder sehen würde. Doch ein Umzug nach London verändert alles. Die Geschichte von Paige Styles und Louis Tomlinson.