Kapitel 15

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"Was machen wir heute?", fragt Niall mich gelangweilt. Heute ist es ziemlich heiß draußen und Niall und ich sitzen schon seit Stunden vor meinem Ventilator. „Vielleicht könnten wir ins Freibad", schlage ich vor. „Wieso fällt uns das erst jetzt ein?", Niall steht seufzend auf und geht zur Tür. „Ich zieh mich um und du dich auch und dann geht's los", sagt er und schon ist er verschwunden. Ich hole meinen pinken Bikini vom Schrank und ziehe mich um. Ich nehme mir vom Bad ein Handtuch und mache mir einen Dutt. Ich packe alles was ich brauche in eine Tasche und gehe runter. „Hast du bei diesem Wetter nichts Besseres zu tun?", frage ich Harry, der im Wohnzimmer sitzt und fernsehen schaut. „Ähm, nein", antwortet er gelangweilt. „Such dir Freunde, Harry", sage ich lachend. Harry schaut mich gespielt beleidigt an. „Es kann halt nicht jeder einen Niall haben." Ich grinse ihn an und gebe ihm Bescheid, dass ich ins Freibad gehe. Er wünscht mir viel Spaß und ich verlasse das Haus. Ich klingle bei Niall, der mir sofort aufmacht. „Bereit?", frage ich ihn. Niall nickt: „Bereit."

„Da ist ein guter Platz", Niall zieht mich unter einen Baum, der in der Nähe des Wassers steht. Wir breiten unsere Handtücher aus und legen uns darauf. „So könnte ich jeden Tag verbringen", sagt Niall. Zustimmend nicke ich und schließe meine Augen. Es tut einfach so gut die Sonne zu genießen. „Schau mal, wer da ist", Niall stupst mich an und ich öffne die Augen. Ich sehe, wie Louis und Liam gerade aus dem Wasser kommen. „Oh, wow", rutscht es mir raus und ich hoffe, dass Niall es nicht gehört hat. Louis hat eine rote Badehose an und zum ersten Mal habe ich freien Blick auf seinen Oberkörper. Seine Brust zieren Tattoos und er hat ziemliche Muskeln. Er ist einfach perfekt. „Paige, starr doch nicht so", zieht Niall mich auf und ich schaue ihn böse an. Wer starrt denn bitte bei diesem Anblick nicht? „Liam hat uns entdeckt!", flüstert Niall aufgeregt. Ich frage mich wirklich, warum er sich immer so freut, wenn Louis in der Nähe ist. „Weil ich euch shippe", erklärt Niall grinsend. Fragend schaue ich ihn an. „Du hast deine Gedanken laut ausgesprochen." Oh. „Wer shippt wen?", fragt plötzlich jemand neben mir. Ich schaue auf und erblicke Liam. „Ach nichts", lügt Niall und grinst mich vielsagend an. „Okay", meint Liam, „Dürfen wir uns zu euch setzen?". Ich schaue Niall fragend an und er nickt. Liam setzt sich neben Niall und ich frage mich wo Louis ist. „Louis kommt auch gleich", sagt Liam, als hätte er meine Gedanken gelesen. Irgendwie habe ich Angst ihm zu begegnen. Wie soll ich mich denn verhalten? Ich weiß ja nicht mal, was das zwischen uns ist. Und ich kann ihn ja nicht einfach fragen. Das würde total blöd kommen. „Hey", ertönt es neben mir und ich zucke zusammen. „Habe ich dich erschreckt?", fragt Louis mich amüsiert. „Ja. Ich war in Gedanken." Louis legt sein Handtuch neben mich und legt sich darauf. Wenn er so locker mit allem umgeht, dann muss ich das auch tun. „Geht ihr mit ins Wasser?", fragt Niall nach einer Weile. „Nein, ich war gerade erst", sagt Lou und Nialls Blick wandert zu mir. „Ich bleibe auch hier." „Naja, selbst schuld, ihr verpasst den ganzen Spaß", sagt Liam und die beiden verschwinden in Richtung Wasser. Ich lege mich wieder hin und tue so, als würde ich mich entspannen. Dabei bin ich überhaupt nicht entspannt. Irgendwann halte ich diese Spannung zwischen uns nicht mehr aus und sage: „Ich hole mir ein Eis, willst du auch eins?". „Nein, danke. Ich passe auf unsere Sachen auf." Ich nicke, nehme meinen Geldbeutel aus der Tasche und mache mich auf den Weg zum Eisstand. Als Louis außer Sichtweise ist, atme ich gestresst aus. Hoffentlich bleibt das jetzt nicht so komisch zwischen uns. Vielleicht sollten wir einfach mal Klartext reden. „Hi, Paige", sagt ein Junge und stellt sich mir in den Weg. „Kennen wir uns?", frage ich verwirrt. „Nein, aber ich kenne dich. Jeder kennt die Neue." „So neu bin ich nicht mehr", erwidere ich. „Hast du Lust dich zu mir zu legen?", fragt er mich mit einem hinterhältigen Grinsen. „Ähm, nein danke", ich will an ihm vorbei laufen, doch er hält mich an meinem Arm zurück. „Was willst du von mir?", zische ich ihn an und fühle mich langsam aber sicher bedrängt. „Niemand lässt mich abblitzen, vor allem nicht so ein kleines Mädchen wie du", presst er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Sein Druck an meinem Arm verstärkt sich und ich versuche mich von seinem Griff zu befreien, doch er ist zu stark. „Lass mich los, du tust mir weh!", schreie ich ihn panisch an, doch er macht keine Anstalten zu gehen. Was will dieser Kerl von mir? „Hast du nicht gehört Dan? Du sollst sie los lassen", sagt plötzlich jemand hinter mir und ich drehe mich um. Louis steht mit zusammengeballten Händen vor mir. „Ach und was wenn nicht?", der Junge, Dan, lacht spöttisch auf. Louis kommt näher und löst Dans Griff von mir. „Dann bekommst du es mit mir zu tun", stellt er klar. Ich wusste gar nicht, dass Lou so bedrohlich sein kann. „Bleib locker, Louis, ich mache doch nur Spaß", Dan lacht nervös und verschwindet. „Alles okay?", fragt Louis besorgt und streichelt sanft über die Stelle, an der Dan mich festgehalten hat. „Ja. Was wollte er denn von mir?" „Dan ist ein Arschloch. Er macht sich an jede ran, aber an dir soll er sich nicht vergreifen. Ich werde dafür sorgen, dass sich niemand mehr an dir vergreift." Louis schaut mir in die Augen und ich erkenne immer noch Wut in ihnen. Ich habe keine Ahnung, wie ich diese Worte verstehen soll. Ich will nicht zu viel hinein interpretieren. „Danke", sage ich und er nickt mir aufmunternd zu. Der Appetit auf mein Eis ist mir vergangen, also machen wir uns wieder auf den Weg zu unserem Platz. Liam und Niall sind immer noch im Wasser. Ich setze mich im Schneidersitz hin und Louis setzt sich mir gegenüber. Keiner weiß, was er sagen soll, also sehen wir uns einfach nur an. Und das fühlt sich besser an als Worte. Ich weiß, ich müsste jetzt irgendwas sagen, damit ich Klarheit habe, aber ich will den Moment nicht zerstören. Plötzlich sehe ich, wie sich auf Louis' Gesicht auf einmal ein Grinsen bildet. „Was ist?", frage ich ihn. „Ich hab eine Idee." Louis steht auf und ich schaue ihn verwirrt an. Plötzlich bückt er sich zu mir runter und hebt mich hoch. Ich schreie auf und fange an zu zappeln. „Was tust du Lou?", quietsche ich. Anstatt mir zu antworten lacht er nur und läuft einfach weiter. Vor dem Schwimmbecken bleibt er stehen. Als mir klar wird, was er vorhat, zapple ich noch mehr als vorher. „Nein Louis, tu das nicht! Wenn du das tust, dann...", weiter komme ich nicht, denn ich spüre, wie Louis seinen Griff lockert und mich fallen lässt. Ich lande direkt im Wasser und tauche sofort auf. „Das hast du nicht umsonst getan", drohe ich ihm, greife nach seiner Hand und ziehe ihn ebenfalls ins Wasser. „Wozu ist man im Freibad, ohne ins Wasser zu gehen?" unschuldig schaut er mich an. Ich werfe mich auf ihn und versuche ihn unter Wasser zu tunken, doch er ist, wie erwartet stärker als ich. „Gib es auf, Kleine." Louis legt seine Hände an meine Hüfte und ich verschränke meine ganz automatisch hinter seinem Hals. Schon wieder spüre ich überall dieses Kribbeln, genau wie gestern. „Hast du morgen Zeit", fragt er und es klingt fast wie ein flüstern. „Kommt darauf an für was", antworte ich grinsend. Louis lächelt. „Für mich." „Immer", antworte ich. Louis' Augen fangen wieder an zu strahlen und er murmelt ein „Gut". „Diesmal bin ich um acht bei dir", bestimme ich und bevor er mir wiedersprechen kann löse ich mich von ihm. „Komm, wir gehen mal nach Niall und Liam schauen." Ich weiß, dass ich damit unseren Moment zerstört habe, aber sie fragen sich bestimmt schon wo wir bleiben. Louis zieht einen Schmollmund, folgt mir dann aber aus dem Wasser.

So close but so far away  (Louis Tomlinson ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt