poison among friends

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1434 Wörter


Mattheos POV

Ein Tag in Hogsmeade klingt vielversprechend.

Was nicht so vielversprechend klingt: Coco und ich werden nicht allein sein, solange Draco mitkommt. Deswegen muss ich das verhindern.

Glücklicherweise hat mich das Brauen vom Zaubertrank inspiriert und mir eine Idee in den Kopf gepflanzt, die ich seitdem nicht mehr los werde. Stattdessen gieße ich den Sprössling mit meinen Plänen und weiteren Einfällen und möglichen Varianten, was passieren könnte, wenn ich erwischt werde.

Draco ist mit Blaise Zabini irgendwo in Hogwarts unterwegs - wo genau, ist mir reichlich egal, solange ich ihm nicht versehentlich über den Weg laufe. In meinen Manteltaschen sind ein paar Galleonen, mit denen ich mir Draco für morgen vom Hals schaffen werde.

Vorausgesetzt, es klappt alles so, wie ich es plane.

Es ist bereits spät, gegen 21 Uhr. Da wir Freitag haben, besteht keine Regelung, wann die Schüler wieder auf ihren Zimmern sein sollen, aber es wird nicht gerne gesehen, wenn sich Schüler noch nach Mitternacht in den Fluren herumtreiben, also muss ich mich trotzdem beeilen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.

Ich schlüpfe aus den Toren und husche zu dem Quidditchfeld, um mir einen Besen zu schnappen. So komme ich am schnellsten und sichersten nach Hogsmeade und wieder zurück.

Kaum habe ich mir einen der Besen geschnappt, der zwar nicht sonderlich schnell, dafür aber noch nicht so abgegriffen ist wie die anderen, schwinge ich mich auch schon drauf und stoße mich vom Boden ab.

Der Wind peitscht mir ins Gesicht und ich muss mehrmals blinzeln, weil der leichte Schneefall meine Sicht behindert, durch die Schneeflocken, die sich in meinen Wimpern verfangen.

Bei Merlins Bart, was mache ich bloß alles für Coco? Und dann auch noch, ohne dass sie davon weiß.. Wie selbstlos von mir, nicht?

Auf halbem Weg spüre ich meine Ohren schon nicht mehr, obwohl ich mir immer wieder die Kapuze über den Kopf ziehe. Leider ist der Wind so unbarmherzig, dass er mir die Kapuze nach einigen Sekunden schon wieder vom Kopf fegt.

Ich könnte ein kleines Feuer aus der Spitze meines Zauberstabs beschwören, aber dann könnte ich mich nicht mehr so gut auf das Fliegen konzentrieren - Draco ist sogar wesentlich besser im Fliegen als ich.

Unter mir sehe ich ein paar der Tiere, die den Verbotenen Wald bevölkern: eine große Herde Knuddelmuffs, Kniesel und sogar ein paar Thestrale und - das kommt wohl seit Vaters Tod immer öfter vor - Einhörner. Ihr Fell schimmert im Mondlicht auffällig.

Ein beklemmendes Gefühl zwingt mich, den Blick von den Einhörnern abzuwenden. Ich habe kein Recht, so schöne Tiere zu bewundern, wenn mein Vater für genau das Gegenteil stand, was sie repräsentieren.

Meine Blutlinie lastet auf mir wie ein Fluch. Vielleicht ist es das sogar - vielleicht sind Bellatrix und Voldemort verflucht worden, weil sie so schreckliche Dinge getan haben, und mit ihnen.. ihr.. Erzeugnis.

Ich senke den Kopf, um den schneidenden Wind so gut es geht abzumildern. Er drückt mir unangenehm auf die Ohren, Wangen und Augen.

Wenig später bin ich in Hogsmeade angekommen. Ich bin durchgefroren und meine Finger sind taub, als ich von dem Besen steige und sie einen nach dem anderen vom Holz löse, weil sie so steif sind.

Den Besen klemme ich mir unter den Arm, während ich durch die Gassen von Hogsmeade wandere. Die Straßen sind beleuchtet, und genau das brauche ich, weil ich Hogsmeade bisher immer so gut es ging gemieden habe. Auch wenn ich den Großteil der Zauberergemeinschaft nicht kenne, kennt sie mich. Ich fühle die unverhohlenen Blicke der Zauberer und Hexen, als ich an einem Geschäft nach dem anderen vorbeigehe, die Namensschilder lese und weiterziehe.

Sin - Mattheo Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt