damn, he isn't a bad person

384 11 4
                                    

2796 Wörter




Die Weihnachtsfeier ist in vollem Gange.

Der dunkle Saal ist mit silbernen Lichterketten behangen und durch einen Zauber fallen weiße, künstliche Schneeflocken durch die Luft, die aber verschwinden, bevor sie auf dem schwarz marmorierten Boden auftreffen.

Die Hauselfen laufen durch die Menge und bieten auf ihren Tabletts Cocktails und kleine Häppchen an.

Über dem großen Kamin, in dem das Feuer die Holzscheite knacken lässt, hängt ein tiefgrüner Kranz, der ebenfalls mit silbernen Lichtern behängt ist. Und der über drei Meter große Tannenbaum in der Mitte des Saals ist mit reichlich Kugeln geschmückt, die auf den ersten Blick wie normaler Weihnachtsschmuck aussehen, aber wenn man nahe genug ist, erkennt man das unverwechselbare Wappen der Slytherins darin. In manchen Kugeln steckt sogar eine kompliziert verzauberte Illusion, sodass das Innere der Kugeln aussieht, als würde eine winzige Schlange darin umher fliegen.

Die Malfoys haben wirklich keine Kosten gescheut: In einer Ecke des Saals spielen ein paar Musiker dezente Melodien, die magisch durch den Saal getragen werden, damit man auch auf der anderen Seite des Raums die Lieder genießen kann.

Sie haben sogar einen magischen Schokoladenspringbrunnen - sehr zur Freude von ein paar der jüngeren Gäste.

Ich habe schnell den Überblick verloren, wie viele Zauberer und Hexen hier heute anwesend sind. Nach fünfzig Personen habe ich aufgehört zu zählen.

Ich halte mich möglichst bedeckt, weil ich niemanden der Anwesenden kenne - mit Ausnahme von Malfoy und Riddle, die allerdings ständig belagert werden.

Außerdem kann ich so in Ruhe die Leute beobachten und mir in Gedanken Notizen machen, wem ich im Laufe des Abends mehr Aufmerksamkeit schenken sollte.

Malfoy lässt sich Zeit mit den Gesprächen und hört den Leuten geduldig zu. Anders als Riddle. Der sieht nämlich so aus, als würde er sich gar nicht wohlfühlen und versucht ständig, die Leute von sich abzuwimmeln. Aber kaum, dass er es geschafft hat, sich von einer Person loszueisen, springt ihm die nächste in den Weg.

Ich nehme mir gerade eins der leckeren Häppchen - eine in Schokolade getauchte Erdbeere -, als sich jemand neben mich stellt.

,,Hallo, Schönheit", säuselt der Mann, der seinen Blick gierig an mir auf und ab wandern lässt.

Sofort bereue ich die Wahl meines Kleides. Es ist so dunkelgrün wie Kiefernadeln, schmeichelt meinem Körper wie eine zweite Haut und endet in der Mitte meiner Oberschenkelknochen.

Mit der Erdbeere zwischen den Fingern schaue ich hinauf in die blauen Augen, die mich so schamlos mustern, aber ich bin mir sicher, den Zauberer noch nie gesehen zu haben. Ich schätze ihn auf mindestens Mitte 20.

,,Und Sie sind?", frage ich daher und werfe mir die offenen Haare über die Schulter.

Seine schmalen Lippen verziehen sich zu einem gewinnbringenden Lächeln, das aber zu schmierig wirkt, als ernst gemeint zu sein. ,,Fletcher Burke. Und du, meine Schöne?"

Bei dem Nachnamen klingelt etwas bei mir und Furcht regt sich in meiner Magengrube, gleichwohl ich gerne triumphierend aufgeschrien hätte. Denn mein erster Kontakt an diesem Abend muss niemand Geringeres sein, als der Sohn der Mitbesitzer vom Geschäft "Borkin und Burkes" in der Nokturngasse. Wenn man den Spekulationen und Gerüchten glauben möchte, waren seine Großeltern Freunde von Tom Vorlost Riddle und seine Eltern schlossen sich Voldemort im Zaubererkrieg an. Seine Familie zählt zu den "Unantastbaren Achtundzwanzig", das bedeutet, dass seine Familie zu den reinblütigen Hexen und Zauberern gehört.

Sin - Mattheo Riddle Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt