•61 || „Und du bist also Harry." •

65 14 0
                                    

Hallöchen:)
Da bin ich auch mal wieder, hat wieder lange gedauert. Es tut mir leid, aber ich habe mein Abitur, einen Platz für ein FSJ und bekomme Freitag mein Abschlusszeugnis. Bin ich aufgeregt? Definitiv.
Mal schauen, was die Zukunft noch so bringt. Geplant ist jedenfalls, Paperplanes in den nächsten Wochen zu beenden. Meine nächste Story habe ich bereits angefangen und die ersten Kapitel stehen in den Startlöchern. Wann sie allerdings kommen, weiß ich noch nicht. Infos und Insider wirds auf Insta geben (lea.ftdt_28)!!
Dann viel Spaß und teilt mir gerne eure Gedanken mit!
Bis dann,
Lea

Kapitel 61

„Und du bist also Harry.“

Etwa zwei Wochen später ging es Harry nochmal deutlich besser. Seine Genesung schritt gut voran, weshalb er endlich entlassen werden konnte. Auch wenn er trotzdem zweimal die Woche ins Krankenhaus in London musste, um seine Therapien fortzusetzen, hatte er beinahe Freudensprünge gemacht.

Tatsächlich war Anne sogar bei ihm gewesen. Zwar wusste ich nicht, wie es verlaufen war, weil ich nicht dabei gewesen war, aber Harrys Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatten sich die zwei ausgesprochen. Ich freute mich unheimlich für ihn und ging Anne ebenfalls einmal kurz besuchen, um ihr zu sagen, dass sie jederzeit bei uns in London willkommen war, wenn es ihr so gut ging, dass sie sich eine kleine Auszeit gönnen konnte.

Zayn holte Harry und mich am Nachmittag im Krankenhaus ab. Im Auto stieg ich zu Harry nach hinten auf die Rücksitzbank, damit er nicht so alleine war.

»Aber keine Knutscherei in meinem Auto, verstanden?«, knurrte Zayn, als ich Harry einen Kuss gab.

Ich verdrehte die Augen. »Nein, Zaynie.«

Harry schmunzelte und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Das war zwar nicht ganz so einfach, weil er selbst im Sitzen größer war als ich, aber es schien einigermaßen gemütlich zu sein. Immerhin fing er schon an zu schnarchen, da hatten wir Holmes Chapel noch nicht ganz verlassen.

Das Radio spielte leise Musik vor sich hin. Ab und an zappte Zayn durch die Sender, bis er es irgendwann ließ, weil er nichts zu finden schien, das nach seinem Geschmack war. Den Blick nach draußen gerichtet ließ ich meine Gedanken schweifen. Ich dachte darüber nach, wie es mit Harry und mir nun weitergehen würde.

Vorerst würde er bei El und mir in der Wohnung wohnen, bis er wieder vollständig genesen war. Doch was dann war, wusste bisher keiner von uns. Ob er mit mir in London bleiben würde? Aber wenn ja, wie lange? Oder würde er so bald wie möglich wieder zurück nach Italien gehen? Immerhin waren da seine Freunde. Niall und Liam, die bereits vor drei Wochen zurückgeflogen waren, weil der Ire nicht länger aus seiner Bäckerei wegbleiben konnte.

Bevor ich mir darüber den Kopf zerdachte, verwarf ich den Gedanken wieder. Es würde sich schon alles zurechtfinden, da war ich mir sicher. Mein Blick glitt zu Harry, dessen Gesicht im Schlaf so unglaublich friedlich aussah. Wenn man ihn so anschaute, wie er entspannt schlief und leise vor sich hin schnarchte, sollte man nicht meinen, dass er durch seine persönliche Hölle gegangen war.

Doch wenn man tiefer blickte. Unter seine Fassade, die er versuchte, aufrecht zu erhalten, um die Personen in seinem Umfeld nicht wissen zu lassen, dass es ihm eigentlich doch nicht ganz so gut ging, wie er behauptete, dann konnte man erkennen, dass er innerlich verwundet war. Physisch wie psychisch. Es war von Anfang an klar gewesen, dass er nicht spurlos aus der Sache rausgehen würde.

Wenn man so eine abgefuckte Scheiße erlebte, dann hinterließ das Spuren. Ziemlich tiefe Spuren. Nach außen hin gab Harry es nicht zu. Er hasste es, anderen Personen gegenüber schwach und verletzlich zu sein. Aber ich hoffte, dass er die Termine bei der Psychologin, die er verschrieben bekommen hatte, ernsthaft wahrnahm. Er musste das nicht alles mit sich selbst ausmachen. Mittlerweile kannte ich ihn gut genug, um zu wissen, dass er das gerne so machte. Für andere dicht machen und innerlich zu kämpfen.

Paperplanes || l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt