Hey,
Viel Spaß mit den neuen Kapiteln, lasst mich gerne wissen, was ihr denkt und ob ihr erwartet habt, was passiert.
Bis dann,
LeaKapitel 47
„Louis, was bitte machst du in Italien?“
Niall hatte während der gesamten Autofahrt gute Laune. Nicht, dass das nicht schön war. Aber ich war müde, saß auf der Rücksitzbank und bekam jedes Mal einen Schreck, wenn Niall herumschrie, während ich eingenickt war.
Die letzte Nacht hatte ich kaum geschlafen. Nachdem ich mich ins Bett gelegt hatte, fingen meine Gedanken erst richtig an, durchzudrehen. So weit, dass ich irgendwann in meinem Zimmer auf einem der Sessel gesessen und aus dem Fenster gestarrt hatte. Meine Augen schmerzten noch immer und waren trocken von den Tränen, die unaufhörlich über meine Wangen gelaufen waren. Ich hatte es nicht stoppen können, zu groß waren die Sorgen und der Schmerz, nicht zu wissen, wie es ihm ging.
Mein Herz verzehrte sich nach Harry, griff aber ins Leere, weil er nicht da war. Ich vermisste ihn so unheimlich. Dabei waren eigentlich nur unsere Standorte getauscht. Wahrscheinlich war es einfach das Wissen, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, weshalb es sich so unerträglich anfühlte. Das war nicht die super romantische Liebesgeschichte, die ich mir für uns vorgestellt hatte.
In meinem Kopf gab es nie eine Entführung. Wenn ich mir unsere Geschichte vorgestellt hatte, hatte ich nie gelernt, wie ich mit einer Waffe schoss oder einen anderen Menschen ausknockte, um Harry zu befreien. Dieses ganze Drama stellte meinen Magen auf den Kopf. Mir war übel, aber ich konnte mich nicht übergeben. Scheinbar war es mir nicht vergönnt, die Sorgen auszuspucken und einen Moment Ruhe zu haben.
Stattdessen saß ich jetzt in diesem Wagen, betrachtete durch das Fenster die vorbeirauschende Landschaft und versuchte, das ungute Kribbeln in meinem Magen auszublenden. Warum musste mir das passieren? Warum musste ich mich ausgerechnet in einen Mann verlieben, der Feinde hatte und anscheinend in viel größere Dinge verstrickt war, als man anfangs dachte?
Warum zum Teufel musste alles so kompliziert sein?
Ich wollte Harry. Nur Harry, ohne diesen ganzen Scheiß, der sich mir nun nach und nach offenbarte.
Aber ich hatte mich nun einmal in den Harry verliebt, der er war, und damit hatte ich auch den besagten Scheiß zu akzeptieren. Was auch immer da los war, es würde meine Liebe zu ihm nicht mindern. Und wenn er insgeheim ein Auftragskiller war, auch das würde ich hinnehmen. Ich würde es nicht gut heißen, aber hinnehmen.
Die fünf Stunden fühlten sich an wie eine Ewigkeit, dadurch, dass ich müde und erschöpft war. Als wir über die kleine Brücke fuhren, die ins Dorf führte, verspürte ich ein Ziehen im Magen. Ich war wieder hier. Das hatte ich mir die letzten Wochen erträumt, aber doch war es aus keinem guten Grund. In meinem Kopf würde Harry auf mich warten und mich mit offenen Armen empfangen, in die Arme schließen und küssen. Aber er war nicht hier.
Liam parkte das Auto im Hinterhof. Ich stieg aus und atmete tief durch. Die italienische Luft strömte in meine Lungen und beruhigte meinen aufgewühlten Magen auf irgendeine seltsame Weise. Es war warm, die Sonne schien auf uns herab, doch auch hier merkte man, dass es lange nicht mehr so sengend heiß war wie vor einigen Wochen.
Erinnerungen huschten vor meinen Augen vorbei, als ich die Obstbäume im Garten und die Wälder und Berge in der Ferne sah. Eine Katze streifte um meine Beine und unterbrach mich dabei, in Erinnerungen zu schwelgen. Müde holte ich meinen Rucksack aus dem Kofferraum und folgte Niall und Liam, die gerade durch die Tür verschwunden waren, die zu ihrer Wohnung nach oben führte.
Ich erklomm die Stufen, wobei jeder Schritt schmerzte. Die schlaflose Nacht lag mir wirklich in den Knochen und mehr als einen Tee und ein halbes Brötchen hatte ich heute Morgen nicht herunterbekommen. Niall hingegen hatte in Eile beinahe das halte Buffet verschlungen.
DU LIEST GERADE
Paperplanes || l.s.
FanfictionDer Publizierungstermin seines Romans rückt immer näher, seine Freundin betrügt ihn und er verliert seine Wohnung. In Louis' Leben läuft momentan alles Erdenkliche schief. Als er von seinem Chef nach Italien geschickt wird, um dort seine Schreibbloc...