•59 || „Ich will hier raus, Lou."•

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Helou,
Hier einmal die nächsten zwei Kapitel. Diesesmal erfahren wir etwas über Harrys Sicht der Dinge. Lasst mich gerne wissen, was ihr denkt.
Viel Spaß beim Lesen.
Bis dann,
Lea

PS: Eine kleine Anmerkung habe ich noch, die ich erklären möchte, bevor Nachfragen kommen.
Jetzt in den letzten Kapiteln wird nicht beschrieben, wie Harry oder Louis mit den geschehenen Ereignissen näher umgehen und wie sie es verarbeiten.
Heißt, es wird (nach den nächsten zwei Kapiteln) doch eher fröhlicher sein, als es sein sollte nach dem, was passiert ist. Der Grund dafür ist, dass ich selbst mit posttraumatischen Belastungsstörungen und darauffolgenden psychischen Problemen, die zur Veränderung einer Persönlichkeit geführt haben, in meinem näheren Umfeld zutun hatte und es mich selbst sehr triggert, darüber zu schreiben.
Ich hoffe sehr, ihr könnt das verstehen und empfindet es nicht als seltsam, dass Harry und Louis es so schnell zu verarbeiten scheinen. Ich habe die Zeit im Krankenhaus und die Therapien und Behandlungen deshalb so gerafft, damit ich das Thema umgehen und die Geschichte mit gutem Gefühl beenden kann.

Kapitel 59

„Ich will hier raus, Lou.“

Etwas drückte gegen meine Hand und holte mich langsam aus dem tiefen Schlaf hervor. Müde murmelte ich unverständliche Dinge vor mich hin. Gähnend drehte ich mich herum und kuschelte mich in die Decke. Mein Rücken schmerzte ein wenig und mein Bein tat weh, aber ich wollte gerade einfach weiterschlafen.

Erneut drückte es gegen meine Hand. Nun öffnete ich blinzelnd die Augen. Ich sah direkt auf Harrys Hand, die mit meiner verschränkt war. Sein Finger bewegte sich, drückte immer wieder gegen meinen. Sofort war ich hellwach und ruckte hoch. Mein Blick flog zu Harrys Gesicht.

Grüne Augen trafen auf meine.

»Du bist wach«, wisperte ich heiser und rutschte ein Stück zu ihm heran. Mein Herz raste und pumpte Wärme durch meinen Körper.

Harry war verdammt nochmal wach!

Oder war das ein Traum?

Verdammt, was wenn das hier ein Traum war? Ich wäre am Boden zerstört, wenn ich aufwachte. Probehalber kniff ich mir selbst in den Arm. »Autsch«, murmelte ich, was Harry schmunzeln ließ.

Lachen sollte er mit seinen Rippen besser nicht. Auch wenn er vermutlich vollgepumpt mit irgendwelchen Schmerzmitteln war, würde es sicher wehtun. Unsere Blicke fingen einander, verhakten sich. In seinen Augen lag Müdigkeit und Erschöpfung aber gleichzeitig so viel Liebe, als er mich ansah, dass mein Herz überfloss.

Glücklich schluchzend drückte ich seine Hand, traute mich nicht, ihn woanders zu berühren.

»S-Sonnenschein«, summte er träge und kaum hörbar.

»Shh, nicht reden.« Ich lehnte mich vor und drückte auf den roten Knopf, der neben Harrys Arm auf dem Bett lag.

Ein sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen, während er mich betrachtete.

»Ich bin so froh, dass du hier bist«, sagte ich und streichelte seinen Arm. »Jetzt musst du nur noch gesund werden. Ich liebe dich.«

»I-ich lieb… liebe dich a-auch.«

Die Tür flog auf und ein Team aus Ärzten und Pflegern kam herein. »Sir, wir müssen Sie bitten, das Zimmer zu verlassen. Wenn wir hier fertig sind, dürfen Sie gerne wieder reinkommen«, sagte ein Mann zu mir.

Ich nickte und drückte Harrys Hand, bevor ich aufstand und hinaushumpelte. Bevor ich das Zimmer verließ, warf ich meinem Freund einen letzten kurzen Blick zu. Draußen im Flur setzte ich mich auf einen der Stühle, um zu warten.

Paperplanes || l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt