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Ich saß da wie ein kleines Mädchen auf den Knien vor ihm. Nervös und nicht wissend, was ich tun oder wie ich reagieren sollte. Weiter anstarren war nicht gerade eine Option. Aber ich traute mich auch nicht die Hand anzunehmen. Er ging in die Hocke und zog irgendwie frech den Mundwinkel hoch. Er wollte wohl gerade was sagen, als ich ein Stück wegkroch und es schaffte ziemlich schnell auf den Füßen zu sein. Ich verschwand einfach im Haus. Mein Herz pochte mir bis zum Hals. Ich wollte dann nachschauen was er macht. Er stand kurz etwas verdutzt da. Schüttelte amüsiert den Kopf und sprang wieder über den Zaun. Ich bin zwar im Gym etwas Fantasie anregen und nehme Blicke als Kompliment. Aber angesprochen werden ist immer heikel bei mir. Flirten? Überhaupt kein Problem. Im Kopf! Aber muss ich das gedachte umsetzten, geht es oft schief.

Ich lief hoch und beobachtete ihn. Normalerweise bin ich nicht so extrem schüchtern. Nervös immer, aber ich kann reden und bin auch Schlagfertig. Aber in so einer Situation, wo ich mich richtig peinlich verhielt, ist dass schwer zu ignorieren, wie dämlich ich mich benahm. Er hielt kurz inne. Drehte sich leicht in meine Richtung. Schaute aber nicht hoch. Aber er grinste. Das konnte ich gerade so erkennen. Ich war mir sicher, er sah mich im Blickwinkel.

Ich ging vom Fenster weg und ließ mich aufs Bett fallen. Das wird hier doch spannender als gedacht.

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Am späten Nachmittag hörte ich weitere Stimmen. Ein paar helfer trugen das alte Holz weg. Er hat sogar den Boden weggerissen. Wird wohl alles neu gemacht. Es ging ziemlich laut dort zugange. Die Männer waren lauter, als eine grfüllte Bar. Ich setzte mich und nahm ein Buch zur Hand. Die Fensterbank diente oft als Rückzugsort, aber seit die neuen Nachbarn da waren, ließ ich mich schnell ablenken. Es war auch einfach zu spannend. Immer wieder Schaute ich raus. Laß weiter und schaute wieder raus. Gott! Ich konnte mich nicht aufs Buch konzentrieren. Er schaute dann auch mal hoch. Ich lächelte verlegen und laß weiter. Plötzlich merkte ich etwas neben mir und schlug um mich vor schreck. Ich war so vertieft, dass ich nicht bemerkte, wie Shawn ins Zimmer kam.

"Verdammt Shawn! Musst du dich so anschleichen?!"

"Hab ich gar nicht. Aber die Aussicht muss faszinierend sein." Ich boxte ihn und schob ihn weg von mir.

"Hau ab du Vollidiot!" Er lief grinsend aus dem Zimmer. Das war aber kein normales. Was hatte er jetzt schon wieder vor. Ich lief schnell hinterher und sah, dass er zur Hintertür raus war.

"Hey, neuer Nachbar!" Rief er. Oh Nein! Was tut er? Ich beobachtete und hoffte, er macht kein Blödsinn. Er bemerkte mich aber.
Der Typ lief zu ihn. Lächelte höflich.

"Hi ich bin Travis, freut mich! Und du bist?" Fragte er dann.

"Shawn. Der Bruder von dem Mädel, was dich ..." Ich lief zu ihm und zog ihn weg.

"Hahaha! Ja. Das Mädchen, was dich schon gesehen hat. Wir sollten rein." Lachte ich total dämlich. Shawn riss sich los.

"Was ist los? Zu schüchtern um einr Unterhaltung zu führen?" Er bekam einen Schlag in die Seite, so das er leicht einknickte. Ich zog ihn dann am Ohr rein.

"Hör auf mich zu blamieren! Dass kann ich auch ohne dich." Schimpfte ich, als wir drinnen waren.

"Das stimmt." Dafür bekam er noch eine. Sein Blick machte mir dann etwas Angst. Ich lief dann schnell raus. Wenn der mich jetzt zu fassen bekommt, habe ich keine Chance mehr. Dachte ich.

"Ok du hast gewonnen Bruderherz!" Er grinste nur. Lief mir gemütlich nach. Und das ziemlich Siegessicher. Travis kam dann an und stellte sich vor mich. Er hielt Shawn ein Bier hin.

"Ich glaube, ich sollte Pause machen. Lust mir Gesellschaft zu leisten?" Oh mein Gott! Hat mich Travis gerade gerettet?

"Hast du glück." Und damit meinte er mich natürlich. Er nahm das Bier an und lief zu der Sitzecke. Travis folgte ihm. Kurz drehte er sich um und zwinkerte mir zu.
Puh! Das war echtes Glück.

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Die beiden saßen fast eine Stunde dort. Ich wollte irgendwie auch dabei sein. Traute mich aber nicht und setzte mich an den Poolrand. Damit ich sie beobachten konnte. Sie schienen sich viel zu sagen zu haben. Ich verstand leider nicht wirklich was. Schienen sich aber gut zu verstehen. Travis blickte ab und zu rüber, wenn er einen Schluck vom Bier nahm. Ich blickte dann Immer wieder weg. Musste mir dass schmunzeln verkneifen. Ich fand es irgendwie schön, dass er mich nicht komplett ignorierte.

"Sis? Kochst du heute Abend?" Wie kam er jetzt darauf.

"Wieso? Hast du was bestimmtes im Kopf?" Er nickte.

"Wenn du alles da hast Salat für Sportler. Er hatte eine coole Idee." Haben die über Sport geredet?

"Wenn du ein Rezept hast, gerne."

"Kann ich euch gerne geben. Sagt mir dann ob er gut war." Shawn leerte das Bier und schwang den Finger hin und her.

"Sie ist eine Göttin in der Küche. Vielleicht möchtest du bleiben. Dann kannst du selber schauen ob er schmeckt." Ich bring ihn um! Travis bemerkte mein nervösen und gleichzeitig genervten Blick. Er schüttelte verneinend den Kopf und nahm Shawn die Flasche ab.

"Ich dränge mich nicht auch noch in eure Familienessen. Ein anderes Mal vielleicht. Habe eh noch einiges zu tun." Dann verabschiedete er sich von meinem Bruder. Und mich lächelte einfach nur an. Sein Blick ließ mich erröten. Er hatte eine unglaubliche Ausstrahlung.

"Er ist nett. Der darf an dich ran." Sein ernst?

"Geht es dir gut? Seid wann entscheidest du, wer an mir ran darf." Ich stampfte dann genervt an ihn vorbei und lief hoch in mein Zimmer. Hoffte, Shawn würde sich nun benehmen.

Riding Neighbor - Doppelter RittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt