Jaro zog sich dann um. Seine Lederkombi, wie immer halt. Und wie immer sah es einfach unglaublich sexy aus, wenn er sie anhatte. Ich tippelte raus zum Motorrad. Wollte es mir mal genauer angucken. Travis wollte noch zu ende frühstücken und ich durfte mich frei bewegen.
Als ich mich bückte um mir die Kette anzuschauen, weil sie golden war, merkte ich jemanden an meinem Hintern. Dann ein Griff in meine Hüften. Ich schnellte hoch um mich umzudrehen. Jaro! Musste er sich so anschleichen?"Das war wie eine Einladung. Stehst du immer mit Kleid so da?" Er hatte recht. Ich hätte mich etwas eleganter bücken können.
"Fasst du also jede an, wenn sie sich bückt." Er zog mich dann näher ran.
"Nein. Nur die offensichtlich Spielen wollen. Und das kommt selten vor." Selten? Bei ihm? Konnte ich nicht glauben. Er war doch bestimmt Frauen-Magnet.
"Sagst du das jetzt nur um besser dazustehen? Dir rennen sicher hunderte hinterher." Er war verwundert. Er zog seine Maske ab und schaute dann so komisch. Irgendwie hatte dieser Blich was trauriges an sich.
"Du scheinst blind zu sein." Hat er so viel scheiße erlebt wegen den Narben? Oder hatte er schon vorher Probleme? Wieso versteckte er sich? Ich sah null Gründe dafür.
"Nein. Ich habe einfach keine Vorurteile und sehe mehr als das was vor mir steht." Ich fuhr wieder durch sein Haar und dann über die Narben an seinem Hals. Ich wollte mir die Tattoos genau anschauen. Aber er war wieder so abweisend und skeptisch.
"Ich will nur die Bilder sehen. Du bist ein Kunstwerk. Das solltest du zeigen!" Er lächelte. Wollte wohl dankbar wirken, aber es wirkte ehr skeptisch.
"Ich muss los." Er wollte seine Maske aufsetzen. Aber ich hielt ihn kurz noch mal ab. Er fühlte sich aber bemerkbar unwohl draußen so lange sich offen zu zeigen. Ich ließ ihn dann. Als er Maske und Helm aufhatte, Zwinkerte er mir noch mal zu. Gott! Meine Knie wurden weich wie Pudding. Er stieg dann auf. Ich stellte mich kurz noch mal neben ihn und öffnete sein Visier.
"Darf ich jetzt jeden Morgen vorbeischauen? Oder magst du mich noch immer nicht?" Er startete das Bike und schaute mir intensiv in die Augen.
"Mach was du willst." Ich spürte wie er grinste. Seine Augen verrieten viel in dem Moment. Dann schloss er wieder das Visier und schoss davon.
"Er ist stur! Aber daran gewöhnt man sich." Travis stand an der Tür. Er hielt mir dann so ein Anzug hin.
"Hier. Ein Ganz-Körper-Kondom. So musst du dich nicht umziehen." Ich nahm den durchsichtigen Plastikanzug und schlüpfte in diesen.
"Sexy! Denn will man sofort wieder ausziehen." Ich musste kichern. Dieser sarkastische Spruch war schon irgendwie lustig.
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Ich war wieder so gut wie den ganzen Tag bei Travis. Wir haben viel Blödsinn gemacht. Kaum richtig gearbeitet. Ich wurde auch dadurch etwas lockerer in seiner Gegenwart. Zwar nicht so wie bei Jaro, aber beide hatten unterschiedliche Ausstrahlungen.
Unterschiedliche Charaktere.Wir waren beim verputzen der Ecken. Nur provisorisch. Da er dort Holzstämme einbauen will. Er hat ein Kumpel der tolle Schnitzereien dort einarbeiten sollte. Ich war gespannt. Dann wollte er noch den Boden abschleifen und neu Lackieren. Es sollten viele Holzelemente ins Haus, aber das alte Handwerk dieses Hauses noch erkennbar sein. Alt trifft auf Modern.
"Das du das alles wirklich mitmachst." Schmiss er plötzlich verwundert in den Raum.
"Naja, irgendwie muss ich mich ja bewegen. Und ins Gym geh ich nur zur Fleischbeschau. Bekomme ich hier ja auch geboten." Grinste ich frech. Er musste darauf lachen und schien die Antwort echt interessant zu finden.
"Fleischbeschau. Wie weit wird es den bestaunt? Bis die letzte Hülle fällt?" Ich wusste was er meint, schüttelte aber den Kopf.
"Nein. Dafür bin ich ... naja ..."
"Zu schüchtern? Zu stolz, oder eher zu feige, dich einfach mal gehen zu lassen."
"Also jeden ins Loch lassen? Ist bei mir Tag der offenen Tür? Da muss schon was besonderes sein. Irgendwie muss die Chemie nicht nur stimmen. Es muss magisch sein. Einzigartig. Er muss mich in seinen Bann ziehen können. Ich ..." Er guckte so merkwürdig, deswegen stoppte ich. Er kam dann näher und nahm mir den Spachtel aus der Hand.
"Du scheinst aber doppelte Magie zu brauchen. Ich sehe, dass du uns beide sehr anziehend findest." Das war reiner Zufall und nicht die norm. Ob er mir das glauben würde?
"Ich bin so normalerweise nicht! Ich hau oft dann ab, wenn es zu brenzlig wird. Ich hatte nie wirklich mit jemandem was! Ich will keine ..." er hielt mir den Mund zu und schaute mir direkt in die Augen.
"Du musst dich nicht rechtfertigen. Glaube mir, ich hätte dich auch nie so eingeschätzt. Du bietest dich ja im Grunde nicht mal an. Gedanken sind nicht gleich Taten. Gucken ist nicht gleich Intimität. Daher ..." Er zog sich dann plötzlich obenrum aus.
"Daher darfst du gern schauen. Und mich gar berühren. Bei mir musst du nicht davonrennen." Als er so vor mir stand, mit seinen perfekten Körper. Seinen unwiderstehlichen, heißen Blick und das freche, verführerische Grinsen, konnte ich mich kaum auf den Beinen halten. Ich hatte bei ihm auch das Bedürfnis abzuhauen, aber meine Füße wurden schwer.
"Spaß haben ist nichts falsches. Es muss nur mit Vertrauen passieren. Mit Hingabe." Hauchte er mir entgegen. Dann küsste er mich. Dies brachte mich zum wanken und wir fielen zusammen gegen die Wand, an die er mich dann presste. Er riss mir diesen Anzug vom Körper, der bei jeder Bewegung knisterte, wie zwischen uns die Leidenschaft. Der Anzug fiel mir vom Körper. Ich konnte meinen Atem nicht mehr kontrollieren. Hatte plötzlich Angst, dass es danach nicht mehr so ist, wie es war und es peinlich werden könnte. Ein Hallo und Tschüss und Jaro sehe ich vielleicht gar nicht mehr. Wieso hatte ich solche Angst? Warum konnte ich nicht einfach den Kopf abschalten. Ich mochte beide. Und das zu sehr. Er bemerkte, dass meine Augen glasig wurden und schaute mich fragend an.
"Alles ok? Ich hör sofort auf. Wir müssen das nicht tun."
"Was ist danach? Wars das denn?" Die Frage machte ihn etwas stutzig.
"Du vertraust mir immer noch nicht. Denkst du ich nutzte dich für einmal Vögeln aus um dich dann abzuschieben? Hast du so ein Bild von mir? Und dass würde mir Jaro sicher auch nicht verzeihen." Er klang enttäuscht. Und klar hatte ich noch kein hundertprozentig Vertrauen. Wir kannten uns noch nicht lang. Ich hatte nie zu jemanden vertrauen. Oft ging es ja nur um Sex. Was ja nicht verwerflich ist, aber nicht wenn ich die Menschen irgendwie anfange zu mögen. Dann ist es komplizierter. Ich hoffte nur nicht, dass er denkt, dass ich ein Naives, anhängliches Dummerchen bin. Ich bin einfach vorsichtig und habe nicht viel Erfahrung, da ich normalerweise schnell weg bin, wenn ein Mann mir zu nah kommt.
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Riding Neighbor - Doppelter Ritt
RomanceLeseempfehlung ab 16! ----------------------------- Layla wohnt seit ihrer Geburt in dem gleichen Haus. Zusammen mit ihren Vater und Bruder. Ihr Vater ist sehr streng und sie hatte nie die Möglichkeit sich zu entfalten. Ihr Bruder Shawn versucht ih...