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Travis versorgte meine Wunden und war sehr besorgt. Er wollte dass ich bei den beiden bleibe. Aber Dad würde das nicht mitmachen und Shawn würde mich verraten.

"Ich rede mit Shawn. Dein Vater bekommen wir noch dran. Er misshandelt dich! Dass kann ich nicht zulassen." Plötzlich hörte ich das Motorrad Geräusch. Travis rannte schnell raus, weil auch plötzlich Stimmen zu hören waren.

"Wegen dir ist meine Schwester verletzt!" Hörte ich, als ich zu Tür lief. Jaro wusste gar nicht, was er meinte.

"Nein! Euer Vater tat dies! Und du machst da auch noch mit! Deine eigene Schwester. Shawn, nicht Geld und fremde Leute sind wichtig, sondern die Familie! Sie will dich immer noch schützen, obwohl du das getan hast! Du hättest heute genau so im Knast landen können." Dann sah Jaroy dass ich an der Tür stand. Er war von allem völlig überfordert.

"Es wäre nicht so weit gekommen, wenn ich dir hätte vertrauen können!" Travis ging näher zu Shawn. Wollte wohl in Ruhe auf ihn einreden.

"Hör auf, bevor du sie ganz verlierst. Sie ist nicht eure Mutter. Sie ist immer noch da! Eure Eltern sind die schuldigen nicht sie! Du darfst gern zu uns und wir reden in Ruhe." Er schaute zu Jaro und wollte wohl nicht. Ließ sich aber doch weichklopfen. Ich wollte unbedingt zu Jaro. Aber er war etwas angefressen sowas nach der Arbeit erleben zu müssen. Er lief einfach an mir vorbei.

"Jaro?" Wimmerte ich. Aber Travis wollte dass ich ihn kurz mal ankommen lasse. Ich nickte wiederwillig.

"Magst du den Typen?" Wollte Shawn wissen.

"Ja! Ich mag beide! Sie sind mir sehr wichtig. Und ich will einfach dass du mich lässt. Ich will doch einfach nur gemocht werden, wenn nicht geliebt, wenigstens ein bisschen mögen ... warum darf ich nicht glücklich sein Shawn?" Weinte ich plötzlich los. Er schien ziemlich erschrocken über diese Antwort. Travis nahm mich dann in den Arm.

"Wer sagt dass wie dich nur ein bisschen mögen?" Wollte er mich trösten.

"Es ist schon mehr als ein bisschen." Zwinkerte er. Dann wandte er sich an Shawn.

"Erinnere dich an die Zeit wo du noch alles für sie getan hättest. Wenn sie lachte. Glücklich war, dich zu haben. Nicht deine Mutter, oder euren Vater. Dich! Die beiden haben ihr eigenes Leben, aber ihr werdet immer vom gleichen Blut sein! Lass dich nicht so manipulieren. Ich dachte du wärst schlauer und hättest mehr stolz. Ein eigenen Willen."

"Hab ich auch!" Warf er Travis entgegen.

"Ich ... es tut mir leid. Ich hasse Bikes und Biker. Echte Idioten und Angeber. Kannst du nicht einfach ihr Freund sein? Du bist sicher besser als der da." Jaro stand an der Ecke etwas versteckt. Ich rannte zu ihm, als er mir in die Augen schaute. Er war erst nicht begeistert, als ich ihn umarmte. Aber erwiederte dann und legte auch einen Arm um mich.

"Ist ja großartig!" Schimpfte Shawn.

"Ich kann dir nicht versprechen wer ihr mehr zugetan ist. Aber dass sollte nur sie entscheiden."

"Besser wäre einer mit Geld und Status. Der ihr was bieten kann. Und wenn nicht das, wenigstens einen der eigenermaßen zivilisiert ist und keine Tötungsmaschine fährt. Wie du." Dass sah er wohl als beleidigung. Riss sich aber echt zusammen.

"Ich nehme das einfach mal als Kompliment." Dass er so ruhig bleiben konnte. Unfassbar!
Jaro trat leicht aus dem Schatten und plötzlich setzte Shawn ein irgendwie angewidertes Gesicht auf, was Jaro dazu brachte sich wieder zurückzuziehen. Klein zu machen.

"Sei stolz. Du bist besser als Er. Du musst dich nicht verstecken." Wollte ich ihn aufmuntern.

"Zum Glück arbeitet er Tagsüber. Hoffentlich nicht als Kindergärtner." Mir reichte es dann.

"Halt dein Maul! Langsam gehst du mir ..." Jaro hielt mich dann davon ab mich groß drüber aufzuregen. Er ging vor und nahm allen Mut zusammen sich vor Shawn zu stellen. Er wirkte gegen Jaro wie ein armes Würstchen. Er war um einiges größer und breiter. Seine Blicke konnten gefährlich wirken und die Narbe machte ihn noch düsterer. Shawn war plötzlich ziemlich still. Ich lief auch vor und stellte mich zwischen den beiden Männern. Travis legte ein Arm um mich und Jaro stellte sich leicht vor mir. Mit Absicht etwas provokant.

"Wie sollen wir das mit Dad machen? Der wird das nie erlauben." Sprach er Travis dann an und versuchte Jaro zu ignorieren.

"Muss er auch nicht. Du musst nur deine Schwester schützen und unterstützen. Du kannst doch gut lügen. Nutze es für sie, nicht für ihn." Entgegnete Travis.

"So lange ich nichts abbekomme. Und du noch mit mir ins Gym gehst? Das schuldest du mir noch." Travis stimmte zu und lud ihn ein, er dürfte gern noch mit uns noch etwas zu verweilen. Aber er meinte besser wäre es, er hält drüben die Stellung. Dann ging er.
Jaro wurde plötzlich wieder etwas weich in der Haltung und seinem Blick.

"Es tut mir leid. Das ist meine Schuld. Ich hätte heute Morgen ..." ich unterbrach ihn.

"Sei ruhig! Bitte. Ich will dich einfach gerade nur umarmen und bei dir sein." Dann schaute ich zu Travis.

"Bei euch ... Danke!" Er lächelte.

"Jaro hingegen war immer noch total verwirrt und in Sorge. Ich spürte es.

"Du solltest heute mal was essen." Dabei klopfte Travis Jaro auf die Schulter, der einfach nur verwirrt nickte und wohl erstmal mit der ganzen Lage klarkommen musste. Es war auch echt ein Schock erstmal so angegriffen zu werden, wenn man nichts ahnend nach Hause kommt und überhaupt nichts getan hatte.

Riding Neighbor - Doppelter RittWo Geschichten leben. Entdecke jetzt